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Veitshöchheim
Veitshöchheimerin Barbara Wagner feiert am Samstag ihren 100. Geburtsag
Die Veitshöchheimerin Barbara Wagner wird am Samstag, 30. Oktober, 100 Jahre alt.
Foto: Dieter Gürz | Die Veitshöchheimerin Barbara Wagner wird am Samstag, 30. Oktober, 100 Jahre alt.
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 29.10.2021 02:54 Uhr

Wenn Barbara Wagner am 30. Oktober Geburtstag hat, dann feiert die Mutter von zwei Töchtern und drei Söhnen sowie sechsfache Großmutter schon seit vielen Jahren nicht zu Hause, sondern verreist einige Tage mit einer Tochter in den Urlaub. Die Jubilarin ist nun zwar nicht mehr so gut auf den Füßen, aber noch so weit fit, dass sie es alleine die Treppe hoch in ihre Wohnung schafft. Ihr Sohn Klaus, der über ihr wohnt, übernimmt das Kochen. Sie liest noch Bücher, täglich auch das Volksblatt und löst gerne Kreuzworträtsel, trinkt dazu ab und zu auch ein Glas Wein oder einen Schnaps. Und sie frönt noch einem Hobby: der Zubereitung von Eierlikör.

"Da kann ich nichts dazu, dass ich noch so gut beieinander bin", sagte sie freudestrahlend, als sie darauf angesprochen wurde, dass man ihr das hohe Alter nicht ansieht. Auf Fragen nach ihrem Lebensweg sprudelt es nur so aus ihr hervor. In Würzburg geboren und aufgewachsen, suchte sie 1938 nach Abschluss der Handelsschule selber eine Ausbildungsstelle. Beim Tuchgroß- und -einzelhandel Neundörffer & Held, der damals eine Kontoristin ausgeschrieben hatte, war sie dann quasi ihr ganzes Berufsleben 50 Jahre lang bis zu ihrem Ruhestand als Buchhalterin beschäftigt.

1951 heiratete sie den Metzger Robert Wagner, der erst Anfang 1948 aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt war und in der Rotkreuzstraße in Würzburg die Metzgerei seines Vaters übernahm. Kennengelernt hatte Barbara ihn 1939 bei der Feier ihres 18. Geburtstages. In ihrem bisherigen Leben blieb die Jubilarin bislang von größeren Krankheiten verschont. In ihr Gedächtnis eingegraben hat sich aber als schreckliches Ereignis vor 76 Jahren die Würzburger Bombennacht am 16. März 1945. In ihrer Wohnung in der Ludwigsstraße war sie mittendrin und überlebte im großen Kasematten-Keller des Hauses. Da ringsum alles brannte, war sie am Morgen danach am Rande eines Löschteiches im benachbarten Bürgerspitalgarten gesessen, bis Rettungskräfte sie nach Rottendorf brachten. Sie fand dann für ein Vierteljahr Zuflucht bei einer in Stockdorf bei München wohnenden Tante.

Wieder zurück in Würzburg, baute sie mit ihrem Chef dessen bis auf wenige Außenmauern zerbombtes Geschäftshaus gegenüber dem Rathaushof wieder auf. Die Baumaterialien habe sich ihr Chef durch Tauschgeschäfte von außerhalb besorgt.

Nach ihrer Heirat wohnte sie dann im Haus ihrer Schwiegereltern über der eigenen Metzgerei in der Rotkreuzstraße. Als 1991 eine größere Sanierung anstand, verkaufte ihr Mann das Haus und sie zogen nach Veitshöchheim in das dafür erworbene Mehrfamilienhaus in der Goethestraße. Nun ist sie im Alter von 100 Jahren erneut beim Kisten packen: Mit ihrem Sohn Klaus zieht sie nun nach Verkauf ihres Mehrfamilienhauses in ein Anwesen, das dieser in Wiesentheid erwerben konnte.

 
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