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Veitshöchheim
Veitshöchheimer Hauptausschuss stimmte Bauantrag für Aussiedlung des Geisberghof-Pensionsstall in die Gadheimer Flur zu
Blick auf Gadheim, links die Fahnen des  EU-Mittelpunkts und  dahinter der Markushof, rechts vorne der Eckpflock des geplanten Aussiedler-Wohnhauses
Foto: Dieter Gürz | Blick auf Gadheim, links die Fahnen des EU-Mittelpunkts und dahinter der Markushof, rechts vorne der Eckpflock des geplanten Aussiedler-Wohnhauses
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 02.02.2024 02:49 Uhr

Die Eheleute Christina und Patrick Baake haben vor gut drei Jahren den Geisberghof-Pensionsstall von Christinas Vater Bernd Müller übernommen. Da der landwirtschaftliche Betrieb mit Pferdehaltung visavis vom Geisbergbad an einer sehr exponierten Stelle in Nachbarschaft zur Wohnbebauung im Lindental und zum neuen Baugebiet Sandäcker liegt, ist das Ausreiten der Pferde sehr erschwert. Es besteht zudem auch nur wenig Spielraum für eine wünschenswerte Erweiterung.

Die Eheleute wollen deshalb ihren landwirtschaftlichen Betrieb mit Pferdehaltung auf eine landwirtschaftlich genutzte Fläche östlich des Waldgebietes "Gebranntes Hölzlein" in 200 Meter Entfernung zum EU-Mittelpunkt in Gadheim aussiedeln.

Bauantrag einstimmig beschlossen

Im November 2022 hatte der Hauptausschuss bereits sein Plazet für die geplante Aussiedlung erteilt. Zwischenzeitlich konnten die Bauherren die damals noch offene Frage der Erschließung klären und nun bei der Gemeinde den Bauantrag mit der konkretisierten Planung einreichen. Einstimmig erteilte denn auch das Gremium das gemeindliche Einvernehmen für den Neubau des Aussiedlerhofes mit Wohnhaus, Pferdestall, Reit-, Maschinen- und Lagerhalle für Heu und Stroh sowie überdachten Auto-Stellplätzen.

Wie Bürgermeister Jürgen Götz dem Hauptausschuss vortrug, ist ein landwirtschaftlicher Aussiedlerhof als priviliegiertes Vorhaben grundsätzlich im Außenbereich zulässig. Der von der Aussiedlerfläche auf einer Länge von 475 Meter zur Kreisstraße WÜ 3 führende Feldweg ist im Besitz der Flurbereinigungsgenossenschaft Gadheim. Diese habe zugestimmt, dass die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen auf ihrem Grund verlegt werden dürfen. So können nun in dem Feldweg eine Wasserleitung und der Kanal für eine Abwasserdruckleitung bis zur Kreisstraße WÜ 3 verlegt werden.

Entlang der WÜ 3 führt die Hauptwasserleitung von Veitshöchheim nach Gadheim. Der Abwasserkanal muss dann noch entlang der WÜ 3 in einem privaten Randstreifen auf einer Länge von 120 Meter weiter bis zum ersten Wohnhaus in Gadheim geführt werden. Für die Brandbekämpfung mit Löschwasser ist auf dem Grundstück ein Löschteich mit einem Fassungsvermögen von 96 Kubikmetern vorgesehen.

Wohnhaus, Maschinenhalle und Pferdestall

Das geplante einstöckige Wohnhaus teilt sich in zwei Bereiche auf. Der südliche Abschnitt ist für das Betreiberehepaar und der nördliche Bereich als sogenanntes Austragshaus vorgesehen. Der Pferdestall mit Paddock hat eine Grundfläche von 77 Mal 24 Meter. Als Paddock wird der Auslauf vor Pferdeboxen ohne Gras bezeichnet, der eine artgerechte Pferdehaltung durch frische Luft, Licht und Sozialkontakte ermöglicht.

Lageplan des Aussiedlerhofes
Foto: 3D Architekt Albert Kastner | Lageplan des Aussiedlerhofes

Zwischen dem Wohngebäude und dem Pferdestall ist eine Maschinenhalle mit der Grundfläche von 70 Mal 22 Meter und eine Reithalle mit der Fläche von 67 Mal 21 Meter geplant. Hinzu kommt noch eine Halle für die Lagerung von Heu und Stroh mit einer Grundfläche von 27 Mal 18 Meter.

Nach der der Gemeinde vorgelegten Planung werden für die Wohnbebauung drei Stellplätze als überdachter Carport, für die Reithalle zwölf Stellplätze sowie für Besucher und Pferdebesitzer 13 Stellplätze vorgehalten.

Der bestehende Geisberghof befindet sich im 138.400 Quadratmeter großen Gebiet "Geisberg" unterhalb der Geithainer Allee, wo viele der 40 Grundstückseigentümer bereits seit Jahrzehnten hoffen, dass die Gemeinde die bereits 1967 im Flächennutzungsplan für dieses Gebiet erfolgte Ausweisung als Bauerwartungsland endlich als Bauland realisiert. Dies scheiterte bislang unter anderem auch daran, dass eine Mehrheit des Gemeinderates den Bestand des Reiterhofes nicht gefährden wollte. Dieses Hindernis würde nun durch die Aussiedlung beseitigt.

 
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