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Würzburg
Veranstaltungsreihe „Europa deiner Wahl“
Austausch über Europa vor der Wahl: Stephan Behringer, Prof. GiselaMüller-Brandeck-Bocquet, Robert Peter, Martin Kilgus, Kerstin Westphal,Susanna Schmitt und Detlef Drewes (von links) bei der Debatte „Was nutzt meine Stimme?!“ im Ratssaal des Würzburger Rathauses.
Foto: Georg Wagenbrenner | Austausch über Europa vor der Wahl: Stephan Behringer, Prof. GiselaMüller-Brandeck-Bocquet, Robert Peter, Martin Kilgus, Kerstin Westphal,Susanna Schmitt und Detlef Drewes (von links) bei der Debatte „Was nutzt meine ...
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 16.02.2019 02:29 Uhr

Geht es um Europa fällt einem derzeit vor allem der Brexit und eine allgemeine Krisenstimmung ein.   Mit der Veranstaltungsreihe „Europa deiner Wahl“ möchte das Büro EU-Angelegenheiten der Stadt Würzburg zusammen mit vielen Kooperationspartnern diesen engen und vielleicht auch deprimierenden Fokus überwinden und gute Argumente für eine Stimmabgabe bei der Europawahl am 26. Mai liefern.

Eine erste Podiumsdiskussion habe gezeigt: Es gibt nicht nur EU-Skeptiker, sondern auch Menschen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen Europa verschrieben haben, heißt es in einer Pressemitteilung. Dies sei die große Gemeinsamkeit der sieben Persönlichkeiten gewesen, die im Rathaus zum Thema „Was nutzt meine Stimme?!“ debattierten. Bei gleicher, wohlwollender Grundeinstimmung gegenüber der EU unterschieden sich die Diskutanten dann aber doch in ihren Betätigungsfeldern und Erwartungshaltungen.

Friedensprojekt und Lebensversicherung

Die Würzburger Professorin für Internationale Beziehungen Gisela Müller-Brandeck-Bocquet sieht in Europa „ein Friedensprojekt, ein Abenteuer und eine Lebensversicherung für Mitgestaltung weltweit“.

Der Auslandskorrespondent Detlef Drewes, der aus Brüssel für einen Pool deutscher Tageszeitungen berichtet, erkennt die Vermarktungsprobleme „wenn beispielsweise die positive Abschaffung der Roaming-Gebühren nicht mit der EU verbunden werden – genauso wenig wie die Förderung von Forschung oder Start-Ups “.

Robert Peter setzt als Initiator von „FreeInterrail“ auf Reisen zu günstigen Konditionen, um in der jungen Generation eine über Grenzen verbindende kollektive Erfahrung zu schaffen.

Susanna Schmitt, Beisitzerin im Landesvorstand der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) Bayern, ist mit ihrem deutsch-französischen Studiengang derzeit sicher noch eine seltene Pionierin. Ermutigt hiervon hat sie laut Pressemitteilung die Vision einer Europäischen Republik, die in den nächsten Jahrzehnten von den Nationalstaaten weiter mit Macht ausgestattet werden.

Sich von  überflüssiger Bürokratie trennen

Kerstin Westphal sitzt seit zehn Jahren für die SPD im Europäischen Parlament und schilderte aus ihrer Sicht, dass die Europäische Kommission in den letzten Jahren demokratischer geworden sei und die EU erst mit dem Lissabonner Vertrag, der vor zehn Jahren in Kraft trat, den richtigen Weg eingeschlagen habe, um sich von überflüssiger Bürokratie trennen zu können.

Dies wiederum begrüßte Stephan Behringer als Vertreter des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW). Er kritisierte beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung, die kleinere Unternehmen vor massive Probleme gestellt hätte. Grundsätzlich sieht Behringer aber ein Riesenpotential, wenn in einem Wirtschaftsraum mit 512 Millionen Menschen die Problemfelder Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit partnerschaftlich zusammen finden können.

Zwischen den Diskutanten entwickelte sich unter der Moderation von Dr. Martin Kilgus, Geschäftsführer des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, laut Mitteilung eine facettenreiche und leidenschaftliche Diskussion. In vielen Beiträgen auch aus dem Publikum habe angeklungen, dass man den erreichten Status quo Europas nicht klein reden solle. So sei es beispielsweise leicht eine europäische Öffentlichkeit einzufordern. In der Praxis habe man aber aktuell 24 Amts- und Arbeitssprachen in der EU und nur die wenigsten Bürger brächten die notwendigen Fremdsprachenkenntnisse mit, um die Gemeinschaft weiter voranzubringen.

Drei weitere Veranstaltungen

Nach diesem Auftakt stehen drei weitere „Europa deiner Wahl“-Veranstaltungen an. Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei.

Am Dienstag, 26. März, führt die Stadt Würzburg im Rathaus (Ratssaal) gemeinsam mit der Robert-Kümmert Akademie von 13.30 bis 16 Uhr eine Veranstaltung in leichter Sprache zur Europawahl durch. In einem Vortrag „Europawahl 2019 – spannend und verständlich erklärt“ erfährt man laut Ankündigung, warum Europa für alle Bürger wichtig ist. Außerdem wird erklärt, wie man wählt, damit die abgegebene Stimme auch gültig ist. Die Veranstaltung wird in Deutsche Gebärdensprache übersetzt.

Am Donnerstag, 11. April, folgt von 18.30 bis 20 Uhr in der Augustinerkirche das Theaterstück „Nach Europa“: Zwei Personen auf der Flucht – verstrickt in ihre ganz eigenen Vorstellungen von Europa. Ein informatives Theaterstück zum Zustand der Demokratie und darüber, dass Frieden und Gerechtigkeit möglich sind und wir für ein demokratisches Europa einstehen müssen, wenn wir es schützen wollen.

Am Freitag, 17. Mai, gibt es dann ab 18 Uhr im Programmkino Central (Bürgerbräu) einen Multimediavortrag "Das Europäische Parlament – Stimme der Bürger“ von und mit dem Diplom-Politologen und Journalisten Ingo Espenschied. Hier ist eine Anmeldung erforderlich bei Michal Kopriva, Tel.: 0931 37-2276 oder E-Mail: michal.kopriva@stadt.wuerzburg.de

 
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