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WÜRZBURG
Viel Lob für Aktion "Lass den Klick in deiner Stadt"
Regionale Einkäufe liegen ihnen am Herzen: Michael Ziegler (Einzelhandelsverband, links) und Wolfgang Weier (Würzburg macht Spaß) im Modehaus Wöhrl.
Foto: Patrick Wötzel | Regionale Einkäufe liegen ihnen am Herzen: Michael Ziegler (Einzelhandelsverband, links) und Wolfgang Weier (Würzburg macht Spaß) im Modehaus Wöhrl.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 18.04.2016 15:23 Uhr

Die Kampagne geht vorerst zu Ende, das Ziel bleibt: Vier Wochen lang haben die Mediengruppe Main-Post und das Funkhaus Würzburg zusammen mit dem Einzelhandel in Mainfranken dafür geworben, lieber vor Ort einzukaufen statt bei großen Online-Händlern für Umsatz zu sorgen. Michael Ziegler vom Einzelhandelsverband (HBE) und Wolfgang Weier vom Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß“ (WümS) freuen sich über die Aktion „Lass den Klick in deiner Stadt“ und ziehen für Würzburg eine positive Bilanz.

Nicht nur bei den Einzelhändlern in der Stadt ist die Aktion gut angekommen, betont Ziegler: „Es gab auch sehr viel positives Feedback von den Kunden. Die Aktion hat Wirkung gezeigt, das Bewusstsein der Leute für den Einzelhandel in der Stadt wurde geschärft.“ In einer Zeit, in der die allermeisten Produkte im Netz nur einen Klick entfernt sind, „haben die Kunden durch die Aktion gemerkt, dass die Stadt durch sie und ihre Kaufkraft lebt.“

Auch an den Diskussionen zur Berichterstattung über die Kampagne auf mainpost.de „merkt man, dass die Leute sich Gedanken über das Thema machen“, betont Wolfgang Weier. Der WümS-Geschäftsführer geht davon aus, dass es in vielen Fällen sogar teurer ist, im Internet einzukaufen: „Das liegt daran, dass die meisten Kunden den Wert ihrer persönlichen Lebenszeit nicht einberechnen.“

Wer den Paketboten verpasst, muss seine Sendung abholen gehen. Wenn der Kunde mit der Ware nicht zufrieden ist, muss er sie wieder verpacken und zurückschicken. „Wenn ich Pech habe, hatte ich ein bis zwei Stunden Zeitaufwand, stehe mit leeren Händen da, habe Benzin verbraucht und muss dazu auch noch auf die Rückerstattung des Kaufpreises warten“, so Weier. Das alles kann man vermeiden, wenn man Service und Beratung des Einzelhandels vor Ort nutzt: „Und dazu kommt das Erlebnis eines Einkaufbummels in der Stadt.“

Die Aktion „Lass den Klick in deiner Stadt“ hatte auch noch einen anderen Effekt: „Viele Händler fragen sich, wie es mit dem Thema weitergehen soll. Es geht jetzt darum, mit weiteren Aktionen auf die Kampagne aufzubauen und das Ganze mit Leben zu füllen“, sagt Michael Ziegler.

Das ist nicht leicht gerade für kleine Einzelhändler, die persönlich jeden Tag im Laden stehen und am Abend noch die Buchhaltung erledigen. „Da bleibt nicht mehr viel Zeit, so etwas auch noch anzupacken. Deshalb müssen wir, der HBE und die Stadt das gemeinsam angehen. Wir führen bereits Gespräche in diese Richtung“, sagt Wolfgang Weier.

WümS ist derzeit mit zehn Unternehmen in Kontakt, die Online-Lösungen für Einzelhändler oder Smartphone-Apps anbieten, mit deren Hilfe die Läden in der Innenstadt aufgespürt werden können. Im Konkurrenzkampf mit dem Online-Handel ist und bleibt für die lokalen Einzelhändler vor allem eins ganz wichtig: „Es muss nicht unbedingt ein eigener Online-Shop sein. Aber das Geschäft und sein Angebot müssen im Internet präsentiert und gefunden werden“, betont Michael Ziegler.

