Seit 1989 besteht die Partnerschaft mit dem Dekanat North Massai in Tansania. Die Christen des evangelischen Dekanats leben im Norden Tansanias im Massai-Gebiet nordwestlich von Arusha bis zum Grenzgebiet zu Kenia. Der Dekanatssitz ist die Stadt Monduli.
Der Ursprung der Partnerschaft zwischen den beiden Dekanaten geht laut Chronik auf eine Idee des Uffenheimer Dekans Gagsteiger und des tansanischen Bischofs Thomas Laiser zurück, zu dessen Installation Dekan Gagsteiger 1985 in Tansania war. Die Mitglieder des daraufhin gegründeten Arbeitskreises Tansania waren nach zwei Reisen, 1989 und 1990, ins Partnerdekanat zu Pfarrer Hitzler, so von dem Land und seinen Menschen begeistert, dass sie in zahlreichen Vorträgen und Gemeindeabenden die neue Partnerschaft im ganzen Dekanat bekannt machten.
Die Corona-Pandemie und mehrere Wechsel im Amt des District Pastors hätten die bis dahin lebendige Partnerschaft fast zum Erliegen gebracht, aber nur fast. Im vergangenen Jahr hatten Gudrun Trabert und Gerlinde Scharrer mit ihren Familien während einer privaten Tansania-Reise eine offizielle Einladung an Gervas Meitamei übergeben.
Nun ist eine sechsköpfige Gruppe noch bis 15. Mai zu Besuch. Zu dieser gehören neben dem District Pastor dessen Frau Magdalena Abraham, Pastor Mika Mollel, Sekretärin Regina Monig sowie die Mitglieder des Partnerschaftskomitees Samuel Mlay und Nataanywaki Lukumai.
Meitamei informierte über die Diözese Arusha. 33.000 Christen lebten in seinem District. Er sprach über den tiefverwurzelten Glauben und lud zu einem Besuch Tansanias ein. Er fragte zudem nach einer Möglichkeit, Uffenheim mit Arusha auf kommunaler Ebene zu verbinden. Dazu könne die Kirche Kontakten zu den Bürgermeistern herstellen. Mit Blick auf Uffenheims Städtepartnerschaften meinte Meitamei: "Es fehlt noch eine Stadt aus Afrika."
Abgeneigt zeigte sich Bürgermeister Wolfgang Lampe nicht. Der Weg dahin führe über den Stadtrat, denn er könne das nicht alleine entscheiden. Meitamei meinte, dass mit einer Partnerschaft etwas Gutes angefangen werde. Mit einer solchen könne man in Arusha viel lernen.
Voneinander lernen, das ist eine der Grundlagen der interkulturellen Begegnung in der Einen Welt, unterstrich Dekan Max von Egidy. Man wolle sich auf Augenhöhe begegnen und den Glauben miteinander teilen.
Zudem seien viele Probleme gleich. Schon bei den ersten Gesprächen sei deutlich geworden, dass der Klimawandel großes Thema sei. In Tansania gebe es eine sehr lebendige – und vor allem wachsende Kirche. In Deutschland erleben man eher eine schrumpfende Kirche.
Die Delegation durfte sich in das Goldene Buch der Stadt Uffenheim eintragen. Bürgermeister Lampe zeigte ihnen dabei auch die früheren Einträge von Delegationen aus Tansania.
Die Gruppe hat bis 15. Mai noch ein umfangreiches Programm, das detailliert auf der Dekanats-Homepage, www.dekanat.uffenheim.de, steht, vor sich. Hauptziel ist das gegenseitige Kennenlernen. Viele Begegnungen mit Gemeindemitgliedern sind dabei vorgesehen.
Etliche Projekte konnten in der Zeit des Bestehens der Partnerschaft ins Leben gerufen werden. Zum Beispiel gibt es einen Schulfond, damit Schülerinnen und Schüler weiterführende Schulen besuchen können. Regenwassertanks wurden errichtet. Auch gibt es das USA-River-Projekt, ein Rehabilitations- und Trainingszentrum für behinderte Menschen in Tansania. Auch gab es Unterstützung beim Aufbau eines Diakonischen Zentrums in Mto wa Mbu oder beim Bau neuer Kirchen.