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WÜRZBURG
Verdacht auf sexuellen Missbrauch in Diözese Würzburg
Kirche / Missbrauch
Foto: Matthias Schrader (dpa)
Bearbeitet von Christine Jeske
 |  aktualisiert: 17.12.2017 02:38 Uhr

Die Diözese Würzburg hat an diesem Mittwoch, 13. Dezember, einen Ruhestandspriester bei der Staatsanwaltschaft Würzburg wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Schutzbefohlenen angezeigt. Dies teilte die Pressestelle des Bistums mit. Den Angaben zufolge informierte die Diözese gleichzeitig die römische Glaubenskongregation in Rom. Sie entscheide über das weitere kirchenrechtliche Vorgehen, so Sprecher Bernhard Schweßinger.

Der Missbrauch soll sich in der ersten Hälfte der 1970er Jahre ereignet haben. Erste Hinweise seien vom mutmaßlichen Opfer an die stellvertretende Missbrauchsbeauftragte der Diözese Würzburg, Claudia Gehring, herangetragen worden. Weitere Auskünfte zum Verdachtsfall könne man wegen der Unschuldsvermutung und aufgrund der Wahrung des Persönlichkeitsschutzes der Betroffenen nicht geben, sagte Schweßinger auf Nachfrage.

Vorgehen der Diözese nach den offiziellen "Leitlinien"

Die Diözese Würzburg betont, dass sie damit gemäß den „Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener“ im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz handelt. Darin steht steht unter anderem, dass die von der Diözese beauftragten Ansprechpersonen – empfohlen werden sowohl eine Frau als auch ein Mann – Hinweise auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen durch Kleriker, Ordensangehörige oder andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst entgegennehmen und eine erste Bewertung vornehmen.

Kontakt: Ansprechpartner für Opfer sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg ist der Richter am Oberlandesgericht Bamberg Thomas Förster, seine Stellvertreterin ist die Frauenärztin Claudia Gehring. Beide sind per E-Mail erreichbar unter: missbrauch@diözese-wuerzburg.de Thomas Försters Postanschrift lautet: Postfach 11 02 62, 96030 Bamberg.

 
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  • A. B.
    Immer dasselbe - eine Missbrauchs"verdacht" wird zur Anzeige gebracht. Schon wird diese Person, ohne dass Einzelheiten des Falls überhaupt bekannt wären, als Täter gebrandmarkt und vorverurteilt. Denen, die Kirche immer schon kritisierten ist das ein willkommenes Feld, um Kirche am liebsten zu teeren und zu federn. Von Sachlichkeit keine Spur. Die MP trägt bewusst dazu bei, wenn es allein kirchliche Missbrauchsfälle sind, die in großer Aufmachung zu Papier gebracht werden. Die sich inzwischen lawinenartig vermehrenden Missbrauchsvorwürfe in Kultur, Sport und Politik finden dagegen kaum Erwähnung. Die Gewichtung ist verzerrt, die Wahrheit dadurch verdreht. Ferner fehlen die zu rehabilitierenden Fälle, also jene Personen, denen ein Missbrauchsvorwurf sich als unhaltbar und unwahrscheinlich erwiesen hat. Auch sollte bei einem Missbrauchsvorwurf die betreffende Person jedes Recht haben sich zu verteidigen, evtl. durch eine Verleumdungsklage.
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  • L. W.
    @ FJ1830

    Dass die katholische Kirche hier schärfer in Augenschein genommen wird als andere Institutionen hat sie sich selber zuzuschreiben.

    Bis in die jüngste Zeit (siehe Gerhard Ludwig Müller als Bischof von Regensburg) wurde vertuscht und die Gemeinden über das Vorleben ihre Pfarrer im Unklaren gelassen. Gleichzeitig wurden Pfarrer, die sich zu Ihrer Liebe bekannten und die daraus entstandenen Kinder nicht verleugneten, unehrenhaft aus dem Amt gejagt und mit Berufsverbot in kirchlichen Institutionen belegt.

    Derart falsches und scheinheiliges Verhalten nehmen moderne Menschen eben nicht mehr hin.

    Erst in jüngster Zeit scheint sich ein Gesinnungswandel zu vollziehen. Pfarrer können zwar immer noch nicht Pfarrer bleiben, aber wenigsten werden sie nicht mehr mit ihrer Familie in Existenznöte gezerrt.

    Ich hoffe, ich erlebe noch den letzten Schritt, dass Pfarrer Pfarrer bleiben dürfen, obwohl sie Familien haben.
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  • J. F.
    Lüge alles Lüge. Und wenn nicht Lüge, dann alles bedauerliche Einzelfälle. Und wenn keine Einzelfälle, dann ist es andernorts noch viel schlimmer. Jedenfalls besteht keinerlei Veranlassungen, denen die in der Kirche ihr Biotop und ihr Reservat gefunden haben die Ruhestandsbezüge zu streichen. Wer Solches für angemessen hält, leidet doch offensichtlich an einem Mangel von christlicher Nächstenliebe.
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  • A. O.
    Wer sich mit dem Gedanken trägt, gegenüber einer kirchlichen Stelle Missbrauchsstraftaten anzuzeigen, sollte unbedingt vorher eine souveräne Fachberatungsstelle aufsuchen. Auf der Homepage des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs gibt es ein Hilfeportal, das Adressen vorhält, auch solche, wo Erwachsene sich beraten lassen können. Um sich zu orientieren, insbesondere was den Datenschutz betrifft, reicht auch ein Anruf beim anonymen Hilfetelefon. Kontaktdaten sind ebenfalls auf der website des UBSKM zu finden. Einfach „Beauftragter Missbrauch“ in der Suchmaschine eingeben.
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
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  • R. Ö.
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  • M. P.
    Missbrauch seien vom mutmaßlichen Opfer nach 45 Jahren angezeigt worden ? Wenn mich ein Priester nur angelangt hätte, hätte ich sofort geschrien u. mein Vater hätte ihn angezeigt, sofort.
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  • J. F.
    Glück für eisbaer61. Pech für vernachlässigte und selbstunsichere Kinder ohne elterlichen Schutz, die als leichte Beute von den Pädophilen gezielt ausgesucht werden.
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  • L. W.
    @ eisbär

    Und wie sollen das Kinder machen, die z.B. im Internat sind oder deren bigotte Eltern den Pfarrer für eine nicht kritisierbare Instanz halten?
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  • M. P.
    @Lebenhan1965 da müsste man weiterausholen. Zölibat abschaffen, Religion als Vereine führen, unsere westl. sexistische, geldgierige (Schere) Kultur zurückfahren etc. Aber das predige ich hier schon jahrelang traurig
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  • A. S.
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