Betty Geiling, die ehemalige langjährige Geschäftsführerin der Bezirksgruppe Unterfranken des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV), ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Die Gelchsheimerin, die am 9.März 1926 in der Marktgemeinde geboren wurde, stellte einen großen Teil ihres Lebens in den Dienst am Nächsten.
Ihre bemerkenswerte Laufbahn begann die gelernte Kindergärtnerin und gradierte Sozialpädagogin begann damit, dass sie sich der jungen Menschen annahm, die vorrangig als Folge des Zweiten Weltkrieges aus der Bahn geworfen waren. Neben ihrem Einsatz für die Eingliederung von Übersiedlern und Zuwanderern übernahm sie die Betreuung von Kindern, die in den Flüchtlingslagern in Gelchsheim und Aub untergebracht waren.
Im Jahre 1964 begann die couragierte Gelchsheimerin mit ihrer Arbeit als Geschäftsführerin der neugegründeten Bezirksgruppe des DPWV. In diesem Amt warteten große Aufgaben "auf die kleine Frau mit dem großen Herzen" wie sie der frühere Würzburger Sozialreferent Dr. Peter Motsch einmal bezeichnet hat. Durch ihren unermüdlichen Einsatz entstanden zahlreiche Projekte, die längst zum festen Bestand geworden sind.
Auf ihr Erfolgskonto gehen die Einführung von "Essen auf Rädern", der Aufbau der ersten unterfränkischen Sozialstation, der soziale Dienst für Hörgeschädigte, das "Freiwillige Soziale Jahr" für Mädchen wie auch ihre Pionierarbeit für das erste "Mutter-Kind-Kurheim" in Bad Königshofen.
Die Kinderspielstube am Würzburger Bahnhof gehört ebenso zu Betty Geilings Projekten wie auch die Entstehung der Selbsthilfegruppen für Krebskranke und Multiple Sklerose Patienten. Auf den Weg brachte sie die Hilfe für lernschwache und behinderte Kinder ebenso wie auch die Einrichtung der Rheuma-Liga und die Entstehung von Seniorenclubs.
In der Marktgemeinde hinterließ die Verstorbene ihre Spuren mit dem Buch "Gelchsheim und das Mittelalter." Das Werk, in dem ein großes Kapitel der Ortsgeschichte festgehalten ist, hat Betty Geiling im Alter von 80 Jahren verfasst und herausgeben.