Unter anderem mit dem Haselbrunn, den Grundmauern des von Balthasar Neumann erbauten ehemaligen Jagdschlosses, dem Klosterhof oder auch den Köhlerbrunnen verfügt die Gemeinde Waldbrunn über eine Reihe von Kulturschätzen.
Die Begeisterung war deshalb groß in der jüngsten Sitzung innerhalb des Ratsgremiums zur Erarbeitung und Ausweisung eines Kulturwegs in Waldbrunn. Den Anstoß hierzu gab Alt-Bürgermeister Hans Fiederling gemeinsam mit Gerrit Himmelsbach, dem Vorsitzenden des Spessartbunds.
Begeisterung im Gemeinderat
Der im Jahr 1913 gegründete Spessartbund e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Wandern für Jedermann zu fördern. Dessen Vorsitz führt Gerrit Himmelsbach. Aktuell betreut der Spessartbund 118 Kulturwege in ganz Unterfranken. Bei der Präsentation der bisherigen Projekte in Waldbrunns Gemeinderat löste der Vorsitzende uneingeschränkte Begeisterung aus.
"Das ist annähernd das, was schon Elmar Mager in Angriff nahm", bemerkte Bürgermeister Markus Haberstumpf (CSU). Allerdings ist der ehemalige Gemeinderat bereits im November 2014 verstorben. Die Pflege der zahlreich vorhandenen bedeutsamen kulturellen Schätze Waldbrunns war eines seiner Steckenpferde.
Gemeinde finanziert sechs Infotafeln und 6000 Flyer
Deshalb naheliegend und durchaus vorstellbar war ein örtlicher Kulturweg innerhalb des amtierenden Gremiums. Nach Aussage des Spessartbund-Vorsitzenden existieren im Bereich der kommunalen Allianz "Waldsassengau im Würzburger Westen", dem auch Waldbrunn angehört, bereits sechs Kulturwege. Dieses Netz könne die Gemeinde durch eine weitere Perle deutlich bereichern. Nach dem gemeinsamen Herausarbeiten, was andere nicht haben, werde der Kulturweg auch von Menschen vor Ort markiert. Die weitere Betreuung erfolgt durch den Spessartbund, informierte Himmelsbach.
Die Beteiligung der Gemeinde beschränkt sich dabei auf die einmalige Finanzierung von sechs Infotafeln und 6000 Flyer. Jedoch sei die Kostendeckung von etwa 17 000 Euro auch durch Sponsoren möglich. Zur Ausarbeitung des örtlichen Kulturweges signalisierte Alt-Bürgermeister Hans Fiederling sich als ehrenamtlicher Leiter einer örtlichen Arbeitsgruppe zur Verfügung zu stellen.
Eine Einladung an interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger zu einem ersten Arbeitstreffen und einer Auftaktveranstaltung sollen durch die Gemeinde noch im Herbst erfolgen, so der Beschluss des Gemeinderates.