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Veitshöchheim
Veitshöchheims neuer Pfarrer Christian Nowak möchte das historische Pfarrhaus zur Begegnungsstätte machen
Pfarrer Christian Nowak (hinten links) bezog seine noch leerstehende Wohnung im Obergeschoss des Veitshöchheimer Pfarrhauses in die an allen vier Adventswochenenden stattfindende Altortweihnacht ein.
Foto: Dieter Gürz | Pfarrer Christian Nowak (hinten links) bezog seine noch leerstehende Wohnung im Obergeschoss des Veitshöchheimer Pfarrhauses in die an allen vier Adventswochenenden stattfindende Altortweihnacht ein.
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 07.01.2023 02:47 Uhr

"Neue Besen kehren gut!" Diese Redewendung trifft auf Christian Nowak zu, der am 16. Oktober 2022 als Pfarrer der neugebildeten Untereinheit Veitshöchheim-Dürrbachtal im pastoralen Raum Würzburg Nord in der Kuratiekirche eingeführt wurde. Hellauf begeistert ist der neue Pfarrer vom historischen Pfarrhaus in der Herrnstraße 1, wo bislang das gesamte Obergeschoss den bisherigen Pfarrern als Wohnung diente. Als Single ist dem 41-Jährigen diese jedoch viel zu groß.

Nowak: "In mir ist sofort der Gedanke gereift, diese wundervolle Immobilie mit dem wunderbaren Gartenareal für die Kirchengemeinde, die Bevölkerung als das kirchliche Herz zu öffnen und zur Verfügung zu stellen, hier eine Begegnungsstätte zu schaffen."

Das historische Pfarrhaus wurde vom Würzburger Kloster Sankt Stephan 1613/14 als Priorat errichtet, in dem eine Handvoll Mönche wohnten, die hier ihren Wirtschaftsbetrieb hatten. Mit seiner Renaissancefassade mit Volutengiebel ist es eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadtrandgemeinde.

Staat trägt die Bauunterhaltslast

In der Zeit der Säkularisation 1802/03 verstaatlichten die Wittelsbacher auch dieses herrschaftliche Haus. Das Pfarrhaus ging später wieder in das Eigentum der Katholischen Kirchenstiftung Sankt Vitus über. Übrigblieb aus der Zeit der Säkularisation jedoch die vertraglich vereinbarte Bauunterhaltslast des Staates durch das Landbauamt.

Unter Pfarrer Ludwig Schneider zog in den 70er Jahren im Erdgeschoss des Pfarrhauses die Sozialstation ein, bis 1978 anstelle dessen eine Kaplanswohnung eingerichtet wurde. Nachdem Bewohner Mitte der 90er Jahre seit geraumer Zeit über gesundheitliche Störungen der Atemwege und des Herzens klagten, stellten Experten der Landesgewerbeanstalt Nürnberg hohe Belastungen mit PCP und Lindan im Gebälk des nichtausgebauten Speichers fest, so dass ein weiteres Wohnen von Pfarrer Herbert Neeser und seinem Kaplan im Pfarrhaus nicht mehr möglich war. Erst im Oktober 2005 konnte der neue Pfarrer Robert Borawski in das sanierte Pfarrhaus einziehen.

Bei dem durch den Pfarrerwechsel erstellten Baufallbericht ergab sich, dass Elektro- und sonstige Technik bei weitem nicht dem heutigen Standard entsprechen und der nicht isolierte Dachraum nach wie vor PCB-belastet sei.

Verwaltungsräume unterbringen

Er sei dabei, so der neue Pfarrer, die Nutzung der Immobilie neu zu konzeptionieren. In ihm sei der Gedanke gereift, die für ihn viel zu große Pfarrwohnung zu verkleinern. Die Neustrukturierung des pastoralen Raums erfordere neue zentrale Verwaltungsstellen. Das Pfarrhaus würde sich für die Unterbringung der Verwaltung sowohl für den pastoralen Raum Würzburg Nord als auch für die Untereinheit Veitshöchheim-Dürrbachtal anbieten. Platz wäre auch noch für einen Gruppenraum da.

Der neue Veitshöchheimer Pfarrer Christian Nowak (Mitte) mit dem Arbeitskreis Familie des Gemeindeteams  der Pfarrei im Garten des Pfarrhauses, wo er am 10. Dezember  zu Liedern, Engelsgeschichten, Plätzchen und Punsch sowie zu Engeln zum Selbermachen eingeladen hatte.
Foto: Dieter Gürz | Der neue Veitshöchheimer Pfarrer Christian Nowak (Mitte) mit dem Arbeitskreis Familie des Gemeindeteams der Pfarrei im Garten des Pfarrhauses, wo er am 10.

Bereits in der Adventszeit bezog der Geistliche seine noch leerstehende Wohnung im Obergeschoss des Pfarrhauses in die an allen vier Adventswochenenden stattfindenden Veitshöchheimer Altortweihnacht ein. Die Kleinen der drei katholischen Kindergärten Veitshöchheim gestalteten eifrig und mit großer Freude die Weihnachtsgeschichte mit Transparentpapier in 21 erleuchteten Fenstern der vom offenen Hoftor aus sichtbaren Südfassade des Pfarrhauses. Weiter lud der Pfarrer zusammen mit dem Arbeitskreis Familie des Gemeindeteams der Pfarrei am 10. Dezember in den Garten des Pfarrhauses zu Liedern, Geschichten, Plätzchen und Punsch ein, wo die Gäste ins Gespräch kamen, so auch mit den Frauen aus dem ukrainisch-deutschen Kreativkreis, der sich regelmäßig in der Sozialstation zum Werken und zum Austausch trifft.

 
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