"Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt": Dass sich der griechische Dichter mit diesen Worten auf die Faschingsgesellschaft Versbach bezieht, ist eher unwahrscheinlich, auch wenn es sinngemäß richtig wäre: Monate harter Übungseinheiten, Trainingstagen und sogar Trainingslagern liegen hinter den 43 Tänzern der Schautanzgruppe der FG Versbach. Spaß, der Teamgedanke und Disziplin waren die Wegbegleiter. Nun machte sich Cheftrainerin Melanie Marx samt ihrem Trainerteam und den Gardemädchen auf den 350 Kilometer langen Weg nach Braunschweig. Das Ziel waren die 48. Deutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanzsport.
Die Teilnahme an solch einem Turnier ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit – es ist vielmehr der Lohn für Spitzenleistungen und Entbehrungen und der große Traum eines jeden Aktiven, der den Leistungssport Gardetanz betreibt. Als einziger Vertreter aus der Region Unterfranken traten die Versbacher als einer von acht süddeutschen Teilnehmern der Disziplin "Ü15 Schautänze" an. Sie konnten sich zum zweiten Mal in Folge qualifizieren.
449 Punkte für die Versbacher
Inspiriert von der Nationalhymne holten die 41 Tänzerinnen und zwei Tänzer alles aus sich heraus. In ihrem perfekt inszenierten Tanz "R(h)eingefallen" inszenierten sie die Sage um die liebliche Loreley. Diese verführt mit der Hilfe der schaurig-schönen Sirenen die Schifffahrer auf dem Rhein, um sie in ihren Bann zu ziehen und zu verschlucken.
Die Mystik, Dynamik und Intensität, die dieser Tanz ausstrahlt, blieb auch der ausverkauften Volkswagenhalle und den Wertungsrichtern nicht verborgen. Unter Jubel und der einen oder anderen Träne des Glücks zückten diese 449 Punkte. Diese Wertung bedeutet nicht nur einen unvergesslichen Platz in den Top Ten: Seit diesem denkwürdigen Tag dürfen sich die Versbacher als achtbeste Schautanzgarde Deutschlands bezeichnen.
Sichtlich stolz und gerührt gratulierte vor Ort Gesellschaftspräsident Max Baumgart: "Eine Leistung, die für die Faschingsgesellschaft in ihrer langjährigen Historie ein absolutes Novum darstellt und nur als Team und verschworene Gemeinschaft zu realisieren war", so der Präsident.
Nun dürfen die jungen Frauen und Männer erst einmal durchschnaufen. Doch nicht zu lange, denn am 17. April beginnt das Training für die nächste Session. Tanzbegeisterte aller Altersgruppen dürfen sich dazu melden.