"Ich bin stinksauer", gesteht der stellvertretende Hausener Bürgermeister Bruno Strobel. Der Grund: "Vandalen haben jetzt auch bei unserer Wanderschutzhütte zugeschlagen". Zwischen Freitag, 12. Mai, und Sonntag, 14. Mai, wurde die Wanderschutzhütte am Rand des Gramschatzer Waldes in der Nähe des Barfußpfades in Erbshausen mit roter und schwarzer Farbe besprüht.
Die Beschädigungen mit Lackfarbe sind an den Innen- und Außenwänden, auf den Holztischen, den Bänken und auf dem Pflaster am Fußboden. Insgesamt zehn "Gemälde" zählte Bruno Strobel. Die Zahl 420 ist dabei mehrmals zu lesen. Laut Wikipedia ist "Four twenty" das Codewort für regelmäßigen Cannabiskonsum. Die Zahl hat ihren Ursprung im Jahr 1971. In der San Rafael High School in den USA hätten sich Studenten täglich um 4.20 Uhr nachmittags zum Kiffen getroffen.
Die "420" wurde Mitte Februar schon auf die frei stehende Hubertuskapelle in Erbshausen gesprüht. Deshalb gehen die Dorfbewohner davon aus, dass es sich um denselben Täter beziehungsweise die gleichen Personen handelt. Die Schmierereien an der Kapelle wurden inzwischen von den Hubertusbrüdern übertüncht.
"Ich schaue regelmäßig an der Wanderschutzhütte nach dem Rechten und putze beispielsweise den Kot der Vögel weg", sagt Bruno Strobel. Freiwillige wie er leeren den Papierkorb oder halten den Platz um die Hütte herum sauber. Strobel versteht nicht, warum Vandalen solche Sachbeschädigungen machen.
Inzwischen hat Bürgermeister Bernd Schraud Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Für Hinweise sind die Gemeinde und die Polizeiinspektion Würzburg Land dankbar, Tel.: (0931)4570.
Die massive Wanderschutzhütte wurde im Juli 2001 von angehenden Zimmerern der Josef-Greising-Schule aufgestellt. 40 Personen können darin Platz finden. Sie wird gern als sommerlicher Treffpunkt genutzt. Das Holz für die Fachwerkhütte stiftete die Gemeinde Hausen einst aus ihrem Gemeindewald. Im Zuge der Errichtung wurden neben der Hütte ein Nussbaum gepflanzt und eine Grillstelle angelegt.