„Stadtgespräch“ zum Thema am 18. September

Die Kampagne „Lass' den Klick in Deiner Stadt“ ist vorbei, die Aufgabe bleibt: Wie gelingt es dem lokalen Handel, sich gegenüber der wachsenden Online-Konkurrenz zu behaupten und von seinen Stärken zu profitieren?

Wie kann Würzburg als Einkaufsstadt noch attraktiver werden? Wo sind Hindernisse? Welche Forderungen sind an Politik und Verwaltung zu richten?

Diesen und weiteren Fragen geht das nächste „Stadtgespräch“ von Main-Post und Rudolf-Alexander-Schröder-Haus (RAS) nach. Es findet statt am Donnerstag, 18. September, ab 20 Uhr im RAS-Haus, Wilhelm-Schwinn-Platz 3.

Titel des Diskussionsabends: „Einkaufstadt Würzburg - wie bleibt der Klick in unserer Stadt?“ Am Podium ist das Würzburger Rathaus mit dem Stadtbeauftragten André Hahn als Schnittstelle zwischen Kommune und Handel vertreten, ebenso mit Peter Wiegand, Fachmann aus dem Baureferat. Für die Geschäftswelt sind Wolfgang Weier (Stadtmarketing-Verein „Würzburg macht Spaß“) und Volker Wedde als Bezirksgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes dabei. Das Publikum ist zum Mitdiskutieren eingeladen, der Eintritt ist frei. Es moderiert Main-Post-Redaktionsleiter Andreas Jungbauer.

 
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  • J. M.
    Gerne ging man früher als Landkreisbewohner mal die das schöne Würzburg um dort den "Klick" zu lassen. Die letzte Parkpreiserhöhung finde ich sehr unangemessen und trägt mit Sicherheit nicht zur Verbesserung des zurückgehenden Einzelhandels in der Innenstadt bei. Wenn man angrenzende Kommunen bzw. Städte sieht, ist deren Parkpreispolitik durchweg Kundenfreundlicher. Ich finde die Stadt bzw. ihr Tochterunternehmen sollten die Mondpreise nochmals überdenken und ggf andere Mittel bzw. Möglichkeiten finden um die Parkpreise zu senken und somit Würzburg, auch für Landkreisbewohner, wieder interessanter zu machen.
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  • W. B.
    dann fahren Sie mal nach Nürnberg, selbst in Schweinfurt kann man immer etwas finden egal ob bei Breuninger oder selbst bei Wöhrl und auch H&M ( da sieht das Geschäft richtig ordentlich aus).
    Würzburg ist in dieser Hinsicht meiner Meinung nach noch Provinz(siehe jetzt Flutlicht Flyeralarm)
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  • U. S.
    im Internet ungleich grösser denn wie oft muss man von Laden zu Laden fahren um überhaupt etwas ähnliches von dem zu bekommen was man eigentlich sucht und das dann noch überteuert angeboten. Meist sucht man jedoch vollkommen vergebens, Zeit, Parkgebühren und Benzingeld für Nichts geopfert.

    Beratung? Oft habe ich als Laie mehr Ahnung als ein Verkäufer wenn ich denn überhaupt einen finde und der dann auch noch Zeit hat... und mich gnädig zwischen zwei wichtigen Privatgesprächen einfügt.

    Nein da lobe ich mir den Internethandel. Über google schlau machen, Rezensionen lesen... alles schön gemütlich von zu Hause. Ein Klick und es ist bestellt und wird meist - oft kostenfrei - am nächsten Tag geliefert.
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    wollte ich den Klick in WÜ lassen. 1 Paar Schuhe ausgesucht, diese waren dann leider nicht in meiner Größe vorrätig. Auf Nachfrage, ob man diese mir bestellen könne kam die Antwort dass die Schuhe leider nicht mehr verfügbar seien.
    Zuhause im Internet nachgeschaut: Shuhe in meiner Größe vorrätig und werden am Mo. geliefert, und 5,- € günstiger. (ein Teil davon ging an Parkgebühren in der Stadt drauf) traurig traurig
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  • W. S.
    Ich finde es gut das mal zu thematisieren. Wie schön ist es doch, wenn ich was auch spontan vor Ort bekomme und nicht Tage auf eine Bestellung im Internet warten muß. Außerdem macht es in vielen Städten keinen Spaß mehr in der Stadt zu shoppen, weil kaum Geschäfte da sind.
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