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Sommerhausen
"Ukraine Netzwerk Sommerhausen": Sommerhausen tut sich zusammen, um zu helfen
Bürgerversammlung nach einem Jahr Corona-Pause in Sommerhausen: Die Flüchtlingshilfe und der Klimaschutz waren unter anderem Themen.
Foto: Antje Rocoe | Bürgerversammlung nach einem Jahr Corona-Pause in Sommerhausen: Die Flüchtlingshilfe und der Klimaschutz waren unter anderem Themen.
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 23.03.2022 02:26 Uhr

Schnelle Hilfe geht am besten mit Geld. Für längerfristige Flüchtlingshilfe gibt es "UNS", das "Ukraine Netzwerk Sommerhausen". In der Bürgerversammlung gab Bürgermeister Wilfried Saak nun bekannt, dass man nach derzeitigem Stand damit rechne, dass in Sommerhausen zwölf bis 25 Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht würden. Ein Jahr sei wohl das Minimum. Zwei Wohnungen wurden schon angeboten sowie eine kurzfristige Unterkunft.

Auch habe sich Gemeinderätin Birgit Gunreben bereit erklärt, im Organisations-Team für UNS mitzuarbeiten, wofür vier bis fünf Personen gesucht würden. Weitere Ehrenamtliche könnten bei Behördengängen helfen, sich zu orientieren. Hilfe sei einfach sehr gut möglich, appellierte Saak an die rund 50 Teilnehmer der Bürgerversammlung. Die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge "ist für Würzburg und uns einfacher, wenn wir es hier bündeln", so Saak. Für alle Hilfsangebote steht eine Mail-Adresse (uns@sommerhausen.de) bereit.

Dass man in Sommerhausen hilfsbereit sei, hätte nicht zuletzt die Corona-Teststrecke gezeigt. "Das war viel Zeit, die ihr drangegeben habt. Jetzt wird nur etwas Zeit benötigt, aber längerfristig", richtete sich Saaks Dank und Appell an die Dorfgemeinschaft.

Ein großes Dankeschön an die Sommerhäuser

Im Prinzip verwandelte Saak die Bürgerversammlung in ein großes Dankeschön an die Menschen, vor allem die, mit denen er täglich zusammenarbeitet. Überragend dabei sei das Engagement seines Amtsvorgängers, Altbürgermeister Fritz Steinmann, der nicht nur stets Ansprechpartner ist, sondern einfach weiter mitarbeitet, was mit Applaus quittiert wurde.

Jede Menge Zahlen hatte Saak zusammengetragen. Unter anderem zähle er derzeit vier Baukräne, die von reger Bautätigkeit zeugen. Fast verdoppelt hatten sich die Bauanträge von 15 im Jahr 2020 auf 26 im vergangenen Jahr. Neun betrafen Neubauten, 14 Sanierungen und Umbauten. Seit drei Jahren werden die Strategie verfolgt, auf Innenentwicklung zu setzten, erschlossene Räume zu entwickeln, statt die Landschaft mit Neubaugebieten zu belegen. Gebaut wird also trotzdem, so seine Feststellung.

Einnahmen und Rücklagen schwinden

Bezüglich des Haushalts sei festzustellen, dass die Einnahmen und die Rücklagen schwinden. Hier habe Corona Spuren hinterlassen. Eine Pro-Kopf-Verschuldung von voraussichtlich 428 Euro Ende 2021 sei zwar im Deutschland-Vergleich nicht bedenklich. Wenn man aber viel vorhabe, wie fünf Millionen Euro in den Kindergarten zu investieren und noch einmal fünf Millionen Euro in die Stärkung der Ortsmitte, indem das Miltenberger-Haus saniert wird, sei eine auf unter 600.000 Euro geschrumpfte Rücklage (Ende 2020) bitter.

Wünsche und Anliegen der Bürger

Die Umgestaltung der Mainlände, wie sie nachgefragt wurde, müsse da noch ein Weilchen hintanstehen. Andere Wünsche möglicherweise auch. Nicht warten kann nach Auffassung der Anwohner die Instandsetzung des hoch frequentierten Rinnenflößlein als Fußweg Richtung Schnecke. Er sei im unteren Bereich so ausgewaschen, dass es für einen Wein- und Touristenort eine Zumutung sei.

An Reklamationen aus dem Publikum nahm Saak mit, dass das in der Ochsenfurter Straße Tempo 30 nicht eingehalten wird. Dagegen, so ein Bürgervorschlag, könnten 3D-Zeichnungen auf der Straße helfen, die Schwellen vortäuschen. In jedem Fall würden dort auch Fotos gemacht werden, die Geld kosten, so Saak. Seit Februar ist die Verkehrsüberwachung wieder tätig. Dass außerdem die Straßenbeleuchtung ebendort zu hell sei, werde sich wohl klären, wenn neue energiesparende Leuchtmittel zum Tragen kommen. Angebote würden gerade eingeholt, erläuterte der Bürgermeister.

Der Wunsch, die Gemeinde möge sich Gedanken machen, wie Sommerhausen klimaneutral werden könne, korrespondierte mit dem Aufruf von Monika Zeugner, die die Regionalgruppe "Omas for Future" vorstellte. In Anlehnung an "Fridays for Future" wolle man den Klimaschutz vor Ort weiterbringen.

 
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