Diese Worte, die der Infanterist Friedrich Kreußer am 26. Oktober 1915 auf einer Feldpostkarte an das Fräulein Maria Langmandel in Gaurettersheim schrieb, stehen über 100 Jahre später als Titel über dem Buch, das Georg Menig (Aub) und Stefan Fach aus dem Büttharder Ortsteil Tiefenthal verfasst haben.
Welche Auswirkungen der Erste Weltkrieg (1914-1918) im Ochsenfurter Gau und speziell in Gaurettersheim und Tiefenthal hatte, stellen die Autoren in dem reichbebilderten Band vor. Archivar und Historiker Georg Menig (31), der bereits in seinem Buch "Der große Krieg im kleinen Raum" die Schicksale der Gaukönigshofer Soldaten beleuchtet hat, fand in Stefan Fach (43) einen geschichtsinteressierten Partner.
Faszinierende Forschungen
Der gebürtigen Tiefenthaler, der neben seiner Arbeit als Beamter in der Regierung von Unterfranken Chroniken für Tiefenthal, Gaurettersheim und Bütthard publiziert hat, verfasste auch Fachartikel zu archäologischen Hinterlassenschaften im Umfeld seiner Heimatgemeinde. Seit seiner Jugend erforscht er die eigene Familiengeschichte. Dabei faszinieren ihn nicht zuletzt die Geschichte der Scharfrichter, die zu seinen Vorfahren zählen.
Mit ihrer gemeinsamen Arbeit wollen die Autoren ein Stück Vergangenheit hervorholen und vor dem Vergessen bewahren. Nach den Worten von Stefan Fach wird von der jetzigen Generation, die keinen Bezug zu den Nachlässen ihrer älteren Angehörigen mehr hätte, vieles aus der Vergangenheit nicht mehr aufbewahrt sondern einfach weggeworfen.
In vielen Archiven gestöbert
Da der Tiefenthaler mit Georg Menig die gleichen Interessen teilt, nahmen sie vor rund sechs Monaten ihre Arbeit an dem Buch auf. Für die Aufarbeitung der Geschichte stöberten die Autoren in Unmengen von Archiven, sahen sich Quellensammlungen von Privatpersonen an und werteten sie aus. Sie ergänzten ihre Arbeit mit militärischen Daten aus dem Münchner Bayerischen Kriegsarchiv und gaben besonders mit den Auszügen aus den Kriegsstammrollen und den Feldpostkarten den 76 Soldaten aus Gaurettersheim und Tiefental ein Gesicht.
Zu den zwölf Soldaten, die auf dem sogenannten "Feld der Ehre" ihr Leben verloren haben und an die auf dem Kriegerdenkmal in Gaurettersheim erinnert wird, zählt auch Berrnhard Düchs.
Mit Datum vom 15.Juli 1918 schrieb er an seinen Vater Martin Düchs: "Auf gesundes Wiedersehen grüßt euch alle herzl. Euer dankb. Sohn und Bruder Bernhard". Ein Wiedersehen gab es nicht. Der gerade einmal 21-Jährige ist an den Folgen einer Verletzung am 27.Juli 1918 in einem Kriegslazarett in Frankreich verstorben und auf dem Friedhof der Stadt Avesnes beerdigt worden.
Originalquellen gesucht
Die Autoren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Ersten Weltkrieg und seine Auswirkungen auf die kleinen Orte im ländlichen Raum festzuhalten, arbeiten derzeit an einem Buch, das diese Themen in Bütthard behandelt.
Hierfür suchen die Autoren nach Originalquellen wie alten Feldpostkarten oder Bildern. Büttharder, die noch im Besitz von Hinterlassenschaften aus der Zeit des Ersten Weltkrieges sind, können diese bei Bürgermeister Edwin Gramlich oder bei Stefan Fach, Tiefenthal Langgase 3, abgeben.