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Würzburg
Uni-Bibliothek wird 400 Jahre alt und zeigt ihre Schätze
1619 wurde in Würzburg die erste Hochschulbibliothek gegründet. Das wird 2019 mit einer Ausstellung gefeiert. Zu sehen ist auch ein Buch, das Julius Echter gehörte. 
Die VR Bank übergab für die Sonderausstellung '400 Jahre Unibibliothek' einen 10.000-Euro-Scheck. Im Bild von links: Rainer Wiederer (Vorstandssprecher der VR-Bank Würzburg), Hans-Günter Schmidt (Direktor der Universitätsbibliothek), Regina Wenninger (Geschäftsführerin der Raiffeisen/Schulze-Delitzsch Stiftung Bayerischer Genossenschaften) und Helmut Heitzer (Marketingleiter der VR Bank).
Foto: Patty Varasano | Die VR Bank übergab für die Sonderausstellung "400 Jahre Unibibliothek" einen 10.000-Euro-Scheck. Im Bild von links: Rainer Wiederer (Vorstandssprecher der VR-Bank Würzburg), Hans-Günter Schmidt (Direktor der ...
Bearbeitet von Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 12.11.2018 02:14 Uhr

Wenn die Zentralbibliothek der Würzburger Universität im nächsten Jahr ihr 400-jähriges Bestehen feiert, dann will sie dies nicht hinter verschlossenen Türen tun, sondern ihre Stellung als wissenschaftliche Bibliothek für die ganze Region verdeutlichen. Dazu will sie möglichst viele nicht universitäre Besucher in ihr Gebäude am Hubland locken. Dazu soll neben vielen anderen Veranstaltungen vor allem eine Ausstellung dienen, in der vom 3. Mai bis 6. Juni bibliophile Prunkstücke aus der Schatzkammer der Bücherei für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dabei kommt auch modernste Ausstellungstechnik zum Einsatz, um zu zeigen, dass die alten Bücher keine "toten" Objekte sind, sondern für die Besucher zum Leben erweckt werden können.

10.000 Euro von der VR-Bank für die Ausstellung

Dafür erhielt die Unibibliothek jetzt finanzielle Unterstützung von der Würzburger VR-Bank, die für interaktive Touchscreen-Monitore 10.000 Euro zur Verfügung stellt.  Auf einem dieser Bildschirme können Ausstellungbesucher ein wertvolles Exemplar der Fries-Chronik Seite für Seite durchblättern. Sie können an dieser Station die Würzburger Stadtgeschichte von der Bistumsgründung bis kurz vor 1500 nachvollziehen. Bei der gezeigten Chronik handelt es sich um ein Exemplar, das speziell für Fürstbischof Julius Echter angefertigt worden ist, der dort auch eigene handschriftliche Anmerkungen hinterlassen hat. Die Fries-Chronik zeichnet sich vor allem auch durch ihre farbige Bebilderung aus, die in exzellenter Qualität erhalten geblieben ist.

Virtueller Blick in die Jubiläumsausstellung '400 Jahre Unibibliothek'.
Foto: Patty Varasano | Virtueller Blick in die Jubiläumsausstellung "400 Jahre Unibibliothek".

Modernste Technik für alte Bücher

Der Leiter der Unibibliothek, Hans-Günter Schmidt, hofft, durch die moderne Technik vor allem bei jüngeren Besuchern Interesse für die Bücherschätze  zu wecken. Dazu hat man für die Ausstellung ein fiktives Virtual-Reality-Spiel entwickelt, das von einem Motiv aus der Fries-Chronik ausgeht. Mit einer Datenbrille ausgestattet, können sich Besucher durch das Würzburg des 15. Jahrhunderts bewegen. An einer Hörstation wird es möglich sein, alte Choräle zu hören und  die lateinischen Texte mitzulesen, die auch in einer deutschen Übersetzung mitgeliefert werden. 

Das Evangeliar des heiligen Kilian

Für die Jubiläumsausstellung wird die Unibibliothek tief in ihre Schatzkammer greifen. Es werden mittelalterliche Evangeliare mit prunkvollen Elfenbeineinbänden ausgestellt, darunter auch das sogenannte Kilians-Evangeliar, das der Überlieferung zufolge dem Bistumsgründer St. Kilian gehört haben soll. Die Ausstellung führt auch Beispiele farbenprächtiger mittelalterlicher Buchmalerei vor Augen und zeigt an meisterhaften Beispielen der Buchbinderkunst, wie Bücher außen als auch innen kostbar ausgestattet werden können. Gezeigt werden auch "in Masse" produzierte Bücher der Glaubenskultur (Messbücher, Liederbücher, Texte für den Gottesdienst), aber auch seltene Unikate. Unter der Überschrift "Würzburg und die Welt" werden Bücher zu sehen sein, die untrennbar mit der Würzburger Geschichte verknüpft sind - wie die bereits erwähnte Fries-Chronik. Auch die Universitätsgeschichte kommt natürlich nicht zu kurz.  Sie wird anhand der ersten Matrikel der Hochschule und durch die Urkunden zur Universitätsgründung dokumentiert.

Bibliotheksleiter Schmidt möchte mit der modernen Präsentation der alten Bücherschätze möglichst breite Kreise der Würzburger Bevölkerung ansprechen. Die Ausstellung stehe auch beispielhaft dafür, "dass unsere Tresore keine Sarkophage sind", sagte Schmidt bei der Scheckübergabe. 

 
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