
Im Mittelpunkt des Festaktes zur Ehrung langjähriger Feldgeschworener in der TSV-Turnhalle in Erlabrunn stand neben zahlreichen Siebenern auch Landrat Eberhard Nuß. Kurz vor dem Ende dessen Amtszeit revanchierten sich die "Siebener" aus den drei Vereinigungen im Landkreis beim scheidenden Landrat für diese von ihm seit 2015 durchgeführte Veranstaltung.
Um der außergewöhnlichen ehrenamtlichen Tätigkeit der Feldgeschworenen die gebührende Anerkennung zu zollen, hatte Landrat Nuß den zentralen Festakt einst für die Feldgeschworenen aus dem Landkreis Würzburg ins Leben gerufen. "Für das stete und sehr gute Miteinander in der Amtszeit von Landrat Eberhard Nuß", bedankten sich die Obmänner der drei Vereinigungen im Landkreis, Norbert Jesberger (Links des Mains), gleichzeitig auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Feldgeschworenenvereinigungen in Unterfranken, Lothar Wild (Rechts des Mains), sowie Werner Wenninger (Ochsenfurt) mit einem Präsent - einem Gutschein zum Besuch des heiligen Bergs der Franken.
Traditionsreiches Ehrenamt
In seiner Festrede ging Landart Eberhard Nuß insbesondere auf das überwiegend in Franken verbreitete "traditionsreichste Ehrenamt des Feldgeschworenenwesens auf landwirtschaftlichem Fundament" ein. "Fairtrade und Klimaschutz beginnt für jeden von uns vor der eigenen Haustüre", mahnte Nuß. Auch deshalb habe die Tätigkeit der Siebener berechtigte Anerkennung gefunden im Jahr 2016 als deutsches Unesco Kulturerbe. Seinen "größten Respekt" zollte Landrat Nuß "jenen Männern für deren Lebensleistung, die ihr Amt über 25 Jahre, 40 Jahre und sogar 50 Jahre hinweg ausüben."
Zentrale Ehrungsveranstaltung
Mit der zentralen Ehrungsveranstaltung für langjährige Feldgeschworene wolle man für "die Besonderheit dieses außergewöhnlichen und ältesten Ehrenamtes die gebotene Anerkennung" geben, verdeutlichte der Landrat. Zur Tradition des Festaktes für die Siebener gehört auch die musikalische Umrahmung durch den Landfrauenchor. Patriotische Poesie trug Mundartdichter Hermann Hehn bei.
Auch Leitender Vermessungsdirektor Emil Fischer vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Würzburg zollte zunächst Landrat Nuß "Anerkennung für eine vorbildlich wahrgenommene Funktion der Rechtsaufsicht zur Tätigkeit der Feldgeschworenen". An die zu ehrenden Siebener gerichtet erinnerte Fischer an deren Einstiegs ins Ehrenamt. "Sie haben eine rasante technische Entwicklung im Vermessungswesen miterlebt, beginnend mit Maßstab, Senkel und Winkelprisma, bis hin zur aktuellen Nutzung elektronischer Entfernungsmessgeräte und digitalisierter Unterlagen", stellte Fischer fest. Nach Fischers Überzeugung dennoch erhalten geblieben sei das Vertrauen der Bevölkerung in die Tätigkeit der Feldgeschworenen durch deren Neutralität und Objektivität.
In seinem Dank für die ausgezeichneten Siebenern verwies Norbert Jesberger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Feldgeschworenenvereinigungen in Unterfranken, auf die von 27 000 Feldgeschworenen in Bayern gesicherten 80 Millionen Grenzpunkte als wichtiges und richtiges Ehrenamt.
