Im Frühjahr waren zwei der drei Well-Brüder noch an Corona erkrankt. Im zweiten Anlauf war es nun soweit: Kabarettist Gerhard Polt und die Well-Brüder gastierten in der voll besetzten Pleichachtalhalle in Versbach und boten Unterhaltung vom Feinsten.
Die drei Well-Brüder zeigten sich virtuos an einer Vielzahl teils alter, teils kurioser und teils selten gespielter Instrumente. Mit kräftigen Singstimmen trugen sie gekonnt hintergründige Texte vor. Dabei kannten sich die Sänger sogar in Versbach aus, denn sie wussten, dass die Straßenbahn nicht in den Stadtteil kommen kann, weil in München die Kosten für öffentliche Bauvorhaben immer wieder ins Unermessliche steigen. Auch über Corona wissen diese oberbayerische Originale Bescheid: "Die Pandemie hat nicht nur einen Mangel an Klopapier und diversen Ölen gebracht. Auch ein Mangel an Waschlappen ist zu befürchten, weil ein kompetenter Fachmann zum Waschlappen statt zum Duschen geraten hat."
Selbst zur Weltpolitik haben die Well-Brüder etwas zu sagen. Mutter habe ihre zahlreichen Kinder, wenn sie sich stritten, stets gemeinsam in den Keller verbannt und zur harmonischen Stubenmusik verpflichtet. Empfehlung der Well-Brüder: "Mit Putin und anderen Despoten das Gleiche machen."
Im Wechsel mit den Well-Brüdern gab Gerhard Polt seine Geschichten zum Besten. Polt kann, wenn er zum Beispiel über den missliebigen Nachbarn herzieht, geradezu explodieren. Schreien und Fluchen sind ihm nicht fremd. Im Kontrast dazu ist seine Darstellung des Friedens und der Stille wirklich erstaunlich: "Ein einzelnes Blatt wiegt sich im säuselnden Wind. Ein Maikäfer fliegt vorbei und verschwindet … nach Pommerland." Es grandios, was der 80-jährige Polt auf der Bühne leistet. Ein Kabarettist, wie es nicht viele gibt.
Das begeisterte Publikum spendete stürmisch Applaus und forderte mit Standing Ovations noch mehrere Zugaben. Auch die Organisatoren der Tischtennis-Abteilung des Sportbund Versbach sind glücklich über diesen Abend, fließt doch der Erlös all ihrer Kabarettabende in die sportliche Jugendarbeit ihrer Abteilung.
Von: Kurt Nebel, Robert Menschick (für den SB Versbach)