Ob Klassik, Jazz, Blues, Folk, fränkische Volksmusik, mittelalterliche oder orientalische Klänge – vielseitig gestaltet sich seit vielen Jahren das Programm der Veitshöchheimer Sommerkonzerte. Konnten die Konzerte 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt besucht werden, so gab es heuer keine Vorgaben mehr.
Wie bereits die vier Konzerte zuvor – das Konzert am 7. August mit dem Duo Chaehong Lim & Izumi Fujii fiel krankheitsbedingt aus – konnte am 4. September auch das sechste und letzte Sommerkonzert bei idealen Open-Air-Wetterbedingungen und vor an die 80 Zuhörer mit dem 2017 von Alexander Jacobi (Keyboards) aus Schlüchtern bei Fulda und Helmut Kandert (Marimbaphon und Percussion) aus Reichenberg gegründeten "Duo Marimpiano" über die Bühne gehen. Das Publikum war hellauf begeistert, als die beiden Musiker ein über 60-minütiges musikalisches Feuerwerk abbrannten, darunter auch die wunderschöne Interpretation von Angelo Branduardis "La pulce d'acqua" oder der mitreißende "Ungarische Tanz Nr. 5" von Johannes Brahms.
In seine 15. Auflage erfolgreich gestartet war die wie all die Jahre zuvor von der gemeindlichen Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann und dem örtlichen Profimusiker Rainer Schwander auf die Beine gestellte Konzertreihe am 31. Juli mit der Mucho Mojo Bluesband aus Würzburg ausnahmsweise in der beschaulichen Hofatmosphäre des Weingutes Hessler, wo die 100 Gäste neben der Musik auch kulinarische Genüsse erlebten. Sebastian Schneider (Blues Harp), Schlagzeuger Helmut Kandert, Frontmann Robert Cotton, Bassist Gunther Schunk und Gitarrist Peter Schäbler ließen lautstark die Songs aus den ersten Tagen des Electric Blues erklingen, so den von Gary Moore gecoverten rockigen Blues "Don't Start Me Talkin" von Sonny Boy Williamson.
Beim dritten Konzert am 14. August offenbarten die vier Musikerinnen Christina Bernard (Sopransaxophon), Ann-Kathrin Grammel (Altsaxophon), Annalena Neu (Tenorsaxophon) und Regina Reiter (Baritonsaxophon) als Audax Saxophonquartett ihre Leidenschaft für Kammermusik unter anderem mit einer Bearbeitung der "Old hungarian dances" von Ferenc Farkas und dem "Tango virtuoso" von Thierry Escaich.
Als Kontrast dazu kamen die Zuhörer beim vierten Konzert am 21. August in den Genuss wunderschöner Perlen fränkischer und außerfränkischer volkstümlicher Musikkultur, die die Gruppe "Boxgalopp" mit dem Bamberger Musiker David Saam (Akkordeon), Res Richter (Dudelsack, Klarinette) und Heinrich Filser (Bass-Ukelele) beim Wühlen tief in Opas und Omas Notenschatzkiste ans Tageslicht brachten und nun voller Spielfreude servierten.
Wiederum einen Kontrast dazu bildete der Modern Jazz, den beim fünften Konzert am 28. August das Sextett "Hecktett" mit Jona Heckmann (Posaune), Bertram Liebmann (Klavier), Sebastian Claas (Contrabass), Philipp Drenkard (Trompete), Tom Förster (Tenorsaxophon) und Julian Braun (Schlagzeug) mit vielen Eigenkompositionen und neuen Arrangements alter Klassiker wie "Just the Way You Are" von Billy Joel darboten.