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WÜRZBURG
Uniklinik startet Projekt zu Telemedizin
reda
 |  aktualisiert: 20.09.2015 19:32 Uhr

Nach einer Förderzusage des Bayerischen Gesundheitsministeriums kann es jetzt losgehen: Das Würzburger Uniklinikum will in einem Projekt zusammen mit dem Würzburger Zentrum für Telematik erproben, ob es möglich ist, durch eine moderne digitale Vernetzung die intensivmedizinische Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern.

„Die ausgedünnte Versorgungsstruktur in den ländlichen Regionen Deutschlands hat zur Folge, dass dort gerade in der Intensivmedizin die notwendigen Experten vor Ort fehlen“, berichtet Privatdozent Dr. Ralf Muellenbach laut Pressemitteilung des Universitätsklinikums. Der Geschäftsführende Oberarzt für Intensivmedizin an der von Professor Norbert Roewer geleiteten Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie des Uniklinikums Würzburg (UKW) fährt fort: „Schon heute beraten wir praktisch täglich Kollegen in externen Krankenhäusern bei der Behandlung von problematischen Fällen per Telefon, teilweise ergänzt durch gefaxte Patientendaten.“ Eine Situation, die er und Professor Peter Kranke, Oberarzt und Leiter der klinischen Forschung an der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, als zunehmend unbefriedigend, unzeitgemäß und verbesserungsfähig empfanden.

Gemeinsam mit Dr. Kai Schwedhelm vom Zentrum für Telematik e.V. in Gerbrunn bei Würzburg erarbeiteten sie die Projektidee „Tele-Intensivmedizin“. Ziel ist ein datenschutzrechtlich einwandfreier digitaler Transfer von Patientendaten, Vital- und Laborparametern, radiologischen Bildern sowie weiteren Informationen, die für eine profunde Fallbesprechung notwendig sind. „Im Unterschied zu bestehenden Telemedizin-Systemen, die vorwiegend auf teuren stationären Kommunikationseinheiten beruhen, soll unser System preiswert und hochmobil sein“, unterstreicht Professor Kranke. So sollen handelsübliche Tablet-PCs als wesentliche Hardware-Komponenten dienen.

Der Projektantrag des Uniklinikum Würzburg überzeugte das Bayerische Gesundheitsministerium, so dass es Anfang September dieses Jahres eine Förderung von annähernd 250 000 Euro bewilligte. Jetzt beginnen die Arbeiten am konkreten Systemdesign und danach die Entwicklung der ersten Funktionsmuster.

 
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