Wege und Plätze der Kinder im Ort sicherer zu machen, war eine der Aufgaben des Bau- und Umweltausschusses. Vor Ort hatten sich die Gemeinderätinnen und –räte die Situation in der Klosterstraße am Kindergarten und in der Ochsenfurter Straße angesehen. Denn auf 46 Meter, zwischen den Hausnummern 7 und 17, ist der Gehweg in der Ochsenfurter Straße gefährlich schmal, vor allem als Schulweg und für die Rad fahrenden Kinder.
Die vom Bauhof in Blau markierte Linie zeigt eine Verbreiterung auf 1,50 Meter an. Besser, aber nicht zufriedenstellend erschien diese Lösung. Deshalb plädierte eine Reihe von Ausschussmitgliedern dafür, dem Fußgängerbereich so viele Zentimeter wie möglich zuzuschlagen – zumal Regenablaufrohre und Verkehrsschilder den zur Verfügung stehenden Raum zusätzlich einschränken. Die Schwierigkeit: Für die Fahrbahnen sind Mindestbreiten von 2,75 Meter, für den Begegnungsverkehr von Bussen gar sechs Meter erforderlich. Allerdings erschien der zunächst formulierte Beschluss zu "mindestens 1,50 Meter Gehweg", Nina Faust (Grüne) als zu unverbindlich. Sie wollte, dass genau überprüft wird, was möglich ist: "Jeder Zentimeter ist gut". Die Maßnahme ist Teil des Verkehrskonzepts zur sukzessiven Verbesserung kritischer Stellen - ohne gleich eine Generalsanierung anzustrengen.
Tempo 20 ist nicht möglich
44 Unterschriften für eine Verkehrsberuhigung in der Klosterstraße vor dem Kindergarten hatten die Situation dort zum Thema gemacht. Auch hier ist laut Verkehrskonzept eine Verbesserung angezeigt. Eine schnelle und vermeintlich einfache Verkehrsberuhigung durch Tempo 20, wie von den Eltern gefordert, ist jedoch nicht möglich. Es fehlen die Voraussetzungen, da die Klosterstraße keinen Aufenthalts- und Platzcharakter hat. Ein absolutes Halteverbot als mögliche Verbesserung – es würde vor allem die Eltern selbst treffen, zumal im gesamten Umfeld keine Alternativen zum Parken vorhanden sind. Für Heiko Lörner (CSU) würde sich das Problem allenfalls verlagern.
Außer Frage stand die Notwendigkeit, dass Kindergartenkinder - im Gegensatz zu Schulkindern – von Eltern auf dem Weg zur Arbeit hier abgeliefert werden müssen. Deshalb: Verkehrsberuhigung ja, aber nicht zu dem Preis, dass nicht kurzzeitig angehalten werden kann. So hatte es zweite Bürgermeisterin und Sitzungsleiterin Helga Burkert aus Gesprächen mit Eltern auf der Unterschriftenliste vernommen. Den Antrag ablehnen und nichts zu tun, schien im Endeffekt noch am ehesten im Sinne der Eltern, "auch wenn das immer schlecht rüber kommt", wie Oliver Menz kommentierte.
Ins Auge gefasst wurden von Alfred Holl (Aktive Bürger/ödp) und Nina Faust verstärkte Geschwindigkeitskontrollen in der 30er-Zone als Beitrag zur Verkehrsberuhigung. Und auch die Eltern könnten zur Sicherheit beitragen, indem sie ihre Kinder nicht auf der Fahrerseite aussteigen lassen, wie von Jürgen Hart (UWG) beobachtet.
Eine Frage der Definition
Das absolute Halteverbot – es gilt inzwischen für den Schulhof. Ein Schild, das den Lieferverkehr freigibt, wird ergänzt. Doch was ist Lieferverkehr und wo im Schulhof darf er sich bewegen? Vor allem Oliver Menz (SPD) beharrte darauf, dass er "wie besprochen" nur im Einfahrtsbereich zu dulden sei und nicht den ganzen Schulhof befahren darf. "Musik-Equipment?" fragte Jürgen Hart. Er sah die Sorge in Fragen der Definition und zu möglichen Schulhofunfällen als nicht unberechtigt. Einigkeit herrschte wiederum, dass man mit der Sperrung ganz schnell etwas im Sinne der Kinder erreicht habe und gegebenenfalls nachbessern werde.