(Un-)Ruheständler Eberhard Saupe feiert 80. Geburtstag
Seit 15 Jahren ist Dr. Eberhard Saupe im Ruhestand. Aber ruhen will der Würzburger, der am heutigen Samstag im Stadtteil Oberdürrbach 80. Geburtstag feiert, noch lange nicht. Saupe unternimmt ornithologische Studien- und Jagdreisen, er lernt Russisch, ist Jäger und Angler, bildet Jungjäger aus und ist Mitautor eines Standardwerkes für Tierärzte mit dem Titel „Krankheiten der Heimtiere“. Der Facharzt für Parasitologie war viele Jahre lang als Leitender Veterinärdirektor und Leiter des Veterinäramtes der Stadt Würzburg tätig. Schon in dieser Zeit berichtete Saupe über seine Forschungsergebnisse in zahlreichen Publikationen für Fach- und Jagdzeitschriften.
Vor allem ist er noch immer geschätzter Fachmann und Ansprechpartner für die Jäger.
Den Jäger-Nachwuchs der BJV-Kreisgruppe Würzburg und des unterfränkischen Jagdclubs unterrichtet er seit 31 Jahren in den Fachgebieten Wildbrethygiene, Wildkrankheiten und Tierschutz. Lange galt das besondere Interesse des 1938 in Lucka geborenen Thüringers dem Igel. Eine seiner Forschungsarbeiten über das stachelige Tier weckte sogar das Interesse des Frankfurter Zoodirektors Dr. Bernhard Grzimek. Von 1959 bis 1964 studierte Saupe Veterinärmedizin in Gießen, Wien und Hannover. 1967 promovierte er, 1968 erwarb er ein Diplom über Tropenmedizin und Medizinische Parasitologie in Hamburg. 1971 schließlich kam Eberhard Saupe nach Würzburg.
Geschätzt waren seine Kenntnisse über Parasiten, beispielsweise bei der Berichterstattung über einen Fischskandal Mitte der 80er Jahr. Nematoden (Fadenwürmer) waren seinerzeit entdeckt worden. Auf die Frage, wie er sich wohl verhalte, wenn er als Parasitologe einen solchen Wurm beim Essen entdecken würde, gab Saupe damals die prompte Antwort: „Ich würde den Kameraden dezent beiseite schieben und weiter essen.“ Dafür gab es eine „Rüge“ von seinen Töchtern. Heute werden sie ihn wohl eher im Familienkreis feiern. Text: mas / Foto: Adelmann