
Die Kampagne geht vorerst zu Ende, das Ziel bleibt: Vier Wochen lang haben die Mediengruppe Main-Post und das Funkhaus Würzburg zusammen mit dem Einzelhandel in Mainfranken dafür geworben, lieber vor Ort einzukaufen statt bei großen Online-Händlern für Umsatz zu sorgen. Michael Ziegler vom Einzelhandelsverband (HBE) und Wolfgang Weier vom Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß“ (WümS) freuen sich über die Aktion „Lass den Klick in deiner Stadt“ und ziehen für Würzburg eine positive Bilanz.
Nicht nur bei den Einzelhändlern in der Stadt ist die Aktion gut angekommen, betont Ziegler: „Es gab auch sehr viel positives Feedback von den Kunden. Die Aktion hat Wirkung gezeigt, das Bewusstsein der Leute für den Einzelhandel in der Stadt wurde geschärft.“ In einer Zeit, in der die allermeisten Produkte im Netz nur einen Klick entfernt sind, „haben die Kunden durch die Aktion gemerkt, dass die Stadt durch sie und ihre Kaufkraft lebt.“
Auch an den Diskussionen zur Berichterstattung über die Kampagne auf mainpost.de „merkt man, dass die Leute sich Gedanken über das Thema machen“, betont Wolfgang Weier. Der WümS-Geschäftsführer geht davon aus, dass es in vielen Fällen sogar teurer ist, im Internet einzukaufen: „Das liegt daran, dass die meisten Kunden den Wert ihrer persönlichen Lebenszeit nicht einberechnen.“
Wer den Paketboten verpasst, muss seine Sendung abholen gehen. Wenn der Kunde mit der Ware nicht zufrieden ist, muss er sie wieder verpacken und zurückschicken. „Wenn ich Pech habe, hatte ich ein bis zwei Stunden Zeitaufwand, stehe mit leeren Händen da, habe Benzin verbraucht und muss dazu auch noch auf die Rückerstattung des Kaufpreises warten“, so Weier. Das alles kann man vermeiden, wenn man Service und Beratung des Einzelhandels vor Ort nutzt: „Und dazu kommt das Erlebnis eines Einkaufbummels in der Stadt.“
Die Aktion „Lass den Klick in deiner Stadt“ hatte auch noch einen anderen Effekt: „Viele Händler fragen sich, wie es mit dem Thema weitergehen soll. Es geht jetzt darum, mit weiteren Aktionen auf die Kampagne aufzubauen und das Ganze mit Leben zu füllen“, sagt Michael Ziegler.
Das ist nicht leicht gerade für kleine Einzelhändler, die persönlich jeden Tag im Laden stehen und am Abend noch die Buchhaltung erledigen. „Da bleibt nicht mehr viel Zeit, so etwas auch noch anzupacken. Deshalb müssen wir, der HBE und die Stadt das gemeinsam angehen. Wir führen bereits Gespräche in diese Richtung“, sagt Wolfgang Weier.
WümS ist derzeit mit zehn Unternehmen in Kontakt, die Online-Lösungen für Einzelhändler oder Smartphone-Apps anbieten, mit deren Hilfe die Läden in der Innenstadt aufgespürt werden können. Im Konkurrenzkampf mit dem Online-Handel ist und bleibt für die lokalen Einzelhändler vor allem eins ganz wichtig: „Es muss nicht unbedingt ein eigener Online-Shop sein. Aber das Geschäft und sein Angebot müssen im Internet präsentiert und gefunden werden“, betont Michael Ziegler.
„Stadtgespräch“ zum Thema am 18. September
Die Kampagne „Lass' den Klick in Deiner Stadt“ ist vorbei, die Aufgabe bleibt: Wie gelingt es dem lokalen Handel, sich gegenüber der wachsenden Online-Konkurrenz zu behaupten und von seinen Stärken zu profitieren?
Wie kann Würzburg als Einkaufsstadt noch attraktiver werden? Wo sind Hindernisse? Welche Forderungen sind an Politik und Verwaltung zu richten?
Diesen und weiteren Fragen geht das nächste „Stadtgespräch“ von Main-Post und Rudolf-Alexander-Schröder-Haus (RAS) nach. Es findet statt am Donnerstag, 18. September, ab 20 Uhr im RAS-Haus, Wilhelm-Schwinn-Platz 3.
Titel des Diskussionsabends: „Einkaufstadt Würzburg - wie bleibt der Klick in unserer Stadt?“ Am Podium ist das Würzburger Rathaus mit dem Stadtbeauftragten André Hahn als Schnittstelle zwischen Kommune und Handel vertreten, ebenso mit Peter Wiegand, Fachmann aus dem Baureferat. Für die Geschäftswelt sind Wolfgang Weier (Stadtmarketing-Verein „Würzburg macht Spaß“) und Volker Wedde als Bezirksgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes dabei. Das Publikum ist zum Mitdiskutieren eingeladen, der Eintritt ist frei. Es moderiert Main-Post-Redaktionsleiter Andreas Jungbauer.
Würzburg ist in dieser Hinsicht meiner Meinung nach noch Provinz(siehe jetzt Flutlicht Flyeralarm)
Beratung? Oft habe ich als Laie mehr Ahnung als ein Verkäufer wenn ich denn überhaupt einen finde und der dann auch noch Zeit hat... und mich gnädig zwischen zwei wichtigen Privatgesprächen einfügt.
Nein da lobe ich mir den Internethandel. Über google schlau machen, Rezensionen lesen... alles schön gemütlich von zu Hause. Ein Klick und es ist bestellt und wird meist - oft kostenfrei - am nächsten Tag geliefert.
Zuhause im Internet nachgeschaut: Shuhe in meiner Größe vorrätig und werden am Mo. geliefert, und 5,- € günstiger. (ein Teil davon ging an Parkgebühren in der Stadt drauf)