Der Oberbürgermeister als Vertreter von Frank Walter Steinmeier: OB Christian Schuchardt hat am Dienstag die vom Bundespräsidenten vergebene "Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" an Schwester Oberin M. Katharina Merz, Xenia Heimberger und Reinhart Stumpf ausgehändigt.
Die Verdienstmedaille ist die erste von mehreren Stufen des Verdienstordens, umgangssprachlich auch Bundesverdienstkreuz genannt, den die Bundespräsidenten seit der Einführung durch Theodor Heuss im Jahr 1951 an knapp 260 000 Frauen und Männer aus dem In- und Ausland für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland vergeben haben.
"Es geht um eine ganz besondere Auszeichnung für Menschen, die sich in besonderer Weise für die Allgemeinheit eingesetzt haben", erläuterte Schuchardt bei einer Feierstunde im Wenzelsaal. Die drei neuen Trägerinnen und Träger der Verdienstmedaille engagieren sich in völlig unterschiedlichen Bereichen. "Die Vielseitigkeit des bürgerschaftlichen Engagements könnte durch sie nicht besser zum Ausdruck kommen", so der Oberbürgermeister weiter.
Schwester M. Katharina Merz ist seit zwanzig Jahren Oberin des Ursulinenkonvents, leitet bereits seit 1995 die Realschule und seit 2009 auch das Gymnasiums des Ordens – beide Schulen haben zusammen 104 Lehrkräfte und werden von rund 1400 Schülerinnen besucht. Merz leiste "durch ihren persönlichen Einsatz weit über ihre Aufgaben als Oberin hinaus einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der einzigen verbliebenen Ordensschule im Würzburger Raum", betonte Schuchardt. Die Oberin und ihre neun Mitschwestern habe beide Schulen "durch ihren Weitblick in die Zukunft geführt" - vor allem durch die mehrjährige Generalsanierung bei laufendem Schulbetrieb ab dem Jahr 2010.
Xenia Heimberger ist Mutter eines Sohnes, der seit seiner Geburt im Jahr 1995 auf Hilfe angewiesen ist. Julian Heimberger ist unter anderem auf einen Rollstuhl angewiesen und muss ständig beatmet und durch eine Sonde ernährt werden. Der Einsatz von Eltern, die wie Xenia Heimberger ihre schwerbehinderten Kinder von Geburt an täglich ohne Ruhepause pflegen, sei bewundernswert, sagte Schuchardt: "Sie leisten Großartiges, das von der Gesellschaft nicht hoch genug gewürdigt werden kann."
Dr. Reinhart Stumpf, im Hauptberuf Rechtsanwalt, hat sich die Verdienstmedaille durch sein Engagement in drei Bereichen verdient: Seit 1981 gehört er dem Präsidium der 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat an und ist seit 1993 deren 1. Gesellschaftspräsident. Vom SV 05 Würzburg wurde er nach zehnjähriger Präsidentschaft im Jahr 1988 zum Ehrenpräsidenten gewählt, nachdem er den Verein in schwieriger Lage übernommen und komplett entschuldet hatte.
2007 wurde Stumpf erneut Präsident der Nullfünfer und schaffte es, wichtige Mittel für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Adami-Bades zu akquirieren. "Ohne sie gäbe es in Würzburg keinen Leistungssport in den Bereichen Schwimmen, Wasserball, Triathlon und Synchronschwimmen. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit gäbe es auch den Schwimmverein 05 nicht mehr", würdigte der Oberbürgermeister die Leistungen des langjährigen Stadtrats, der bis heute als Stiftungsrat des Bürgerspitals und als Verwaltungsrat der Sparkasse Mainfranken aktiv ist.