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WÜRZBURG
Über 5000 Menschen bei Anti-Nazi-Demo
Während in Schweinfurt am Samstagnachmittag mehrere hundert Rechtsextreme durch die Stadt zogen, ließen sie ihren zeitgleich angemeldeten Aufmarsch in Würzburg platzen.
Vor dem Start am Hauptbahnhof: Teilnehmer aus verschiedensten politischen und gesellschaftlichen Lagern sammelten sich am 1. Mai zur Kundgebung gegen Rechtsextremismus.
Foto: Theresa Müller | Vor dem Start am Hauptbahnhof: Teilnehmer aus verschiedensten politischen und gesellschaftlichen Lagern sammelten sich am 1. Mai zur Kundgebung gegen Rechtsextremismus.
aj
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:20 Uhr

Obwohl sie zuletzt gerichtlich die Genehmigung dafür erwirkt hatten, tauchten bis zum späten Nachmittag keine Neonazis am Hauptbahnhof auf.
Rund hundert Gegendemonstranten harrten dort stundenlang für den Fall eines rechten Aufzuges aus.

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Beeindruckend war zuvor die Demonstration „Würzburg ist bunt, nicht braun“, die auf einer Länge von fast einem halben Kilometer durch die Innenstadt vom Bahnhof zum Marktplatz zog. Rund 5000 Teilnehmer schlossen sich laut Polizei dem Zug an, nach Schätzung der Veranstalter waren es sogar 6000.

Örtliche Bundes- und Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien führten die Demonstration an. Anders als in Schweinfurt fügte sich in Würzburg auch die CSU in das bunte Bündnis ein, das von über 70 politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen unterstützt wurde.

Bei der Abschlusskundgebung auf dem Würzburger Marktplatz rief Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) dazu auf, die Demokratie gemeinsam gegen rechte Feinde zu verteidigen. „Rechtsextremismus“, sagte sie, „ist kein Randphänomen, sondern gedeiht mitten in unserer Gesellschaft.“ Von der Politik forderte sie die Stärkung einer aktiven Jugendarbeit.

Mahnend auch Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD): Rechte Angriffe auf Gewerkschaften seien ein Angriff auf die Demokratie aller. Er dankte dem Landrat und Umland-Bürgermeistern für ihre Demo-Teilnahme: „Das zeigt: Diese Region steht auf gegen die Glatzen.“

Zum Protest nach Würzburg angereist war die bayerische SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen. Sie zeigte sich beeindruckt von der Beteiligung an den bunten Gegendemonstrationen. Gleichzeitig appellierte sie, Zivilcourage und Einsatz für die Demokratie auch im Alltag zu zeigen.

   
 
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  • Die Rede von Andreas Emmerling (teil 1, teil 2 folgt in kürze).
    Die CSU-Frau davor war richtig übel.
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  • giraffe
    HERVORRAGEND!!!
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  • mainpost@mi-gas.de
    Ich war bei der Demo dabei und habe mir dann auch die Ansprachen auf dem Marktplatz angehört. Die ganze Politikerschaar hatte sich selbst beweihräuchert und versuchte sich in Polemik zu übertrumpfen. Natürlich hatten diese auch dafür den entsprechenden Applaus eingeheimscht. Gekonnt mit lauter Stimme hatten sie die Menge im Griff, doch die Worte waren größtenteils leer. Sie haben einfach gesagt, was die Menge hören wollte.
    Dann kam der vorletzte Redner, dessen Namen ich leider vergessen habe. Nach dem Gruß wollte er eine Laola von der Menge sehen und diese tat ihm den Gefallen. Darauf sagte er, wie erschreckend es eigentlich ist, dass ein Mann sagt was getan werden soll und die Menge macht es sofort. Alle dürften gewusst haben, worauf er anspielt. Wir waren gleich wie Marionetten und hatten alle bei der Laola mitgemacht.
    Seine Ansprache war mit ruhiger Stimme und ohne diese laute Stimme der Politiker, welche versucht mitzureisen. Sachlich erklärte er Zusammenhänge zwischen Bildung und rechtem Gedankengut. Zeigte, dass rechtes Gedankengut in Bayern weiter verbreitet ist als im Rest von Deutschland. Er ging gezielt auf Fehler in Politik und Wirtschaft ein und prangerte diese, wenn auch nicht direkt, an.
    Im Vergleich zu den lauten Politikern war sein Applaus verhalten, doch er war der einzige, welcher wahre Inhalte vermitteln wollte. Welcher den Menschen die Augen öffnen wollte mit neuem, anstatt den Menschen nur zu sagen, was sie hören wollen. Seine Forderung zu besserer Bildung der Schüler und nicht zur Züchtung von neuen Arbeitnehmern ist sehr wichtig, denn damit würde es Deutschland langfristig besser gehen.
    Es bräuchte mehr Menschen wie ihn, vor allem in der Politik. Dann würden sich einige Probleme lösen, indem die richtigen Lösungswege geschaffen werden und nicht Probleme notdürftig geflickt werden.
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