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Veitshöchheim
Veitshöchheim: Überraschend frühe Ankunft von 50 Geflüchteten in Notunterkunft in Team-Orange-Gebäude
Überraschung am Donnerstag: Ein Bus mit 50 Geflüchteten erreichte, früher als erwartet, Veitshöchheim. Wie die Unterkunft umgestaltet wurde – und wer nun dort untergebracht ist.
Überraschende Ankunft: Am Donnerstagmorgen traf ein Bus aus der Gemeinschaftsunterkunft in Geldersheim mit 50 Asylsuchenden aus dem türkischen Erdbebengebiet in Veitshöchheim ein.
Foto: Dieter Gürz | Überraschende Ankunft: Am Donnerstagmorgen traf ein Bus aus der Gemeinschaftsunterkunft in Geldersheim mit 50 Asylsuchenden aus dem türkischen Erdbebengebiet in Veitshöchheim ein.
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 18.12.2023 02:42 Uhr

Ursprünglich hatte man in Veitshöchheim frühestens ab dem 18. Dezember, eventuell aber auch erst nach Dreikönig mit ihnen gerechnet – nun kam ihr Bus aus dem Ankerzentrum Geldersheim (Lkr. Schweinfurt) schon am Donnerstagmorgen an. An Bord waren 50 Asylsuchende, allesamt türkische Männer jüngeren Alters aus dem Erdbebengebiet. Sie bezogen eine Notunterkunft im Gebäude von Team Orange, am Güßgraben, nahe des Mainstegs.

Wie Fabian Hollmann, Leiter Arbeit und Soziale Angelegenheiten des Landratsamtes Würzburg, erklärte, sollten die Männer eigentlich in der Notunterkunft in Winterhausen unterkommen. Dort könnten derzeit aber nur 22 Personen wohnen, da eine für den Brandschutz nötige mobile Treppe noch nicht am Gebäude installiert wurde.

Im durch einen Baustellenzaun abgeriegelten Betriebshof von Team Orange sind mehrere Dusch- und WC-Container aufgebaut. Im Erdgeschoss des Querbaus stehen vier Zimmer mit jeweils zwölf Stockbetten zur Verfügung. Der rechte Hallentrakt dient als Gemeinschafts- und Aufenthaltsraum.
Foto: Dieter Gürz | Im durch einen Baustellenzaun abgeriegelten Betriebshof von Team Orange sind mehrere Dusch- und WC-Container aufgebaut. Im Erdgeschoss des Querbaus stehen vier Zimmer mit jeweils zwölf Stockbetten zur Verfügung.

Heizbare Halle dient als Gemeinschaftsraum

In Veitshöchheim sind die Geflüchteten im Erdgeschoss des Team-Orange-Gebäudes untergebracht, in vier Zimmern mit je zwölf Stockbetten. Eine an das Gebäude angrenzende, heizbare Halle dient als Gemeinschafts- und Aufenthaltsraum. Hier wird auch das von einem Caterer gelieferte Essen ausgegeben. Im Betriebshof, der durch einen Baustellenzaun vom Kundencenter abgetrennt ist, wurden mehrere Dusch- und WC-Container aufgebaut, die von den Geflüchteten genutzt werden können.

Security ist rund um die Uhr im Einsatz; Mitarbeiter aus dem Landratsamt sind Ansprechpartner für die Belange der Notunterkunft. Um die gesundheitliche Betreuung kümmern sich Johanniter und Malteser.

Seitenansicht von der Straße am Güßgraben auf den Gebäudekomplex von Team Orange, dessen Erdgeschoss nun als Notunterkunft dient.
Foto: Dieter Gürz | Seitenansicht von der Straße am Güßgraben auf den Gebäudekomplex von Team Orange, dessen Erdgeschoss nun als Notunterkunft dient.

