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Giebelstadt
Unterfrankens erster Bauernhofkindergarten eröffnet
Einweihung des Natur-und Bauernhofkindergarten Pabst in Giebelstadt. Den kirchlichen Segen bekommt die neugeschaffene Einrichtung von Monika Oestemer und Christine Schlör. Mit auf dem Bild (von links) Claire Stabenow, Elke Kleider, Helmut Siegel, Inge Moster-Pabst und Ulrich Pabst. Foto: Hannelore Grimm
| Einweihung des Natur-und Bauernhofkindergarten Pabst in Giebelstadt. Den kirchlichen Segen bekommt die neugeschaffene Einrichtung von Monika Oestemer und Christine Schlör.
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:10 Uhr

Viel interessanter, als dass was die Großen bei der Einweihung des Natur-und Bauernhofkindergartens zu reden hatten, war für drei kleine Gäste der Haufen Sand, in dem sie nach Herzenslust buddeln und spielen. Die Einrichtung ist bisher einmalig in Unterfranken.

"Es hat funktioniert", sagt der Hausherr und Vorsitzende des Trägervereins Lernort Pabst-Hof Ulrich Pabst. Er begrüßt die zahlreichen Besucher, darunter stellvertretender Landrat Armin Amrehn, Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib und Ochsenfurts dritte Bürgermeisterin Rosa Behon auf dem weitläufigen Gelände. Der Landwirt schildert, wie er mit Unterstützung seiner Frau Inge Moser-Pabst und zahlreichen Helfern das Projekt verwirklicht hat.

Ohne vorgefertigtes Spielzeug

Auf dem Bauernhofkindergarten, der vor zwei Wochen mit acht Kindern seinen Betrieb aufgenommen hat, erleben die drei-bis fünfjährigen einen völlig anderen Alltag als in einem Regelkindergarten. In dem Garten, der sich am unteren Ende wie ein Fenster öffnet und den Blick freigibt in die Landschaft, findet sich kein vorgefertigtes Spielzeug, aber eine Fülle natürlicher Spiel-, Beschäftigungs-und Lernmöglichkeiten.

Kinder, sollen sich, so der ausgebildete Erlebnisbauer und Bauernhofpädagoge, viel im Freien aufhalten. Dass die Kleinen den Jahreskreislauf von der Saat bis zur Ernte miterleben und so früh wie möglich mit Nahrung aus frischen Produkten vertraut gemacht werden, gehört zum Konzept des Bauernhofkindergartens. Die Bindung an das was sie täglich umgibt, ist - so Ulrich Pabst -  genauso von Bedeutung, wie die kindliche Bildung.

Fühlen, riechen, schmecken

Bevor Pfarrerin Christine Schlör und Gemeindereferentin Monika Oestemer der Einrichtung den kirchlichen Segen geben, stellt sich zunächst Kindergartenleiterin Elke Kleider (Niederstetten/Rinderfeld) vor. "Hier gehen die Kinder richtig auf" sagt die Erzieherin, die nach ihren Worten mit der Übernahme dieser Aufgabe den Weg ihres Herzen gegangen ist. Die Kleinen, für die es inmitten der Natur viel zu sehen, fühlen, riechen und zu schmecken gibt, kennen keine Langeweile. Dabei lernen sich, Verantwortung für Planzen und Tiere zu übernehmen.

Neben der Ziege "Gretel", die sich mit ihren Zwillingen auf einem eingezäunten großen Platz tummelt, werden auch Hühner gehalten. Zu den tierischen Bewohnern zählen auch Elke Kleiders zwei Gänse und der Border Collie, den Mitarbeiterin Claire Stabenow mitbringt. Die Kinder hatten sich so erstaunlich gut eingewöhnt, dass die Erzieherinnen die Eltern sehr schnell nachhause schicken konnten.

Die Natur ist wichtig

Ein weiterer Mitarbeiter der Einrichtung ist Helmut Siegel. Der 60-jährige hat Erfahrung in Wald-und Bauernhofkindergärten.  Nach seinen Worten ist es Aufgabe, "den Kindern zu vermitteln, wie wichtig die Natur ist - und auch der, der sie gemacht hat". Im kommenden Jahr wird Nicole Pötzl ihre Stelle als vierte Kraft in dem Kindergarten, antreten in dem bis zu 25 Kindern einen Platz finden sollen.

In dem von Anna-Lena Pabst und Tom Fischer moderierten Interview äußerten sich sowohl Mdl Kerstin Celina (Bündnis 90 Die Grünen) und Ursula Bördlein vom Würzburger Amt für Jugend und Familie anerkennend über die Einrichtung. Mutter Agnes Then berichtete, dass ihre kleine Emma stets ganz ruhig und ausgeglichen ist, wenn sie aus dem Kindergarten kommt. Außerdem, so Then, habe es Spaß gemacht, beim Aufbau der Einrichtung zu helfen: "Es ist schön geworden." Bürgermeister Helmut Krämer fand die Gemeinde "die Idee (zu dieser Einrichtung) toll." Die Einrichtung, die so Krämer, den Mehrwert der Gemeinde steigert, bekommt Unterstützung bei der Anschaffung eines Bauwagens. Die rund 60 000 Euro teure Unterkunft dient bei schlechter Witterung oder Kälte als Unterkunft für die Kleinen.

hag GIE Auch mit Federvieh wie Gänse und Hühner lernen die Kinder umzugehen. Foto: Hannelore Grimm
| hag GIE Auch mit Federvieh wie Gänse und Hühner lernen die Kinder umzugehen. Foto: Hannelore Grimm
hag GIE	Zum Spielen geht es in die Natur auf dem Bauernhofkindergarten in Giebelstadt.

 Foto: Hannelore Grimm
| hag GIE Zum Spielen geht es in die Natur auf dem Bauernhofkindergarten in Giebelstadt. Foto: Hannelore Grimm
 
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