Sie alle wählten nach der Abstimmung über die Satzung Joachim Beck als ersten Vorsitzenden des Vorstandes. Zweite Vorsitzende ist Claudia Henkelmann, die den Fitness-Treff im Knaus-Center leitet. In den Vorstand wurden weiterhin Elke Krapp, Christoph Braterschofsky, Anke Hartenstein-Stryjski, Johannes Tietze, Tobias Meyer und Stefan Müller gewählt.
Der Bürgermeister sowie der geschäftsleitende Beamte der Stadt gehören ebenfalls zum Vorstand. Derzeit sind das Peter Juks und Wolfgang Duscher. Kassenprüfer sind Harald Henning und Peter Wesselowsky. Noch unbekannt ist derzeit der Geschäftsführer, den der Verein als Vollzeitkraft einstellen will. Laut Joachim Beck ist bereits ein Profi im Gespräch, den der Verein nach Ochsenfurt holen möchte. Er soll helfen, das in Ochsenfurt steckende Potenzial voll zur Geltung zu bringen.
An dieses Potenzial glaubt Peter Juks fest, wie er bei der Vorstellung der Vereinsziele erläuterte. Ochsenfurt habe zwar eine Reihe von Problemen, wie etwa Leerstände an markanter Stelle, und verfüge auch nicht über eine ausreichend große Veranstaltungshalle. Andererseits habe Ochsenfurt aber eine hohe Lebensqualität, ausreichend Arbeitsplätze, öffentliche Einrichtungen und die Lage am Main – für Juks ein Pfund, mit dem man wuchern kann.
Unter den Schlagworten Stadtmarketing und Leerstandsmanagement sollen im neuen Verein die Kräfte gebündelt werden, damit sich Ochsenfurt als größte Stadt im Landkreis behaupten kann. Abgesehen von den Märkten, die die Stadt weiterhin in Eigenregie organisieren will, soll der Verein die zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt in die Hand nehmen. Diese Aufgabe auf ehrenamtliche Schultern zu laden, wie bisher mit dem Verkehrsverein, sei nicht mehr zeitgemäß.
Insbesondere soll der Verein die Schnittstelle zwischen Handel, Gewerbe, Gastronomie und Privatleuten zur Stadtverwaltung sein. Diese Zusammenarbeit zeigt sich auch im Arbeitsplatz des künftigen Geschäftsführers, der im Rathaus sein Büro bekommen soll. Betont wurde zudem die Absicht, Ochsenfurt mitsamt seinen Ortsteilen zu repräsentieren und sich nicht allein auf die Altstadt beschränken zu wollen.
Den Vereinsnamen „Ma(e)in Ochsenfurt“ hatten sich die Interessierten schon vorher ausgedacht. Er verweise auf Ochsenfurt am Main, verdeutliche aber auch, dass es um „mein“ Ochsenfurt gehe, sagte Joachim Beck, dem diese Doppeldeutigkeit gut gefällt. Man habe die Vereinsform einer GmbH vorgezogen, weil sich hier die Bevölkerung widerspiegeln soll, ergänzte Peter Juks. Wichtig war den Initiatoren auch die Parität zwischen Stadt und Verein.
Diese kommt etwa in dem acht- bis zwölfköpfigen Beirat zum Ausdruck, der als Ideengeber fungieren soll und dem je zur Hälfte Mitglieder aus der Stadt und aus dem Verein angehören werden. Paritätisch ist auch die Finanzierung geregelt. Wie berichtet, stellt die Stadt Ochsenfurt jährlich 40 000 Euro zur Verfügung. Einen Betrag in gleicher Höhe muss der Verein aufbringen. Zum Teil wird er aus Mitgliedsbeiträgen bestritten.
Vorgesehen ist ein gestaffelter Beitrag je nach Unternehmensgröße. Kleine Betriebe zahlen jährlich 120 Euro, mittelgroße 240 Euro und große 480 Euro. Wo die Geschäftsleute sich einordnen, bleibt ihrer Einschätzung überlassen. Am meisten zu berappen haben Banken und Industriebetriebe: jährlich 980 Euro. Privatleuten macht man den Beitritt mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von zwölf Euro leicht.