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Würzburg
Umgang mit Aggression und Gewalt im Jugendamt 
Michaela Stumpf
 |  aktualisiert: 01.07.2018 02:13 Uhr

In den letzten Jahren ist bei Hilfsorganisationen, Rettungsdiensten, Polizei und Behörden ein zunehmender Trend zu beobachten: Menschen werden ungeduldiger, ungehaltener, aggressiver, unflätiger oder gewalttätiger gegenüber Helfern, Rettern und Schützern. Dieses Phänomen wird auch zu einem immer ernsteren Problem in den sozialen Diensten der Jugendämter. Mitarbeiter werden beschimpft, behindert und bedroht, heißt es in einer Pressemitteilung des Jugendamtes.

Betroffen sind vor allem die Arbeitsfelder der Scheidungsberatung, des Umgangsrechts und der Bereich Kinderschutz, wo das Jugendamt als letztes Mittel auch Kinder aus den Familien holen muss, um eine Kindeswohlgefährdung abzuwenden. Hier greifen immer mehr Jugendämter zu der gesetzlich geregelten Möglichkeit der Amtshilfe durch die Polizei, die die sozialpädagogischen Fachkräfte dann bei ihrer Amtshandlung begleiten.

Deeskalation ist hier eine Möglichkeit, um brisante Vor-Ort-Situationen zu klären, so die Mitteilung weiter. Das ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt (BLJA) in München kennt die Nöte der 96 örtlichen Jugendämter in Bayern und hat reagiert. Die dortige Abteilung für Fort- und Weiterbildung hat drei Fortbildungstage organisiert. Der erste fand im Landratsamt Würzburg für Führungskräfte in Jugendämtern statt.

Mit der Firma ASPEKT konnte eine im Anti-Gewalt-Training und Deeskalation erfahrene Institution gewonnen werden. Inhalte und Fragen wie: Wie beschwichtige ich aufgebrachte Personen? Wie entschärfe ich brisante Situationen? Wie wehre ich mich gegen unflätige und beleidigende Äußerungen? Wie wehre ich gewalttätige Übergriffe ab? Beschäftigten die Teilnehmer.

Die Antistresstrainer Helmut Alt und Theodor Wieskotten übten mit den Führungskräften in kleinen Zirkeln und Gruppen praxisorientiert anhand von Rollenspielen und gaben wichtige Tipps. „Unsere Mitarbeiter zu schützen ist zentrale Aufgabe der Fürsorgepflicht von Vorgesetzten und Arbeitgebern. Wir erleben immer häufiger, dass unsere sozialpädagogischen Kräfte vor Ort im Feuer stehen“, sagte Hermann Gabel, Leiter der Sozialpädagogischen Dienste im Amt für Jugend und Familie des Landkreises Würzburg, der auch Sprecher der zwölf unterfränkischen Jugendämter ist.

Als Veranstalter dankte Roger Leidemann, Leiter des Teams Fort- und Weiterbildung im ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt, für das Interesse und die Teilnahme der Führungskräfte: „Es ist für das Bayerische Landesjugendamt selbstverständlich, die 96 örtlichen Jugendämter mit diesen Problemen nicht alleine zu lassen."

Weitere Veranstaltungen für Führungskräfte und auch für Mitarbeiter im Rahmen dieses Themenkreises werden zeitnah folgen, heißt zum Abschluss der Mitteilung.

 
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