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OBERPLEICHFELD
Unglaublich: Luzia Böhm spielte 62 Jahre lang die Kirchenorgel
62 Jahre an der Orgel: (von links) Organistin Luzia Böhm, Kantor Bernhard Seebach, Pastoralreferentin Gabriele Michelfeit und Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Martin Sauer bei der Ehrung.
Foto: Rainer Weis | 62 Jahre an der Orgel: (von links) Organistin Luzia Böhm, Kantor Bernhard Seebach, Pastoralreferentin Gabriele Michelfeit und Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Martin Sauer bei der Ehrung.
Rainer Weis
 |  aktualisiert: 05.02.2018 02:42 Uhr

Strahlend, überglücklich und ein wenig stolz hat Luzia Böhm die Ehrennadel der Diözese während eines Festgottesdienstes mit Father Dunstan Asiimwe aus der Hand von Pastoralreferentin Gabriele Michelfeit entgegengenommen. Der Anlass: 62 Jahre Orgelspielen.

Für die Ehrung war Regional-Kantor Bernhard Seebach nach Oberpleichfeld in die Pfarrkirche St. Peter und Paul gekommen, um auf der Orgel aus dem Jahr 1979 (erbaut von Norbert Krieger mit 23 Registern und 1404 Pfeifen) die vollen Register und mit ihrer herrlichen Klangfülle das Lob der Orgel für Luzia Böhm zu Gehör zu bringen.

Weg zur Orgel wurde beschwerlicher

Die heutige 86-jährige Luzia Böhm ist eine feste und zuverlässige Partnerin im kirchlichen Leben der Pfarrgemeinde und deshalb nicht mehr wegzudenken. Doch körperliche Gebrechen machten es der „Luzia“, wie sie im Ort genannt wird, immer schwerer, die Stufen zur Orgel auf der Empore hochzugehen, sodass sie, bescheiden, wie sie ist, den Pfarrer Helmut Rügamer vom Aufgeben des Orgelspielens unterrichtete.

Vor der Verleihung der Ehrennadel der Diözese Würzburg sprach Pastoralreferentin Gabriele Michelfeit davon, dass Luzia Böhm zweiundsechzig Jahre lang den Organisten-Dienst innehatte. Über diese lange Zeit habe sie mehrere Liederbücher und Gesangbücher vom früheren „Ave-Maria“ bis zum heutigen 2013 erschienenen „Gotteslob“ mit all den verschieden Orgelbuchausgaben sowie den darin enthaltenen neuen Liedern und alle Veränderungen angenommen.

Sie sei von Anfang an eine sehr talentierte Orgelspielerin gewesen, die bis zuletzt jeden Kirchenbesucher sofort begeistert habe. In ihrer Laudatio erwähnte Michelfeit auch, dass es wahrscheinlich nicht gelänge, alle Tages- Sonntags- und Feiertagsmessen aufzuzählen, an denen sie gespielt habe.

Garant für Genauigkeit

Dazu kämen auch die Tauf- Hochzeits- und Trauergottesdienste, die sie immer mit Bravour erledigte. Außerdem sei sie für die Gottesdienst-Zelebranten immer wieder ein Garant für Genauigkeit und Melodietreue gewesen, die sie besonders an Festtagen und hier bei den Psalmen und Gesangseinlagen unter Beweis stellte.

Michelfeit: „Für diese lange Zeit im kirchlichen Dienst wollen wir uns als hauptamtliches Team und die vielen Gottesdienstbesucher für die schöne musikalische Zeit mit einer tiefen Verneigung bei Dir, Luzia Böhm, herzlich bedanken“.

Luzia Böhm betonte, sie habe das Orgelspielen mit seinen vielen Variations-Möglichkeiten von leisen und lauten sowie den hohen und tiefen Tönen geliebt, wenn sie, von ihrer Hand auf der Tastatur, über die Pfeifen erzeugt, durch den Kirchenraum schwebten.

Ehrennadel, Urkunde und viel Beifall

Danach bekam Luzia Böhm die Ehrennadel und die Urkunde, unterschrieben von Weihbischof Ulrich Boom, vom Kantor überreicht. Von den Gottesdienstbesuchern wurde sie mit einem lang anhaltenden verdienten Applaus bedacht. Die Kirchengemeinde hatte danach noch Gelegenheit, sich im Pfarrheim bei einem Glas Sekt ganz persönlich bei Luzia Bach zu bedanken. Was von vielen sehr gerne angenommen wurde, denn für sie war Luzia mit ihrer Orgel ein fester Bestandteil im Kirchenleben.

 
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