Erst zum Ende seines dritten Amtsjahres hatte Bürgermeister Arno Mager erstmalig die Möglichkeit, der Bevölkerung beim Neujahrsempfang in der Leinachtalhalle persönlich ein Prosit Neujahr zu wünschen. Er nutzte direkt die Gelegenheit, um seinem Vorgänger Uwe Klüpfel den Ehrentitel "Altbürgermeister" zu verleihen. Die Ernennung hatte der Gemeinderat in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Gemeinde beschlossen.
18 Jahre lang war Uwe Klüpfel Bürgermeister
In seiner Laudatio ging der zweite Bürgermeister Walter Klüpfel ausführlich auf den Verlauf der kommunalpolitischen Karriere seines Namenskollegen ein. 1996 wurde er auf der Liste der Christlich Freien Wählervereinigung (CFW) Gemeinderat, 2002 kandidierte er erfolgreich als Bürgermeister. Klüpfel stand 18 Jahre an der Spitze der Gemeinde. Darüber hinaus war er Vorsitzender der ILE Main Wein Garten, der Forstbetriebsgemeinschaft, der Sozialstation St. Burkhard sowie zeitweilig im Abwasserzweckverband Zellinger Becken. Unter anderem vertrat er die Gemeinde im Schulverband Margetshöchheim. Klüpfels Herzblut galt insbesondere dem Dorfladen, der im November 2012 in Kooperation mit der AWO als Inklusionsprojekt eröffnet worden war. Mit dem Erweiterungsbau des Barbara-Gram´schen Kindergartens, der Erschließung des Baugebiets "An der Linde 2" sowie der Seniorenwohnanlage in der neuen Ortsmitte, fanden drei von ihm vorbereitete Großprojekte jedoch erst nach seinem Ausscheiden aus dem Amt ihren Abschluss. "Freilich hast du dies alles nicht alleine geleistet, aber als Rathauschef hast du einen sehr guten Job gemacht", zollte der amtierende stellvertretende Bürgermeister Anerkennung.
Ausführlicher Rückblick auf die vergangenen Jahre
Bürgermeister Arno Mager nutzte den Empfang auch für einen ausführlichen Rückblick. Sein Start war zunächst geprägt von Lockdown, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Lediglich die Musikkapelle habe im wöchentlichen Rhythmus mit Liedern am Goldberg für Abwechslung gesorgt. Mehrmals habe die Gemeinde in dieser Zeit bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Mager erinnerte an das von der Freiwilligen Feuerwehr Oberleinach durchgeführte spektakuläre "Impf-Event im Advent". Während die staatlichen Impfzentren mangels Impfstoff täglich nur etwa 260 Corona-Impfungen verabreichen konnten, wurden bei der zweitägigen Impfaktion in Kooperation mit einer Impf-Praxis aus Frankfurt und mit rund 120 Ehrenamtlichen 4683 Impfungen verabreicht.
Erneut in die bundesweiten Schlagzeilen geriet die Gemeinde durch ihre öffentliche Wasserzapfstelle und dem Kampf ums Wasser. Nachdem dort ein Abholer statt der erlaubten 500 Liter je Tankvorgang 17 Kubikmeter gezapft hatte, standen laut Mager "alle bekannten Fernsehanstalten ebenso Schlange wie die Abholer an der Zapfstelle." Medien-Interesse gab es auch nach der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine und der Frage, ob Haustiere in Unterkünften erlaubt sind. Die Versorgung der Ankömmlinge verglich Mager mit einer Mammut-Aufgabe. Innerhalb weniger Stunden fand sich ein mehr als siebzig Personen umfassender Helfer-Kreis. An der Spitze steht nach wie vor der Integrationsbeauftragte der Gemeinde Dieter Reichert. Die Aktiven des Helferkreises waren auch die größte Gruppe, die beim Neujahrsempfang für ihr umfassendes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wurden.