Der Bundespräsident hat auf Vorschlag des Bayerischen Ministerpräsidenten erneut Bürger für ihre Verdienste um das Gemeinwohl mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Staatssekretär Gerhard Eck händigte die Ordensinsignien mit Regierungspräsident Eugen Ehmann in der Residenz an Dr. Peter Rost aus Randersacker und Dr. Adelheid Silbernagl aus Margetshöchheim aus, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dr. Peter Rost (76) ist niedergelassener Facharzt mit der Zusatzanerkennung "Sportmedizin" und engagiert sich seit mehr als 40 Jahren im Bereich des Gesundheitswesens. 1983 regte er die Anbindung von Herzsportgruppen an den Sportbund DJK Würzburg an und ist seit deren Gründung als begleitender Arzt tätig. Er sensibilisiert die Übungsleiter für die besonderen Bedürfnisse von Frauen und Männern mit Herz- oder Lungenproblemen und stellt als Leiter der betreuenden Ärztegruppen die medizinische Versorgung der Teilnehmer am Behindertensport sicher.
Er ist Mitglied des "Christlichen Vereins junger Menschen" (CVJM) Würzburg, in dem er von 1960 bis 1977 Leiter und Trainer der Basketballabteilung war und sich in dieser Zeit außerdem als Verbandsschiedsrichter betätigte. Als Internist und Allgemeinarzt mit langjähriger Erfahrung in der medizinischen und psychosozialen Versorgung von Menschen mit Demenz steht er auch der "Alzheimer Gesellschaft Würzburg / Unterfranken e. V." mit Rat und Tat zur Seite.
Seine Praxis bildet Studierende im Blockpraktikum Allgemeinmedizin sowie im Praktischen Jahr aus. Dabei ist es Peter Rost ein besonderes Anliegen, die Studenten für die medizinischen und psychosozialen Probleme hochbetagter sowie von Demenz betroffener Patienten zu sensibilisieren. Seit 1977 ist er als Bereitschaftsarzt beim Bayerischen Roten Kreuz im Einsatz und hält medizinische Fachvorträge in der Fortbildung der Bereitschaftsmitglieder. Von 1993 bis 2008 hatte er zudem einen Lehrauftrag im Fach Allgemeinmedizin an der Universität Würzburg.
Des Weiteren ist Peter Rost seit 1984 Gemeinderat in Randersacker und dort seit 2016 dritter Bürgermeister. Zudem ist er seit 2008 als Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählergemeinschaft und ist Mitglied des Kreistags Würzburg.
Dr. Adelheid Silbernagl (79) ist Psychologin und engagiert sich seit über 25 Jahren ehrenamtlich in der Hospizarbeit und der Palliativmedizin. Im Mittelpunkt ihres Wirkens stehen sterbende Menschen und deren Angehörige, denen durch Begleitung und Unterstützung ein lebenswertes, menschwürdiges Dasein bis zuletzt ermöglicht werden soll. Sie war 1991 Gründungsmitglied des Hospizvereins Würzburg.
Im Jahr 1992 führte der Verein die erste Schulung von Hospizhelfern durch. Unter Silbernagls professioneller und kompetenter Mitwirkung entwickelte sich daraus das "Würzburger Modell", das in seinen Inhalten von Anfang an den später entwickelten Standards der Hospizverbände entspricht. Die Hospizbegleiter erhalten regelmäßig Supervision. Silbernagl organisiert seit vielen Jahren diese Schulungen, ist selbst ehrenamtliche Dozentin. Seit 1992 leitet sie außerdem die offene Trauergruppe im Hospizverein und seit 1997 begleitet sie den offenen Trauerkreis "Verwaiste Eltern". Von 1996 bis 1998 war sie als Vorsitzende des Hospizvereins Würzburg unmittelbar daran beteiligt, die Hospizidee und die Hospizarbeit auch im ländlichen Raum zu verankern.
Seit 1997 besteht zwischen dem Hospizverein und der Stiftung Juliusspital eine enge Kooperation in Bezug auf die Gründung einer Palliativstation mit Hospizcharakter im Juliusspital. Als beratendes Mitglied im Vorstand des Hospizvereins von 1998 bis 2009 hatte Silbernagl maßgeblichen Anteil an dieser Station. Sie war nicht zuletzt Ideengeberin sowohl für die inhaltliche Konzeption als auch für die konkrete Ausgestaltung der Räumlichkeiten.
Seit 2001 steht Silbernagl der Station für psychotherapeutische akute Kriseninterventionen bei Schwerstkranken und Sterbenden sowie deren Angehörigen ehrenamtlich zur Verfügung. Daneben übernimmt sie seit 2001 regelmäßig selbst Hospizbegleitungen bei stationären Patienten. Außerdem ist Silbernagl seit der Gründung im Jahr 2000 als Mitglied im Beirat der "Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit" der Stiftung Juliusspital tätig.