Vor Kurzem wurde Pfarrer Gerhard Zellfelder in einem feierlichen Gottesdienst in der Deutschhauskirche von Dekan Dr. Slenczka entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet. Unter Einhaltung der 3G-Regel füllte eine große Anzahl der Gottesdienstbesucher die Kirche, ein Zeichen für die Wertschätzung des Pfarrers, aber auch für die Menge und Vielschichtigkeit seiner Tätigkeitsfelder.

Während seiner fast 40-jährigen Dienstzeit war Pfarrer Zellfelder nicht immer "normaler Gemeindepfarrer", sondern zunächst Studienleiter an der Heimvolkshochschule Hesselberg; und als Militärseelsorger am Standort Veitshöchheim begleitete er später Soldaten auf Auslandseinsätzen in Nordmazedonien, im Kosovo und in Bosnien. Seit 2011 war er Pfarrer der Deutschhaus-Erlöser-Gemeinde und hat, immer den Menschen zugewandt, mit Ausdauer und Beharrlichkeit erreicht, dass die beiden Sprengel zu einer Gemeinde zusammengefunden haben.

Unter seiner Leitung wurden der Neubau der Erlöser-Kita und die Sanierung und Erweiterung der Deutschhaus-Kita im denkmalgeschützten Gemäuer begonnen und vollendet. Genauso wie für die beiden Kindergärten setzte er sich für die Sanierung der Erlöserkirche ein, war Gründungsmitglied des Fördervereins zum Erhalt der Erlöserkirche und erreichte, dass wenigstens das Mittelschiff der Erlöserkirche wieder für Gottesdienste geöffnet werden kann. Ganz besonders liegt ihm die Ökumene am Herzen, und mit den katholischen Schwesterpfarreien im Mainviertel und in der Zellerau wurde eine enge Zusammenarbeit und ein reger, herzlicher Austausch gepflegt.

Im Anschluss an den Verabschiedungsgottesdienst kam in den vielen, ganz unterschiedlichen Grußworten auch zur Sprache, wie sehr die Deutschhaus-Erlöser-Gemeinde in der Zeit von Pfarrer Zellfelder Heimat für evangelische Christen anderer Sprache und Herkunft geworden ist, ein Engagement, das in Kooperation mit dem "Forum internationaler Gemeinden in Würzburg" fortgeführt wird. Ganz in diesem Sinne hat Pfarrer Zellfelder englischsprachige Gottesdienste ins Leben gerufen, die nach der Pandemie wieder aufgenommen werden sollen.

So hinterlässt Pfarrer Zellfelder eine dankbare, lebendige Gemeinde, die ihm und seiner Familie für den neuen Lebensabschnitt Gottes reichen Segen wünscht.

Von: Dr. Eilike Ullmann (Kirchenvorstand, Deutschhauskirche)