
Noch ist es nicht abgesagt, aber selbstverständlich steht auch das vom 18. bis 21. Juni geplante Umsonst & Draussen-Festival auf den Mainwiesen unter dem Coronavirus-Vorbehalt: "Wir planen im Moment noch so, als würde das U+D stattfinden können. Aber das ist natürlich völlig ungewiss und wir wissen eigentlich gar nichts. Eine Absage steht im Raum", erläutert Festival-Chef Ralf Duggen auf Nachfrage.
Die vom Freistaat erlassenen Ausgangsbeschränkungen und Veranstaltungsverbote laufen nach aktuellem Stand bis zum Ende der Osterferien am 19. April, zwei Monate vor dem Termin der 32. Auflage des kostenfreien Festivals für Livemusik, Kunst und Kultur. Es ist damit zu rechnen, dass die Maßnahmen verlängert werden – das sieht auch Duggen so: "Es gibt sehr viele Unwägbarkeiten, deswegen ist es meiner Meinung nach wahrscheinlich, dass es mit dem U+D im Juni nicht funktioniert. Es ist aber auch noch nicht ganz ausgeschlossen, dass es stattfinden kann."
Der Grafikwettbewerb "Grund(Ge)Setzliches" findet auf jeden Fall statt
Was klar ist: "Wir müssen damit rechnen, dass wir Absagen von Bands bekommen." 51 Solo-Musiker und Gruppen aus der Region und dem Rest der Welt haben vor der Corona-Pandemie ihren Auftritt beim 32. U+D bestätigt. Sie bekommen für ihren Gig auf den Mainwiesen aber nur die Reisekosten und eine eher symbolische Gage – es kann daher sein, dass einzelne Bands den U+D-Termin lieber für eigene Konzerte mit zahlendem Publikum nutzen.
Wie es im Fall einer Absage weitergeht, haben Duggen und seine Mitstreiter im U+D-Verein noch nicht besprochen. Einen der für Juni geplanten Programmpunkte wird es aber auf jeden Fall geben: Der vom U+D ausgelobte offene Grafikwettbewerb "Grund(Ge)Setzliches" findet statt.
Das Grundgesetz grafisch darstellen
Aufgabe der Teilnehmer ist es, einen Satz aus dem Grundgesetz grafisch im Format 60x60 Zentimeter darzustellen, Einsendeschluss für die Arbeiten ist aktuell der 1. Mai. Die besten 50 Werke werden ausgestellt – entweder beim U+D oder bei anderer Gelegenheit – und als Buch herausgegeben.
"Jeder und Jede kann mitmachen, egal ob Grafik-Profi oder nicht", betont Duggen. Entstanden ist die Idee des Wettbewerbs aufgrund der aktuellen rechtspopulistischen Tendenzen in Deutschland. Und in den Zeiten der Corona-Krise, die zum Ausruf des Katastrophenfalls und zu spürbaren Einschränkungen der Grundrechte geführt hat, ist das Thema des Wettbewerbs "aktueller denn je", sagt der U+D-Chef.
Alle Informationen zum Wettbewerb "Grund(Ge)Setzliches" gibt es auf der Webseite des Festivals unter "umsonst-und-draussen.de".