
Im September 1884 hatten in Hausen 39 tatkräftige Männer einen Verein gegründet. Sie wollten den Brandschutz im Dorf sicherstellen. Seitdem setzen sich Menschen bei der Freiwilligen Feuerwehr Hausen ehrenamtlich dafür ein, ihren Mitmenschen in Not zu helfen. Den 135. Geburtstag nahm der Verein zum Anlass, zurückzuschauen und ein selbstbewusstes Resümee zu ziehen.
Ein großes Fest neben dem obligatorischen Florianstag im Sommer - diesmal ist er am 1. und 2. Juni - ist zum Vereinsjubiläum nicht geplant. Aber einen Ehrenabend, den wollte die Vereinsführung unter den beiden neuen Vorsitzenden Christian Kraft und Daniel Rothenhöfer durchführen.
Das Jubiläum begann mit einer Wort-Gottes-Feier in der Pfarrkirche. Diakon Ulrich Wagenhäuser sagte, dass die Hausener Feuerwehr es ernst meine mit dem Wahlspruch "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr". Die beste Schutzkleidung und Ausrüstung reiche dem menschlichen Herz nicht, meinte der Notfallseelsorger in der Diözese Würzburg. Er habe in Gottes- und Nächstenliebe den Drang, zu helfen und zu handeln.
"Die Kameradschaft ist eine der wichtigsten Tugenden der Feuerwehr", stellte Vorsitzender Kraft die Gemeinschaft auf eine Ebene mit der Brauchtumspflege und Hilfseinsätzen. Kommandant Stefan Saccavino spannte einen Bogen "vom ersten Löschen mit Eimern über die Feuerwehrspritze bis zur heutigen Ausrüstung".
Stolz ist der Verein auf seine First-Responder-Gruppe, die Jugendfeuerwehr für Jugendliche ab 12 Jahren und die 2015 gegründete Kinderfeuerwehr "Feuerwanzen" mit Kindern ab sechs Jahren.
Die First-Responder-Gruppe ist 1999 mit sechs Personen gegründet worden und feiert somit in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Sie ist eine der ältesten Ersthelfergruppen im Landkreis. Von den 100 Einsätzen der Hausener Feuerwehr im vergangenen Jahr gingen 81 allein auf das Konto der Ersthelfer vor Ort.
"Wir können uns auf euch verlassen. Ihr tragt eure Motivation weiter und erkennt die Zeichen der Zeit", lobte der Kreisbrandrat Michael Reitzenstein die aktuell 133 Vereinsmitglieder und 45 Aktiven der FFW Hausen.
Bevor Moderator Andreas Altenhöfer sein Schlusswort sprach, wurden zwölf Männer mit staatlichen Ehrungen ausgezeichnet. 13 Kameraden wurden für 70, 60 und 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. André Ziegler bekam das "Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber" und Harald Heinlein die "Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in Gold". Drei örtliche Firmen erhielten eine Auszeichnung.
Aus dem Vorstand offiziell verabschiedet wurden Andreas Altenhöfer (Vorsitzender seit 2010), Oliver Keller (Schriftführer seit 2004), Martin Schmitt (Kassier seit 1999) und Regine Schraut (Vertrauensperson seit 2016). Sie alle sind bei der Wahl im März dieses Jahres nicht mehr angetreten.
Die Feiernden stießen schließlich auf Zusammenhalt, Zusammenarbeit "und die nächsten 135 Jahre und mehr" an. Die Musikkapelle Hausen unter Leitung von Roland Wendel spielte im Gottesdienst, beim Festzug und beim Ehrenabend.




