
Es vergeht kaum eine Woche, in der die Polizei in Unterfranken nicht nach einer vermissten Person fahndet. Oft sind es Kinder, Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung oder Senioren, die gesucht werden: ein zehnjähriges Mädchen im Würzburger Stadtgebiet, ein 31-Jähriger in Werneck (Lkr. Schweinfurt), ein 75-Jähriger im südlichen Landkreis Würzburg. Das sind nur einige Beispiele aus diesem Jahr.

Ende März waren in Unterfranken 96 Personen als vermisst gemeldet, teilt das Polizeipräsidium auf Anfrage mit. Die Zahlen sind bayernweit seit Jahren konstant hoch: Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) zählte im Jahr 2024 insgesamt 11.899 Vermisstenfälle im Freistaat. Das sind knapp 400 mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Generell werden mehr Männer als Frauen als vermisst gemeldet.
Dreiviertel der Vermissten taucht innerhalb von drei Tagen wieder auf
Bei den meisten Gesuchten handelte es sich demnach im Jahr 2024 um Jugendliche (knapp 7000). Bei jeder vierten vermissten Person handelte es sich um einen Erwachsenen (rund 2900). Dazu kamen bayernweit knapp 1100 vermisste Kinder und fast 1000 Senioren im Alter über 60 Jahren.
Glücklicherweise lösen sich die meisten Vermisstenfälle schnell von selbst. 76 Prozent tauchen laut LKA innerhalb von drei Tagen wieder auf. Immerhin fünf Prozent bleiben aber länger als 56 Tage verschwunden.
In Einzelfällen können Vermisste nur noch tot geborgen werden, wie etwa eine 86-Jährige im Februar in Zell (Lkr. Würzburg).