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Würzburg
Veränderte Notaufnahme in Würzburg: Klinikum Würzburg-Mitte passt notfallmedizinische Versorgungsstruktur an
Bisher wurden in der Notaufnahme der Missioklinik auch Patienten mit Beschwerden an den inneren Organen behandelt. Das soll sich in Zukunft ändern. Wie die Umstrukturierung aussieht.
Die Notaufnahme des KWM in Würzburg am Standort Missioklinik ist von einer Umstrukturierung betroffen. Internistische Notfälle sollen hier in Zukunft nicht mehr aufgenommen werden.  
Foto: Thomas Obermeier | Die Notaufnahme des KWM in Würzburg am Standort Missioklinik ist von einer Umstrukturierung betroffen. Internistische Notfälle sollen hier in Zukunft nicht mehr aufgenommen werden.  
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 15.07.2024 18:57 Uhr

Bauschmerzen, Atemnot, hoher Blutdruck, akute Kreislaufbeschwerden: Bisher konnten Patientinnen und Patienten aus Würzburg und Umgebung wegen akuter Beschwerden an inneren Organen die Zentrale Notaufnahme am Standort Missioklinik des Klinikums Würzburg Mitte (KWM) aufsuchen. Die Missioklinik liegt im Würzburger Stadtteil Frauenland am Mönchberg. Dies soll in Zukunft dort nicht mehr möglich sein. Nach Informationen dieser Redaktion soll die Zentrale Notaufnahme für bestimmte medizinische Bereiche ihre Pforten schließen. 

Von einer Schließung der Notaufnahme am KWM-Standort Missioklinik könne nicht die Rede sein, sagt indes Daniela Kalb, zuständig für Marketing und Unternehmenskommunikation des KWM, auf Nachfrage. Vielmehr plane das KWM eine Anpassung seiner notfallmedizinischen Versorgungsstruktur.

Keine Schließung, sondern Anpassung der notfallmedizinischen Versorgung

Die Veränderung betreffe ausschließlich die Versorgung internistischer Notfallpatienten, so Kalb weiter: "Im Sinne einer zentralen und interdisziplinären Notfallversorgung sollen zukünftig alle internistischen Notfallpatienten am KWM Juliusspital ersteingeschätzt und versorgt werden." Dort würden aktuell bereits unter anderem kardiologische und gastroenterologische Notfälle versorgt, pneumologische Patienten würden hingegen derzeit noch komplett am KWM-Standort Missioklinik behandelt.

Die notfallmedizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten aus den Bereichen der Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie sowie der Kinder- und Jugendmedizin ist am Standort Missioklinik weiterhin sichergestellt, heißt es. 
Foto: Thomas Obermeier | Die notfallmedizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten aus den Bereichen der Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie sowie der Kinder- und Jugendmedizin ist am Standort Missioklinik weiterhin sichergestellt, ...

Zukünftig solle die Abteilung für Pneumologie auch in der Zentralen Notaufnahme am KWM Juliusspital präsent sein und dort gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen internistischen Fachabteilungen eine ganzheitliche Notfallversorgung sicherstellen. "Dafür werden derzeit die entsprechenden Voraussetzungen in den vorhandenen Räumlichkeiten am KWM Juliusspital geschaffen", erklärt die Pressesprecherin der Klinik.

Gynäkologie, Geburtshilfe und Urologie nicht betroffen 

Von den Veränderungen nicht betroffen seien Patientinnen und Patienten der Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie sowie der Kinder- und Jugendmedizin. "Selbstverständlich wird die notfallmedizinische Versorgung dieser Patienten in der KWM-Missioklinik weiterhin sichergestellt", so Kalb.

Die Anpassungen, stellt Kalb klar, seien nicht mit Entlassungen verbunden. Im Gegenteil: Das ärztliche und pflegerische Team der Notfallmedizin am KWM sehe der "Erweiterung ihres Leistungsspektrums durch die fächerübergreifende Notfallversorgung und der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen am Standort Juliusspital" positiv entgegen.

