Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim arbeitet daran, wie in Unterfranken und ganz Bayern durch den Klimawandel bedingte Schäden von Pflanzen, Insekten und Tieren abgewandt werden können. Der Ochsenfurter SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib besuchte gemeinsam mit seinen Fraktionskolleginnen Martina Fehlner (Sprecherin für Forstpolitik und Tierschutz) und Ruth Müller (Sprecherin für Landwirtschaft und Bienen) drei Projekte, die sich diesem Ziel widmen. Das teilt das Würzburger SPD-Bürgerbüro mit. Empfangen wurden die Abgeordneten unter anderem von LWG-Präsident Andreas Maier.
In Kooperation mit dem Bayerischen Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE) betreibt die LWG das Forschungsprojekt "Klima-Forschungs-Station". Dabei werden Konzepte zur Begrünung von Häuserfassaden erprobt, die einen positiven Effekt auf die Temperatur in der Stadt haben und Lebensraum Tiere bieten. "Gerade in der Stadt Würzburg haben wir viele Hitze-Hotspots. In Zukunft sollte bei öffentlichen Bauprojekten immer auch geprüft werden, ob eine solche grüne Fassade möglich ist", wird Halbleib in der Mitteilung zitiert.
Obstanbau vor Herausforderungen
Im Obstbauversuchsbetrieb "Am Stutel" in Thüngersheim konnten die SPD-Abgeordneten begutachten, vor welche Herausforderungen der Erwerbsobstbau durch den Klimawandel gestellt wird. Auch hier werden zunehmende Trockenheit, Spätfrost und Hitze zum Problem. In Zukunft könnten aber auch neue Obstarten wie Kiwibeeren, Feigen oder Quitten in Mainfranken an Bedeutung gewinnen. Die Auswahl des Saatgutes auf Grünflächen und Feldern spielt eine wichtige Rolle für den Lebensraum von Bienen und anderen Insekten.
In den Versuchsweinbergen der Lage "Thüngersheimer Scharlachberg" erprobt die LWG den Weinbau der Zukunft. So wurden hier beispielsweise Reben in langen, quer zum Berg ausgerichteten Reihen gepflanzt, statt wie eigentlich in Franken üblich in steilen Zeilen von oben nach unten. Dadurch entstanden breitere Zeilenabstände und durch die begrünten Wege und Böschungen neuer Raum für mehr Biodiversität. "Heiße trockene Sommer sind bereits heute Realität in Mainfranken. Mit diesen Veränderungen müssen wir umgehen lernen, damit Mensch, Natur und Landwirtschaft eine gute Zukunft in der Region haben können", so Halbleib. Die Arbeit der LWG spiele hierfür eine wichtige Rolle, heißt es abschließend.