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WÜRZBURG
Unterwasser-Betonieren im Alten Hafen
Alles klar im Hafenbecken:  Taucher betonierten dort am Dienstag in zweieinhalb Meter Tiefe.
Foto: Thomas Obermeier | Alles klar im Hafenbecken: Taucher betonierten dort am Dienstag in zweieinhalb Meter Tiefe.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:53 Uhr

Schnaufen, Pause, Schnaufen. Das sind die Atemgeräusche des Tauchers. In zweieinhalb Meter Tiefe arbeitet der Froschmann im Hafenbecken. Sein Schnaufen dringt aus einem Lautsprecher auf dem Baustellen-Ponton im Alten Hafen. Sein Kollege steht daneben, wartet auf Anweisungen und kontrolliert, dass dort unten alles in Ordnung ist.

Im Wasser vor dem Kulturspeicher betonieren seit Dienstag, vier Uhr morgens, drei Taucher der Firma Aqua-Nautik GmbH aus Nordrhein-Westfalen. Abwechselnd verschwinden sie im kalten Wasser. 600 Kubikmeter Beton, das sind rund 90 Lastwagen, sollen an diesem Tag bis in die Nacht verarbeitet werden.

„Diese Arbeit muss in einem Rutsch gehen, damit wir einen homogen Betonkörper ohne Schwachstellen bekommen“, erklärt Rudolf Thaller, Projektleiter der WVV. Deren Tochter Würzburger Hafen GmbH ist für die drei Millionen Euro teure Sanierung der Hafenmauer zuständig.

Seit 2013 ist der Alte Hafen gesperrt, weil die rund 100 Jahre alte Mauer einsturzgefährdet ist. Vergangenen Oktober begann die Sanierung. Zuerst wurde die rund 150 Meter lange Kaimauer durch Verfestigungspfähle gesichert, dann eine Spundwand für die Baugrube ins Hafenbeckens gesetzt. Jetzt verfestigt man den maroden Felssockel, auf dem die Mauer steht, bis zu deren Unterkante mit Beton. „Erst nach dieser Stabilisierung können wir das Wasser abpumpen,“ sagt Thaller. Ansonsten drohe die Mauer umzukippen.

Der Taucher ist immer noch im trüben Mainwasser verschwunden. Unablässig drückt die Pumpe den Beton vom Lkw über die Rohrverbindung entlang des Hafenbeckens in das aus dem Wasser ragende Metallrohr. Aus diesem fließt der Beton auf dem Felsfuß. Etwa eineinhalb Meter hoch wird der neue Sockel. Gesteuert wird dieser Vorgang vom Ponton aus. Der Unterwasser-Arbeiter kontrolliert, ob sich die Masse gleichmäßig verteilt. Im trüben Hafenbecken muss er das ertasten: Sehen kann er nichts.

In etwa sieben Tagen wird der Unterwasserbeton ausgehärtet sein: Dann kann das Wasser zwischen Mauer und Spundwand abgepumpt und im Trockenen mit der eigentlichen Sanierung der Hafenmauer begonnen werden.

Auf der Baustelle im Alten Hafen kommt der Beton über Rohre und Schläuche ins Hafenbecken.
Foto: Thomas Obermeier | Auf der Baustelle im Alten Hafen kommt der Beton über Rohre und Schläuche ins Hafenbecken.
 
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