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RIMPAR/ESTENFELD/UNTERPLEICHFELD
Unterpleichfeld und Estenfeld verlassen Schulverbund
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:00 Uhr

Die Zukunft der Mittelschulen im Würzburger Norden ist unsicher. Nun steht fest: Der Schulverbund „Markward von Grumbach“ findet in der jetzigen Form 2018 sein Ende. Die Schulverbände Estenfeld-Kürnach-Prosselsheim und Unterpleichfeld-Bergtheim haben den bestehenden Schulverbund zum Ende des nächsten Schuljahres gekündigt.

Wie auf der Internetseite der Mittelschule Estenfeld zu lesen ist, möchten nun die beiden Schulverbände, „eine neue Zusammenarbeit zum Wohle unserer Kinder formen“. Als Begründung verweisen sie auf den „Unfrieden“, den man in den Schulverbund „hineingetragen“ und der „die Arbeit sehr behindert“ habe. Wie es 2018 genau weitergeht, ist jedoch noch nicht klar.

Sicher ist, dass die Estenfelder Schule in absehbarer Zeit aufgelöst wird. Sie ist dringend sanierungsbedürftig. Der für Unterpleichfeld vorgesehene Neubau wäre bis dahin allerdings wohl nicht fertig. Die Schüler müssen darum bis auf Weiteres auf die Schulen in Unterpleichfeld und Rimpar aufgeteilt werden.

Zuvorgekommen

Die beiden Gemeinden Unterpleichfeld und Estenfeld sind mit ihrem Schritt Rimpar zuvorgekommen, das ebenfalls mit einem Austritt aus dem Verbund geliebäugelt hatte. In Rimpar lehnen alle Fraktionen des Gemeinderates sowie Bürgermeister Burkard Losert die im Schulverbund bislang angestrebte Zentralisierung der Mittelschulen auf nur eine Schule in Unterpleichfeld ab. Mit ihrem Vorpreschen stoßen die beiden Schulverbände auf Unverständnis im Rimparer Rat: In der jüngsten Sitzung fiel das Wort „Erpressungsversuch“.

Immerhin ist ein Streitpunkt vorerst beigelegt, der in Rimpar für Unruhe gesorgt hatte: Zum Schuljahresbeginn ist ebenso wie Estenfeld auch an der Rimparer Mittelschule eine gleichstarke, fünfte Klasse gestartet.

Ursprünglich war vorgesehen, auf eine neue Fünfte in Rimpar ganz zu verzichten. Das hatte unter Lehrern und Eltern Befürchtungen genährt, die Mittelschule auszubluten zu lassen.

„Wir waren gerüstet, hatten die Trillerpfeiffen schon vorbereitet und hätten notfalls auch in Würzburg vor der Regierung gestanden“, unterstreicht Losert die Ernsthaftigkeit der Rimparer Streitlust.

Keine Schlichtung

Ein Schlichtungsgespräch mit Landrat Eberhard Nuß, dem Landtagsabgeordneten Manfred Ländner und dem Bergtheimer Bürgermeister und Verbundssprecher Konrad Schlier (alle CSU), das in der letzten Verbundssitzung vereinbart worden war, hat bisher nicht stattgefunden. Er werde sich weiter um einen Termin bemühen, berichtete Losert im Rimparer Gemeinderat.

Er bekräftigte jedoch, dass Rimpar weiterhin auf einer auf Dauer angelegten Zwei-Standorte-Lösung bestehe. „Andernfalls müssen wir uns gar nicht zu einem Gespräch treffen“, versicherte er.

Die Rimparer wollen nun im Würzburger Norden verstärkt für Verständnis für ihre Position werben. Harald Schmid, SPD-Fraktionsvorsitzender, hat bei Parteifreunden anderer Orte vorgefühlt und festgestellt: „Das Verständnis wächst mit dem Abstand von Unterpleichfeld.“. Auch sei ein Gespräch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib geplant.

Die Grünen-Landtagsabgeordnete und Kürnacher Gemeinderätin Kerstin Celina kritisiert bereits seit längerem die Schließung einer „intakten Schule“ wie in Rimpar, ohne dass hierfür ernsthaft die Notwendigkeit geprüft worden sei.

 
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