Die Anpassung dieser notfallmedizinischen Versorgungsstrukturen sei ein weiterer Schritt "für eine qualitativ hochwertige, zentrale und umfassende Versorgung". Darauf liege der Fokus des KWM bereits seit seiner Fusion im Jahr 2017 und finde auf Basis der "Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern" statt.

Einen genauen Zeitpunkt, ab wann die umstrukturierte Notfallversorgung ihren Betrieb aufnimmt, gibt es laut Kalb noch nicht. Es sei aber wahrscheinlich, dass dies im Sommer dieses Jahres geschehe.   

Hinweis der Redaktion: Wie Daniela Kalb, Pressesprecherin des Klinikums Würzburg Mitte, nach der Veröffentlichung klarstellt, können Patienten, die mit einem internistischen Notfall in die KWM Missioklinik kommen, auch weiterhin dort erstversorgt werden. Jeder Patient, der eine Notaufnahme aufsucht, werde unabhängig von der Art seines Notfalls immer umfassend versorgt. Kein Patient müsse befürchten, an einer Notaufnahme abgewiesen zu werden, weil seine Beschwerden nicht zu den am jeweiligen Standort vorgehaltenen Fachabteilungen passen.

 
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  • Herbert Stapff
    Ein Krankenhaus ist ein Krankenhaus und wenn ich in der Nähe wohne, werde ich mich bei einem Notfall auch sofort dorthin wenden und nicht darauf warten, bis ein RTW kommt und mich dann in der Gegend herumfährt.
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  • Eugen Endres
    Warum sollte eine Klinik in nichtmal 2km Entfernung den gleichen Service anbieten? Lieber einmal gscheit! Pneumologische und kardiologische Probleme hängen ja auch oft zusammen. Das auf zwei Standorte aufzuteilen macht qualitativ und kostentechnisch keinen Sinn. Die Klinik stirbt ja nicht, die Aufgabengebiete werden nach der Fusion nur neu verteilt. Letztendlich müssten für solche Luxus Dopplungen die Beitragszahler aufkommen, und mehr zahlen will und kann halt auch kaum Jemand. Die Kosten des deutschen Gesundheitssystems unter Kontrolle zu bringen, ist halt mal eine von Lauterbachs Hauptaufgaben. Abteilungen in Grosstädten von einem ins andere Haus zu schieben, bzw zu fusionieren ist da ein richtiger Schritt. Wichtig ist, das die Versorgung in der Fläche gewährleistet wird. Und was genau hat das mit Cannabis zu tun???
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  • Barbara Fersch
    der internistische Bereich ist allerdings sehr umfangreich.....womit man die ZNA im Juliusspital noch mehr belastet....was man schon als grossen Einschnitt am Missio sehen kann. Hat das Missio nicht auch schon die Tropenmedizin ans UKW abgegeben ?? Lauterbach sollte sich mehr um das "Kliniksterben" kümmern, als um die Droge Canabis !
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  • Dietmar Eberth
    Lauterbach kümmert sich um die Kliniken

    - Das überholte System der Fallpauschalen wird beendet. Stattdessen bekommen notwendige Kliniken Vorhaltepauschalen. Das heißt sie bekommen eine Art Existenzgarantie, selbst wenn sie vergleichsweise wenige Behandlungen anbieten.

    - Somit bestimmt die Qualität und nicht mehr die Quantität die Versorgung. Durch das neue System der Vorhaltepauschalen erhalten Krankenhäuser die Chance, zu überleben. Patient*innen können sich darauf verlassen, dass ihre Behandlung wirklich nötig ist und gut gemacht wird.

    - Patienten haben ein Recht darauf zu wissen, welches Krankenhaus welche Leistungen mit welcher Qualität anbietet. Die Transparenz-Offensive startet 2024.

    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenhaus/krankenhausreform

    Allerdings verweigern sich bisher einige Länder, die einfach nur mehr Geld in das Gesundheitssystem stecken wollem
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