Wirklich einig sind sich die Bürger in Versbach nur in einem Punkt: Sie fühlen sich von der Stadt seit vielen Jahren stiefmütterlich behandelt und sind mit der Entwicklung ihres Stadtteils unzufrieden. Das wurde bei einer Versammlung im Bürgerhaus auf Einladung der Initiative „Pro Versbach - Natur und Mensch“ deutlich.
Gegründet hat sich die Initiative, weil ihnen ein von der Stadtverwaltung angedachtes neues Wohnbaugebiet am Vierwindenweg – oberhalb vom Langen Gräthlein, Altenberg und Sonnenberg – mächtig gegen den Strich geht. Das war Inhalt bei einem Treffen der Betroffenen mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Stadtrats vor zwei Monaten (wir berichteten) und ist auch bisher fast der einzige Punkt auf der Webseite „pro-versbach.de“. Es soll aber nicht das einzige Thema bleiben, wie BI-Sprecher Klemens Radecker und seine Mitstreiter immer wieder betonen – ihnen liegt nach eigenen Worten die Entwicklung des gesamten Stadtteils am Herzen.
Bei der von gut 200 Bürgern besuchten Versammlung – der Saal des Bürgerhauses platzte am Dienstagabend aus allen Nähten – versuchte Radecker immer wieder, das Gespräch auch auf andere Probleme im Stadtteil zu lenken, was ihm aber nur bedingt gelang. Das geplante Baugebiet kam immer wieder zur Sprache. Es ist ein Thema, bei dem sich die Anwesenden nicht einig waren: Zwar waren die meisten strikt dagegen, unter anderem weil sie einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Natur, ihr Naherholungsgebiet und die Frischluftschneisen befürchten. Die angedachte Erschließung über die heute bereits stark belastete Steigstraße halten sie für nicht machbar und fürchten eine Anbindung durch eine zusätzliche Straße durch die freie Natur.
„Wir sind genug belastet“
Es gab aber auch einige andere Stimmen – zum Beispiel von Bewohnern am Kronberg, die ganz zufrieden damit sind, dass das bisher dort geplante zusätzliche Areal „Kronberg III“ mit dem neuen Wohngebiet wohl vom Tisch wäre. „Wir sind belastet genug“, sagte eine Anwohnerin.
Wieder andere betonten, dass gerade in Versbach ein neues Wohngebiet dringend gebraucht wird: „Junge Familien ziehen weg, weil sie in Versbach keine Bauplätze finden“, sagten mehrere Zuhörer in der teilweise hitzig geführten Debatte. Die BI-Vertreter sind grundsätzlich nicht gegen neue Wohngebiete: „Aber doch bitte nicht da oben und mitten in der Landschaft“, sagte Radecker: „Lieber da, wo man mit dem ÖPNV und dem Fahrrad gut hinkommt.“
Da keine Vertreter der Stadtverwaltung vor Ort waren, bekamen die anwesenden Stadträte den Unmut einiger Versbacher zu spüren, die sich im Vergleich zu anderen Stadtteilen vernachlässigt und ungerecht behandelt fühlen. Dabei kam sogar die unmittelbar benachbarte Lindleinsmühle schlecht weg: „Das ist nicht Versbach“, schimpfte ein Bürger.
Einigkeit sieht anders aus, stellte Grünen-Stadtrat Antonino Pecoraro im Verlauf des Abend fest: „Für mich entsteht der Eindruck, dass wir am Anfang einer Zerfleischung in Versbach stehen. Ich finde es töricht zu sagen, ich interessiere mich nur für Versbach und nicht für andere Stadtteile.“
Eher am Rande der Diskussion wurde auch noch über die Themen gesprochen, die seit der Fertigstellung des Integrierten Stadtteil-Entwicklungskonzepts (ISEK) für Versbach vor gut zwei Jahren eigentlich auf der Agenda der Stadtverwaltung stehen sollten: Eine neue Ortsmitte, bessere Nahversorgung und mehr Naherholung im Pleichachgrund zum Beispiel. „Warum ist da noch nicht wirklich viel passiert?“, fragte Klemens Radecker.
Projekte für den Stadtteil
Die Stadtratsmitglieder Judith Jörg (CSU) und Josef Hofmann (FWG) zählten eine ganze Reihe von aktuellen Projekten auf, die dem Stadtteil zugute kommen – unter anderem das neue Schwimmbad an der Wolffskeel-Realschule und die neue Halle des Sportbunds Versbach. Außerdem habe der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen gerade erst 300 000 Euro für den Ausbau des Radwegs nach Versbach bereitgestellt, so Jörg.
Was das geplante Baugebiet am Vierwindenweg betrifft, werde es im kommenden Jahr eine Bürgerversammlung geben, versprach Hofmann: „Im Moment wird die Machbarkeit geprüft, dann gibt es die Bürgerbeteiligung.“ In Sachen Nahversorgung kündigte der FWG-Stadtrat an, dass im kommenden Frühjahr in den Räumen der ehemaligen Norma eine Nahkauf-Filiale eröffnen wird: „Aber dann geht bitte auch hin und nehmt dieses Angebot an“, appellierte Hofmann an seine Versbacher.
(noch stehen diese Gewinnträchtigen Einrichtungen für Versbach nicht !!! )
Wie kommt "man/n frau" hin? Mit dem Auto... (wo Parken ??) !! Wann kann man... hin? Zu Zeiten die ein Belegungsplan bestimmen. Im Sommerhalbjahr braucht man Beides kaum. Sehr euphorisch liebe Versbacher Stadträte.... !!!