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VEITSHÖCHHEIM
Veitshöchheim verlangt 465 Euro für den Quadratmeter
Insgesamt 260 Wohnungen sollen im fast 14 Hektar großen Baugebiet Sandäcker in Veitshöchheim gebaut werden. Die Bauplätze sind teuer. Archivfoto: Dieter Gürz
| Insgesamt 260 Wohnungen sollen im fast 14 Hektar großen Baugebiet Sandäcker in Veitshöchheim gebaut werden. Die Bauplätze sind teuer. Archivfoto: Dieter Gürz
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:29 Uhr

Junge Familien möchten die Veitshöchheimer in ihrem neuen Baugebiet Sandäcker ansiedeln. Familien mit Kindern bekommen sogar einen Rabatt. Doch trotz Ermäßigung haben die gemeindeeigenen Grundstücke ihren Preis. 465 Euro je Quadratmeter – die Erschließungskosten sind darin bereits enthalten – müssen die Häuslebauer für den Quadratmeter bezahlen.

66 Baugrundstücke besitzt die Gemeinde Veitshöchheim im neuen Baugebiet. Davon sind 45 für die Reihenhausbebauung vorgesehen, auf neun Grundstücken könnten Doppelhaushälften entstehen, elf Einzelhäuser sind möglich und zwei größere Bauplätze sind für mehrgeschoßige Wohnhäuser vorgesehen.

„Die Nachfrage nach den Grundstücken ist immens“, so Bürgermeister Jürgen Götz in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Das Baugebiet Sandäcker in Veitshöchheim ist fast 14 Hektar groß. Insgesamt können hier 260 Wohnungen gebaut werden. Mit der Erschließung soll noch in diesem Frühjahr begonnen werden.

CSU wollte Quadratmeterpreis von 490 Euro

7,1 Millionen Euro hat die Gemeinde Veitshöchheim in das Baugebiet zwischen Geisberg und Günterslebener Straße investiert. Die Ausgaben sollen durch den Verkauf der Flächen, insgesamt sind es 30 233 Quadratmeter, wieder erwirtschaftet werden. Aber nicht nur das: der Gemeinderat will auch in die Infrastruktur Veitshöchheims investieren. Die Eichendorffschule soll modernisiert werden und, bedingt durch den Zuzug kinderreicher Familien, sei auch der Bau eines neuen Kindergartens erforderlich.

Damit die Gemeinde investieren kann, wollte die Fraktion aus CSU und Veitshöchheimer Mitte einen Quadratmeterpreis von 490 Euro im Gremium durchsetzen. „490 Euro sind ein guter Mittelweg – und die Schmerzgrenze von 500 Euro wird nicht gerissen“, führte Fraktionssprecher Marc Zenner aus. Doch die Gemeinderäte von SPD und UWG signalisierten, dass sie bei 490 Euro nicht mitgehen würden.

„465 Euro ist der richtige Preis“, sagte SPD-Sprecherin Marlene Goßmann. Und auch zweiter Bürgermeister Winfried Knötgen (UWG) hält 465 Euro je Quadratmeter für richtig. Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung lenkte die CSU-Fraktion ein. „Mit vielen Bedenken, vor allem was die künftigen Investitionen betrifft, tragen wir 465 Euro mit“, so Zenner.

Sparkasse verkauft Grundstück für 564 Euro je Quadratmeter

Auf dem freien Markt werden die Baugrundstücke zu einem viel höheren Preis angeboten. 195 417,34 Euro möchte die Sparkasse Mainfranken laut ihrer Internetseite für ein 346 Quadratmeter großes Grundstück im Sandäcker haben. Das sind 564 Euro je Quadratmeter. Zum Vergleich: In der stadtnahen Gemeinde Höchberg werden gut gelegene Grundstücke für rund 400 Euro je Quadratmeter verkauft.

Die Gemeinde Veitshöchheim möchte im neuen Baugebiet aber auch den sozialen Wohnungsbau ermöglichen. Dafür steht ein 2200 Quadratmeter und ein 770 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung. Etwa 40 Wohnungen könnten auf den beiden Flächen entstehen. Gemeinderat Oswald Bamberger (CSU/VM) sprach sich dafür aus, auch größere Wohnungen für kinderreiche Familien vorzusehen. Ein Vorschlag, den alle Räte gut finden.

Gemeinderat will kein Einheimischenmodell

Weil die Grundstücke im Baugebiet Sandäcker stark nachgefragt werden, entschied sich der Gemeinderat für Vergaberichtlinien. Weil Einheimischenmodelle schwer umzusetzen sind, sprach sich die Gemeindeverwaltung dafür aus, örtliche und auswärtige Bewerber möglichst gleich zu behandeln.

Wer ein Grundstück kaufen möchte, muss mindestens 18 sein, eine Bankbestätigung vorlegen und den Bauplatz für den Eigenbedarf erwerben. Gibt es mehrere Bewerber, entscheidet ein Punktesystem. Bauwerber können bis zu 150 Punkte erreichen. Berücksichtigt werden das Einkommen, eine eventuelle Behinderung des Käufers oder eines Familienangehörigen, die Anzahl der Kinder und ob derjenige schon Wohnungseigentum oder Grundbesitz in Veitshöchheim hat.

Familien mit Kindern bekommen Rabatt

Für Familien mit Kindern soll es einen Preisnachlass geben. Fünf Prozent je Kind, maximal aber 15 Prozent auf den Bodenrichtwert, der bei 350 Euro pro Quadratmeter liegt. Der Gemeinderat debattierte sehr lange über diesen Rabatt. Der Vorschlag, eine Ermäßigung von 20 Prozent für eine Familie mit vier Kindern, wie es die SPD-Fraktion gerne hätte, konnte sich aber nicht durchsetzen.

 
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