Vor dem Hintergrund der Europawahl hat die Katholische Hochschulgemeinde Würzburg zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion eingeladen. Ruppert-Karakas forscht zu politischen Theorien autoritärer Denkstrukturen, auch der der neuen Rechten in Deutschland.
Die Wahlerfolge der AfD werden durch bestimmte politische Theorien unterfüttert. Literatur von Martin Sellner (Identitäre Bewegung Österreich) oder Maximilian Krah (AfD) findet eine hohe Verbreitung. Anhand vieler Zitate und Beispiele beschrieb er die sozialpsychologischen Mobilisierungsstrategien, durch die entsprechende Denkstrukturen verbreitet werden. Dazu gehören etwa die bewusste Selbstinszenierung, gezielter Sprachgebrauch, das systematische Sympathisieren mit einzelnen Gruppen, die strategische Nutzung sozialer Medien oder das Unterwandern von Jugendkultur. Ziel sei oft, kulturelle Werte und Normen langfristig zu beeinflussen und soziale Interaktion durch Aktivitäten im vorpolitischen Feld zu verändern.
Diese Methoden gelte es zu beobachten - und auch die eigenen Denkstrukturen immer wieder kritisch zu hinterfragen. Genau hier müsse politische Bildung ansetzen, so der promovierte Politikwissenschaftler, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Theorie des Geschwister-Scholl-Instituts für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätig ist.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Bündnis für Demokratie und Zivilcourage und der KEB (Katholische Erwachsenenbildung) Würzburg statt.
In der KHG finden regelmäßig Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Themen statt. Hier ist Raum für sozial- und gesellschaftspolitisches Engagement und die verantwortliche Mitgestaltung der Gesellschaft. In zahlreichen Arbeitskreisen und Initiativen setzen sich Menschen für lebendige Vielfalt ein.
Eine der aktuellen Aktion der KHG "Aktivist*in to go" ermutigt die Teilnehmenden, ihrer Stimme Ausdruck zu verleihen - etwa durch Slogans, die als StreetArt mit Straßen- oder Sprühkreide im Stadtbild sichtbar werden.
Mehr zum Demokratie-Projekt und allen weiteren Angeboten unter www.khg-wuerzburg.de und über die sozialen Netzwerke.
Von: Maria Walter (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Katholische Hochschulgemeinde) Würzburg