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Würzburg
Universität Würzburg deckt Sicherheitslücke bei WhatsApp auf
Hacker können sensible Daten bei Messenger-Diensten leicht abgreifen. Das haben Würzburger Forscher herausgefunden. Ob das Problem gelöst wurde und was die Forscher raten.
Hacker konnten beim WhatsApp-Messenger sensible Nutzerdaten bislang leicht auslesen. (Symbolbild)
Foto: Lino Mirgeler, dpa | Hacker konnten beim WhatsApp-Messenger sensible Nutzerdaten bislang leicht auslesen. (Symbolbild)
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:53 Uhr

Forscher der Universität Würzburg haben laut einer Pressemitteilung kürzlich aufgedeckt, dass Hacker leicht an Nutzerdaten der Messenger-Dienste WhatsApp und Signal gelangen konnten. Demnach war es bislang möglich, bei den Diensten sensible Daten durch die zufällige Abfrage von Telefonnummern zu sammeln.

Nutzer von mobilen Messengern wie WhatsApp und Signal können sich mit Nutzerprofilen von Kontakten verbinden, deren Telefonnummern in ihrem mobilen Adressbuch gespeichert sind. Über diese Verbindung werden laut der Uni sensible Daten wie Profilbilder, Nutzernamen, Statustexte und zuletzt online verbrachte Zeit frei zugänglich, wenn Nutzer nicht extra Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Gesammelte Daten helfen Hackern bei Betrugsmaschen

Mit Hilfe einer Datenbank fragten die Würzburger Forscher zehn Prozent aller in den USA bei WhatsApp registrierten Telefonnummern zufällig ab. Für den Dienst Signal wurden alle registrierten Nummern abgefragt. Welche Informationen dabei preisgegeben wurden, hing vom Dienstanbieter und den Privatsphäre-Einstellungen ab.

Das Team fand heraus, dass ungefähr die Hälfte aller WhatsApp-Nutzer in den USA ein öffentliches Profilbild haben und 90 Prozent einen öffentlichen Infotext, heißt es in der Pressemitteilung der Uni. Solche Daten über die Zeit zu verfolgen, verhilft demnach Angreifenden dazu, genaue Verhaltensmodelle zu erstellen und etwa für Betrugsmaschen nutzen. 

"Wir empfehlen bei der Verwendung von mobilen Messengern dringend, sämtliche Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen."
Professorin Alexandra Dmitrienko, Universität Würzburg

WhatsApp hat seinen Schutz inzwischen derart verbessert, dass großangelegte Angriffe nun erkannt werden, ist der Pressemitteilung weiter zu entnehmen. Signal habe die Anzahl möglicher Abfragen reduziert. Dennoch: "Wir empfehlen bei der Verwendung von mobilen Messengern dringend, sämtliche Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen", rät die Würzburger Professorin Alexandra Dmitrienko, die maßgeblich an der Studie beteiligt war.

 
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  • J. G.
    Es ist normal, dass WhatsApp eine unsichere Sache ist, besonders seitdem Facebook seine Finger im Spiel hat. Schuld sind aber die Leute selbst, die alles Mögliche über WhatsApp versenden oder in den Status stellen. Genauso wie die Zeitgenossen, die sich in Facebook, Instagram, etc. positionieren, um zu zeigen, was für tolle Hechte sie sind. Das sind dann die Ersten, die laut nach dem Datenschutz schreien, wenn z. B. der Wirt die Kontaktdaten wegen Corona erfassen muss. Man muss ja nicht WhatsApp nutzen, es gibt auch noch Threema, dessen Server in der Schweiz liegt und in Sachen Datenschutz von mehreren Fachzeitschriften (wie Stiftung Warentest) als unkritisch bewertet wurde.
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  • M. B.
    Wozu die Aufregung. Es ist doch seit Beginn von Facebook WhatsApp Instagram..... gewollt, dass die Daten der Nutzer geklaut werden können. Entweder vom Betreiber der Plattform oder von anderen. Das muss der Nutzer wissen. Am besten wäre, man bestätigt nach Installation der App folgenden Hinweis. "Achtung !!! Ihre Daten können jederzeit vom Betreiber oder von anderen gestohlen werden. Hiermit erklären Sie Ihr Einverständnis zum Datenklau"
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  • C. H.
    Und wo ist jetzt die Neugigkeit? DAS ist doch schon lange bekannt.

    Macht man übrigens auch schon sehr lange "analog": der Computer ruft generierte Telefonnummern an und wenn sich einer meldet legt er auf. Nummer als aktiv markiert, Feuer frei für das Call-Center. Na, klingelts?

    Erinnert mich auch grade an das gejammere über Google Street-View. NEIIIIN, mein Haus darf da nicht zu sehen sein. Aber dann Bilder von Familie, Kindern, Partykotzen etc. auf Twitter, Facebook, Instagram. Inklusive Urlaubsmeldung...
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  • U. L.
    Wie erreiche ich ein Höchstmaß an Sicherheit? Ganz einfach: Keine sozialen Netzwerke nutzen.
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  • J. H.
    Whatsapp ist eine digitale Müllhalde! Darüber sollte man wichtiges sowieso nie abwickeln. Vom Datenschutz mal ganz abgesehen: In den ganzen Müllposts findet man eh nichts wieder.
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  • E. V.
    Was, es gibt Datenschutz Bedenken bei Whatsapp? Man, die Informatiker der Uni Würzburg könnten da einem heißen Ding auf der Spur sein. Am Ende werden die Daten noch von Facebook verwendet und an Firmen verkauft! /Sarkasmus OFF.
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  • A. K.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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