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Würzburg
Unterfränkische Grüne wollen hauptamtlichen Bezirkstagspräsidenten
Auf ihrer Vollversammlung haben die bayerischen Bezirke dafür gestimmt, den Bezirkstagspräsidenten hauptamtlich zu führen. Nun muss der Landtag darüber beraten.
Der unterfränkische Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel hält nichts von einem hauptamtlichen Posten.
Foto: Silvia Gralla | Der unterfränkische Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel hält nichts von einem hauptamtlichen Posten.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:14 Uhr

Der Bezirketag, die Vollversammlung der sieben bayerischen Bezirke, hat sich in Fürstenfeldbruck dafür ausgesprochen, das Amt des Bezirkstagspräsidenten zukünftig hauptamtlich zu führen. Über die dafür nötige Änderung der Bezirkeordnung entscheidet jedoch der Landtag, der ähnlichen Vorstößen bisher ablehnend gegenüber stand. Anlass ist ein Antrag des Bezirks Oberbayern, dem mit Abstand größten Bezirk. Doch auch im Bezirk Unterfranken gibt es Stimmen, die für eine Aufwertung des Präsidentenamts eintreten.

Bezirksrätin Barbara Imhof begründete die Forderung nach einer Hauptamtlichkeit des Bezirkstagspräsidenten bei einer von der Grünen-Fraktion beantragten Diskussion im Bezirksausschuss mit der "enormen Aufwertung" des Bezirks in den vergangenen Jahren. Der Präsident sei heute für etwa eine Milliarde Euro Geschäftsvolumen verantwortlich. Doppelmandate wie sie üblich seien, hält sie "für aus der Zeit gefallen". Auch Adelheid Zimmermann von der FDP stellte sich hinter diesen Vorstoß. Bisher ist der Präsidentenposten ein Ehrenamt – allerdings mit einer entsprechend hohen Aufwandsentschädigung.

"So wie es jetzt ist, ist es grad gut."
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel

Mit der Hauptamtlichkeit des Präsidenten wäre ein Doppelmandat – also Bezirkstagspräsident und zum Beispiel Bürgermeister in Personalunion – rechtlich ausgeschlossen. Unter den Bezirksräten befinden sich allerdings seit jeher besonders viele Bürgermeister und Landräte, die dann nicht mehr zum Präsidenten gewählt werden könnten. "Ich halte nichts davon, so wie es jetzt ist, ist es grad gut", sagte Unterfrankens Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Auch die Aufgabentrennung zwischen Bezirk Unterfranken und Regierung von Unterfranken als "ausführende" beziehungsweise "gesetzgebende Gewalt" möchte er beibehalten.

CSU-Rat Stefan Funk warnte ebenso wie Tamara Bischof (Freie Wähler) davor, dass der Bezirk mit einer Hauptamtlichkeit und einer möglichen Direktwahl des Präsidenten ein Stück weit seine Verankerung in der "kommunalen Familie" einbüßen würde. Deutliche Kritik gibt es auch von der SPD. Der Vorstoß berühre Grundsätzliches, sagte Bernhard Ruß. Dieser sei "total unausgegoren". Er halte ihn nicht für "entscheidungsreif".

 
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  • Lebenhan1965
    Gerade jetzt neue sehr gut bezahlte Posten

    zu schaffen ist eigentlich nicht angesagt. Eigentlich funktioniert doch die Besetzung durch vor Ort gut verdrahtete Bürgermeister oder Landräte, die auch noch näher an den Alltagsproblemen der Bürger sind, aktuell doch recht gut.

    Wenn da jetzt Hauptamtliche installiert werden, die diesen Bezug zur Basis nicht mehr haben, bringt es für die Steuerzahler nur höhere Kosten und keinen Ertrag.
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  • robertkremling@web.de
    Aber wieviel Zeit kann ein Hauptamtlicher Bürgermeister einer Stadt mit etwa 10 000 Einwohner (Gehaltsgruppe B 2? ) noch für den Posten des Bezirkstagspräsidenten aufbringen und bekommt noch ca. 5000 € steuerfreie Aufwandsentschädigung im Monat?
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