
Unvorstellbar, was am Wochenende an der Wiesenmühle in Untertaltertheim los war. Die Menschen rannten den Schlepperfreunden Altertheim förmlich die Bude ein. Bei perfektem Wetter waren mehr als 300 alte landwirtschaftliche Fahrzeuge aus der näheren und weiteren Umgebung zu sehen, die an die Landwirtschaft früher erinnerten.

Viele Fahrzeuge sind noch im Originalzustand, teilweise tun sie noch ihren Dienst auf dem Acker. Andere sind liebevoll restauriert, mit viel Sachverstand und mit großem finanziellen Aufwand. Da stehen dann deutsche Fabrikate wie Lanz, Deutz, Fahr, Eicher, Schlüter oder Porsche neben italienischen Schätzchen von Fiat oder Lamborghini und amerikanischen Traktoren von John Deere oder Massay-Fergusson.
Mit wenigen Helfern auf die Beine gestellt
Das Schleppertreffen in Unteraltertheim fand bereits zum 13. Mal statt. Die Schlepperfreunden Altertheim um Stefan Grube stemmen eine solche Veranstaltung immer wieder mit nur wenigen Leuten. Vor allem am Sonntagmittag wurden die Schlangen beim Getränke- und Essensverkauf daher länger. Doch den Besuchern und Besucherinnen machte es nichts aus.

Die Besitzer der alten Traktoren standen meist bei ihren Fahrzeugen und erläuterten gern deren Eigenheiten. Man merkte, dass sie Besitzer stolz sind auf ihre Schlepper. So wie bei dem Eicher aus dem Jahr 1956. 6380 Stück wurden davon verkauft. Weltweit sollen nicht einmal mehr zehn vorhanden seien.

Oder der Eigenbau mit Resten von Fahrzeugen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, der in Hettstadt zu Hause ist. Martin Ritte hat das Fahrzeug liebevoll restauriert und nach längeren Diskussionen mit dem TÜV auch eine Straßenzulassung bekommen, natürlich mit H-Kennzeichen.
Kraftpakete mit Komfort

Doch es waren auch echte Kraftpakete angereist, wie die drei Schlüter-Traktoren. Die Firma aus dem bayerischen Freising hatte sich auf große Zugmaschinen mit viel Komfort für den Fahrer oder die Fahrerin konzentriert. So kommt man in die Fahrerkabine über eine Schiebetür, nicht wie sonst üblich durch eine Schwenktür.
Allen alten Schleppern gemeinsam ist, dass sie noch nach Öl und Diesel riechen und nicht mit Elektronik überfrachtet sind. Da kann man noch selbst Hand anlegen und reparieren, wenn etwas kaputtgegangen ist. Bei der großen Ausfahrt am Sonntagnachmittag konnten die Fahrzeuge in Aktion erleben. Häufig kam spontaner Beifall auf, wenn die Schlepper Schaulustige passierten, die sich am Straßenrand eingefunden hatten.