40 Interessierte waren zu Infoveranstaltung gekommen

Das gesamte, nun über eine mobil angebaute Außentreppe erreichbare Obergeschoss wird weiterhin durch die 20 Mitarbeitenden genutzt, die in der Verwaltung des Team Orange und beim Zweckverband Fernwasserversorgung Mittelmain tätig sind. Sie sind etwas enger zusammengerückt, während der Abfuhrbetrieb von Team Orange bereits seit einiger Zeit in das Gewerbegebiet von Veitshöchheim umgezogen ist.

Hintergründe zum Einzug der Geflüchteten in das Team-Orange-Gebäude hatten Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz und Landrat Thomas Eberth am 7. Dezember bei einer Infoveranstaltung in den Mainfrankensälen erläutert. Rund 40 Interessierte waren gekommen, darunter viele Gemeinderatsmitglieder.

Sie standen bei der Info-Veranstaltung für Fragen zur Verfügung (v.l.n.r.): Bürgermeister Jürgen Götz, aus dem Landratsamt Würzburg Yvonne Bolinski-Pfeiffer (Integrationslotsin Servicestelle Ehrenamt), Harald Brandt (Betreuung der Notunterkünfte im Landkreis), Landrat Thomas Eberth, Fabian Hollmann (Leiter Geschäftsbereich Arbeit und Soziale Angelegenheiten). Aus dem Veitshöchheimer Rathaus: Geschäftsleiter Sebastian Öhrlein, Martina Edelmann (Koordinatorin für ehrenamtliche Hilfsangebote) und Martin Markert (Amt für Öffentliche Ordnung und Soziales).
Foto: Dieter Gürz | Sie standen bei der Info-Veranstaltung für Fragen zur Verfügung (v.l.n.r.): Bürgermeister Jürgen Götz, aus dem Landratsamt Würzburg Yvonne Bolinski-Pfeiffer (Integrationslotsin Servicestelle Ehrenamt), Harald Brandt ...

Bei der Infoveranstaltung hatte sich Götz beim Landrat bedankt, dass das Kommunalunternehmen des Landkreises einen Teil des Team-Orange-Gebäudes für die Notunterkunft zur Verfügung stelle. So hätte man die Alternative, eine Unterbringung der Geflüchteten in der Dreifachturnhalle, nicht weiter diskutieren müssen.

Ehrenamtliche bieten Mitarbeit an

"Auch die Gemeinde Veitshöchheim möchte im Sinne einer guten Nachbarschaft und ihrer sozialen Verantwortung ein harmonisches Zusammenleben im Ort nach Kräften unterstützen", sagte Bürgermeister Götz. Wie schon bei der Notunterkunft in der Kaserne im Jahr 2015 wolle man Hilfe anbieten und eine Anlaufstelle in der Gemeinde, unter der Leitung von Martina Edelmann, einrichten. Auch die Nachbarschaftshilfe hätte bereits ihre Mitarbeit angeboten.

Zu Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit den Geflüchteten, die auf der Infoveranstaltung aus dem Publikum geäußert wurden, stellte Bürgermeister Götz fest: "Wir hatten 2015 in der Kaserne eine Notunterkunft für 450 Flüchtlinge, die von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde betreut wurden, wo nichts passiert ist."

 
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Kommentare
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  • Ute Schwärzler
    Ich bin verwundert, warum die jungen Männer kommen - diese werden doch vor Ort zum Wiederaufbau gebraucht? Wie ist denn die Lage vorort? Was ist mit den Schwächeren: Kindern, Alten ?
    Gab es damals nicht auch eine Erklärung der Politik, dass Hilfe durch eine Aufnahme in Deutschland auf wenige Monate begrenzt für diejenigen möglich ist, die direkt bei Verwandten aufgenommen werden können und nicht die öffentliche Strukturen benötigen würden?
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  • Hans-Georg Heim
    Wie wird das alles enden?
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  • Hans-Georg Heim
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Gerhard Duczek
    was lernen wir ? - in der Türkei sind nur junge Männer von Erdbeben betroffen.
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  • Bernhard Schebler
    @Gerhard Duczek , ja, die Jungen können nicht arbeiten, die Alten müssen es wieder auslöffeln.
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