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Über 1500 Fans zur Audienz beim Kaiser
Würzburg - Die Popularität von Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer ist ungebrochen: Über 1500 Fans wollten ihn am Samstag im Möbelhaus Neubert erleben.
Von unserem Mitarbeiter Ebbe Volquardsen
 |  aktualisiert: 17.10.2017 19:37 Uhr
Leute, die etwas vom Fußball verstehen, behaupten, Torwandschießen habe nicht viel mit Können zu tun. Wenn man mit einem Fußball auf die aus dem ZDF-Sportstudio bekannte Wand mit den runden Löchern oben links und unten rechts schießen will, habe man sich eher auf Glück und Zufall zu verlassen, sagen sie. Da mag etwas dran sein.

Dennoch erwartet man von einem wie Franz Beckenbauer eigentlich, dass er es trotzdem schafft. Sechs Schüsse, sechs Treffer, das ist für einen ehemaligen Weltmeister doch wohl Ehrensache! Aber irgendwie klappte am Samstag im Möbelhaus Neubert das Zielen nicht so richtig. Zusammen mit Oberbürgermeisterin Pia Beckmann war Beckenbauer angetreten, die Bälle für einen guten Zweck zu versenken.

Beckmann erreichte die erwarteten null von sechs Treffer. Und der Fußball-Kaiser? Nicht viel besser. Mit einem einzigen Schuss traf er, und das auch noch im unteren Loch. Den Fans dürfte das egal gewesen sein. Sie wollten ihn einfach mal sehen, den Fußballgott aus München. In Bayern-Schals, Trikots und Fan-Jacken gewandet, warteten sie auf den Moment, in dem der Hubschrauber mit Beckenbauer an Bord auf dem oberen Parkdeck des Möbelhauses aufsetzte. Zuvor war der Fußball-Kaiser in der Neubert-Filiale in Hirschaid bei Bamberg zu Gast gewesen. Zwischendurch: Mittagessen mit Beckmann.

Die hatte das goldene Buch der Stadt Würzburg gleich mit zu Neubert gebracht, wo sich Beckenbauer im Blitzlichtgewitter der Kameras verewigte. Eigentlich, so die OB, gehöre das Buch ja ins Rathaus, aber wenn so ein prominenter Gast nach Würzburg komme, dann mache man schon einmal eine Ausnahme.

Das Geld, das Franz Beckenbauer mit seinen Besuchen in den Möbelhäusern verdient, will er seiner Stiftung zugute kommen lassen. 6000 Euro kamen mit Unterstützung der Firma Neubert in Würzburg zusammen. Seit 1982 hilft der Bayern-Präsident hilfsbedürftigen und behinderten Menschen. Wer unverschuldet in Not gerät, könne einen Antrag an die Stiftung stellen. "Dann wird entschieden, ob wir ihn finanziell unterstützen", erklärte Beckenbauer.

Natürlich ging es auch ums Thema Fußball. Es habe, so Beckenbauer, auch eine gute Seite, dass die Gelder für die Fernsehübertragungen nicht mehr so wie früher fließen. Man müsse sich mehr auf die eigene Nachwuchsförderung konzentrieren. Der VfB Stuttgart mache dies zur Zeit vor.

Ob der Stadion-Bau in Fröttmaning gut voran komme, wollte jemand wissen. Schon 2005/2006 könnten die Bayern im neuen Stadion spielen, so die Antwort. Es gebe da nur Positives zu melden. "Die negativen Dinge spielen sich zur Zeit in einem anderen Erdteil ab", sagte Franz Beckenbauer, bevor er sich an seine Fans wandte und unter großem Andrang eine ausgedehnte Autogrammstunde gab.

 
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