Der bayerische Verfassungsschutz widmet in seinem Bericht für das Jahr 2015, der heute in München vorgestellt wird, Pegida Franken ein eigenes Kapitel. Die Verfassungsschützer werfen der Gruppierung, die zunächst unter dem Namen Wügida („Würzburger gegen die Islamisierung des Abendlandes“) zwischen November 2014 und Oktober 2015 in Würzburg auf die Straße ging, enge Kontakte zu Rechtsextremen sowie Aufrufe zur Selbstjustiz vor.
So zitiert der Verfassungsschutzbericht einen Facebook-Beitrag der Gruppierung, in dem es hieß, „die Regierung agiert volksfeindlich. Daraus kann nun jeder selber seine Schlüsse ziehen, inwieweit er sich selber noch an das Recht gebunden fühlt.“ Außerdem habe Pegida Franken auf Facebook im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation von einem „Faustrecht der Deutschen“ gesprochen und gedroht, bald werde „hierzulande mit den Multikultis abgerechnet.“
Kontakt zu „Die Rechte“
Wie mehrfach berichtet pflegte die Gruppierung enge Beziehungen zum rechtsextremen Spektrum. So demonstrierten laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) immer wieder Vertreter der NPD sowie der Parteien „Der III. Weg“ und „Die Rechte“ in Würzburg. Vor allem zu Vertretern von „Die Rechte“ scheint es enge Kontakte zu geben. So fanden die Verfassungsschützer auf der Facebook-Seite von Pegida Franken Verlinkungen zum Nürnberger Kreisverband der Partei. Zudem trat der Vorsitzende des Verbandes als Redner beim Würzburger Pegida-Ableger auf.
Unter den Demonstranten erkannten die Ermittler wiederholt auch Personen aus „dem parteiungebundenen rechtsextremistischen Spektrum“.
Der Verfassungsschutz sieht bei Pegida Franken „hinreichend gewichtige Anhaltspunkte für Bestrebungen, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten.“
