Bauschmerzen, Atemnot, hoher Blutdruck, akute Kreislaufbeschwerden: Bisher konnten Patientinnen und Patienten aus Würzburg und Umgebung wegen akuter Beschwerden an inneren Organen die Zentrale Notaufnahme am Standort Missioklinik des Klinikums Würzburg Mitte (KWM) aufsuchen. Die Missioklinik liegt im Würzburger Stadtteil Frauenland am Mönchberg. Dies soll in Zukunft dort nicht mehr möglich sein. Nach Informationen dieser Redaktion soll die Zentrale Notaufnahme für bestimmte medizinische Bereiche ihre Pforten schließen.
Von einer Schließung der Notaufnahme am KWM-Standort Missioklinik könne nicht die Rede sein, sagt indes Daniela Kalb, zuständig für Marketing und Unternehmenskommunikation des KWM, auf Nachfrage. Vielmehr plane das KWM eine Anpassung seiner notfallmedizinischen Versorgungsstruktur.
Keine Schließung, sondern Anpassung der notfallmedizinischen Versorgung
Die Veränderung betreffe ausschließlich die Versorgung internistischer Notfallpatienten, so Kalb weiter: "Im Sinne einer zentralen und interdisziplinären Notfallversorgung sollen zukünftig alle internistischen Notfallpatienten am KWM Juliusspital ersteingeschätzt und versorgt werden." Dort würden aktuell bereits unter anderem kardiologische und gastroenterologische Notfälle versorgt, pneumologische Patienten würden hingegen derzeit noch komplett am KWM-Standort Missioklinik behandelt.
Zukünftig solle die Abteilung für Pneumologie auch in der Zentralen Notaufnahme am KWM Juliusspital präsent sein und dort gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen internistischen Fachabteilungen eine ganzheitliche Notfallversorgung sicherstellen. "Dafür werden derzeit die entsprechenden Voraussetzungen in den vorhandenen Räumlichkeiten am KWM Juliusspital geschaffen", erklärt die Pressesprecherin der Klinik.
Gynäkologie, Geburtshilfe und Urologie nicht betroffen
Von den Veränderungen nicht betroffen seien Patientinnen und Patienten der Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie sowie der Kinder- und Jugendmedizin. "Selbstverständlich wird die notfallmedizinische Versorgung dieser Patienten in der KWM-Missioklinik weiterhin sichergestellt", so Kalb.
Die Anpassungen, stellt Kalb klar, seien nicht mit Entlassungen verbunden. Im Gegenteil: Das ärztliche und pflegerische Team der Notfallmedizin am KWM sehe der "Erweiterung ihres Leistungsspektrums durch die fächerübergreifende Notfallversorgung und der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen am Standort Juliusspital" positiv entgegen.
Die Anpassung dieser notfallmedizinischen Versorgungsstrukturen sei ein weiterer Schritt "für eine qualitativ hochwertige, zentrale und umfassende Versorgung". Darauf liege der Fokus des KWM bereits seit seiner Fusion im Jahr 2017 und finde auf Basis der "Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern" statt.
Einen genauen Zeitpunkt, ab wann die umstrukturierte Notfallversorgung ihren Betrieb aufnimmt, gibt es laut Kalb noch nicht. Es sei aber wahrscheinlich, dass dies im Sommer dieses Jahres geschehe.
Hinweis der Redaktion: Wie Daniela Kalb, Pressesprecherin des Klinikums Würzburg Mitte, nach der Veröffentlichung klarstellt, können Patienten, die mit einem internistischen Notfall in die KWM Missioklinik kommen, auch weiterhin dort erstversorgt werden. Jeder Patient, der eine Notaufnahme aufsucht, werde unabhängig von der Art seines Notfalls immer umfassend versorgt. Kein Patient müsse befürchten, an einer Notaufnahme abgewiesen zu werden, weil seine Beschwerden nicht zu den am jeweiligen Standort vorgehaltenen Fachabteilungen passen.
- Das überholte System der Fallpauschalen wird beendet. Stattdessen bekommen notwendige Kliniken Vorhaltepauschalen. Das heißt sie bekommen eine Art Existenzgarantie, selbst wenn sie vergleichsweise wenige Behandlungen anbieten.
- Somit bestimmt die Qualität und nicht mehr die Quantität die Versorgung. Durch das neue System der Vorhaltepauschalen erhalten Krankenhäuser die Chance, zu überleben. Patient*innen können sich darauf verlassen, dass ihre Behandlung wirklich nötig ist und gut gemacht wird.
- Patienten haben ein Recht darauf zu wissen, welches Krankenhaus welche Leistungen mit welcher Qualität anbietet. Die Transparenz-Offensive startet 2024.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenhaus/krankenhausreform
Allerdings verweigern sich bisher einige Länder, die einfach nur mehr Geld in das Gesundheitssystem stecken wollem