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Würzburg
Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs fördert Palliativprojekte
Der Verein 'Hilfe im Kampf gegen Krebs' fördert zwei Projekte der Palliativmedizin an der Würzburger Uniklinik. Von links: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Birgitt van Oorschot (Uniklinik), Gabriele Nelkenstock (Hilfe im Kampf gegen Krebs), Elisabeth Jentschke (Uniklinik) und Barbara Stamm, die den Verein wie OB Schuchardt seit Jahren unterstützt.
Foto: Margot Rössler | Der Verein "Hilfe im Kampf gegen Krebs" fördert zwei Projekte der Palliativmedizin an der Würzburger Uniklinik. Von links: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Birgitt van Oorschot (Uniklinik), Gabriele ...
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 11.12.2020 02:15 Uhr

Der Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs stellt in einer Sonderförderung die Anschubfinanzierung von zwei innovativen palliativmedizinischen Vorhaben am Uniklinikum Würzburg sicher. Zum einen soll in Zukunft eine Würdetherapie angeboten werden, zum anderen ist geplant, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie videobasierte Arzt- und Familiengespräche zu organisieren.

„Viele Menschen haben am Lebensende das tiefe Bedürfnis, dass etwas von ihnen bleibt“, informiert  Dr. Elisabeth Jentschke laut einer Pressemitteilung des Universitätsklinikums Würzburg. Genau da setze die "Würdetherapie" an. Bei dieser werden palliativ behandelte Patienten im Rahmen von Interviews zu einem Lebensrückblick eingeladen, so die Psychologin, die unter anderem den psychoonkologischen und gerontologischen Dienst am Interdisziplinären Zentrum Palliativmedizin des Uniklinikums leitet.

Die Erinnerungen an positive Aspekte soll im Vordergrund stehen. Die Gespräche werden aufgenommen und anschließend von psychologisch geschulten Kräften transkribiert und editiert. Das Ergebnis werde nochmals mit dem Patienten abgestimmt. Nach dessen Tod erhalten die Angehörigen das biografische Dokument, heißt es in der Pressemitteilung

Dokument kann ein Trost sein

Patienten gewönnen durch diesen Gesamtprozess ein Gefühl von gestärkter Zufriedenheit und Würde, was sich sehr positiv auf die Qualität der verbleibenden Lebenszeit auswirke, werden internationale Erfahrung mit der Würdetherapie zusammengefasst. Den Angehörigen wiederum könne das erhaltene Dokument "in der Zeit der Trauer und auch langfristig ein Trost sein“, so Jentschke.

Damit diese, die regulären palliativmedizinischen Leistungen ergänzende Therapie in Zukunft am Uniklinikum angeboten werden kann, fördert der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ das Vorhaben mit 5000 Euro. Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Vereins, überreichte einen symbolischen Scheck an Jentschke.

Angehörige im Videogespräch informieren

Ein zweites, von „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ mit 2500 Euro gefördertes palliativmedizinisches Projekt am Uniklinikum zielt auf die besonderen Bedingungen während der Corona-Pandemie ab. „Die Besuchs- und Kontaktbeschränkungen limitieren unsere Möglichkeiten, Angehörige, Vorsorgebevollmächtigte oder Betreuer bei Aufklärungsgesprächen und bei Gesprächen zur Therapiezielklärung hinzuzuziehen – obwohl dies vielfach der ausdrückliche Wunsch unserer Patienten ist“, erläutert Professorin Dr. Birgitt van Oorschot laut Pressemitteilung. Wie die Leiterin des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin in der täglichen Praxis beobachtet, könnten nahestehende Menschen den Krankheitsverlauf dann nicht mehr ausreichend nachvollziehen und würden – zum Beispiel von Verschlechterungen – geradezu überrascht.

„Um hier neue Wege zu öffnen, wollen wir mit Hilfe einer Online-Videoplattform Familiengespräche mit den primär behandelnden Ärzten sowie den Palliativmedizinern ermöglichen“, erläutert van Oorschot. Nach ihren Worten soll vom Fördergeld eine studentische Hilfskraft finanziert werden, die Termine abstimmt, den Ablauf organisiert, die Teilnehmer der Gespräche bei Bedarf schult sowie technische Unterstützung leistet.

Selbst wenn eine Krebserkrankung nicht heilbar ist, stünden Lebensqualität und Wohlbefinden des Patienten im Mittelpunkt. "Wir freuen uns, wenn wir durch unsere Förderung hier weitere hilfreiche Therapieangebote und Unterstützungsleistungen mit anschieben können“, unterstreicht Gabriele Nelkenstock vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ laut Pressemitteilung.

Um die Arbeit des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ auch in Zukunft voranzutreiben, sind Spenden willkommen unter: Hilfe im Kampf gegen Krebs, Castell Bank Würzburg, Iban: DE 74 7903 0001 0000 0092 45.

 
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