
Einer der ältesten und größten Sportvereine der Region feiert runden Geburtstag: Der Allgemeine Sportverein (ASV) Rimpar besteht seit 125 Jahren. Etwas jünger ist die Fußballabteilung. Dafür wird sie exakt 100 Jahre alt. Am 1. Juli 1894 fanden sich zwanzig junge Turner zusammen und gründeten den ersten Rimparer Sportverein. Schon 1904 nahmen die Rimparer Turner am damals größten Sportfest der Zeit teil, dem Turnertreffen auf dem Sanderrasen in Würzburg mit 600 Sportlern. Der heutige Name ASV ist jüngeren Datums: Unter dieser Bezeichnung wurde der Verein kurz nach Kriegsende 1946 von den amerikanischen Besatzern wieder zugelassen.
Trotz des runden Geburtstags ist der Verein jung und lebendig geblieben, wie der Rückblick des Vorsitzenden Günther Wagenbrenner beim Ehrenabend im Foyer der Dreifachsporthalle zeigte. Der Verein ist mit heute etwa 700 Mitgliedern eine der größten im Ort und mit seinen sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten kaum aus dem Ortsleben wegzudenken. Dazu gehört seit 1991 das jedes Jahr von Tausenden besuchte Schlossfest, das auch viele Menschen aus Nachbarorten anlockt. Auch die Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Languidic geht auf ASV-Mitglieder zurück, die sie in den 1960er Jahren aufbauten.
Große gesellschaftliche Bedeutung
In seinem Grußwort als Kreisvorsitzender des BLSV lobte Bürgermeister Burkard Losert, zudem Vorstand des ASV, die große gesellschaftliche Bedeutung des Verein. Die Marktgemeinde wolle darum den Sport im Ort auch weiterhin mit allen Kräften unterstützen. In den vergangenen Jahren habe sie insgesamt elf Million Euro - inbegriffen erhebliche Eigenleistungen der Vereine - aufgewendet, etwa für den Bau der Dreifachsporthalle 1986. Landrat Eberhard Nuß ergänzte, dass der Landkreis einer der wenigen bayerischen Landkreise sei, die weiterhin Vereine und Übungsleiter fördern. Die Jugendarbeit habe entscheidenden Anteil daran, dass die Kinder- und Jugendhilfe nicht noch größeren Umfang annehme, sagte er.
Die größte und aktivste Abteilung des ASV sind heute die Fußballer, die seit Jahren in der bayernweiten Landesliga kicken. Gegründet wurde die Abteilung 1919, kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Damals hatte der Pfarrer den Fußballern einen Acker der Pfarrgemeinde auf der Höhe zwischen Rimpar und Maidbronn zur Verfügung gestellt. Nicht ganz selbstverständlich, wie Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib später in seinem Grußwort anmerkte. Zur gleichen Zeit habe der Ochsenfurter Pfarrer noch gegen den Fußball als "unziemliche Betätigung" gepredigt.
Tennisabteilung ist im Aufschwung
Die Ausstattung war freilich karg: Mehr als ein Fass Regenwasser, um sich nach dem Spielen etwas aufzufrischen, hatte die Sportanlage nicht zu bieten. Abteilungsvorsitzender war der Vater des heutigen Vorsitzenden, der schon mit 19 Jahren bis 1933 die Verantwortung für die Abteilung übernahm.
Eine weitere Säule ist die Tennisabteilung, die noch in diesem Jahr ihren 45. Geburtstag feiert. Seit einigen Jahren ist sie im Aufschwung. Obwohl diese Sportart aus der öffentlichen Aufmerksamkeit verschwunden ist, haben sie in Rimpar viele Jugendliche für sich entdeckt. Ein typisches Angebot für den Breitensport ist die Gymnastikabteilung. Ein besonderes Angebot stellt die Koronare Herzsport-Gruppe dar. Sie wird von Rimparer Ärzten ehrenamtlich betreut. Eindeutiges Aushängeschild des ASV sind jedoch die Rhönradler: Die 1956 an den Verein angeschlossene Abteilung stellt zahlreiche bundesweit erfolgreiche Sportler, mit Markus Büttner sogar den Jugendweltmeister 2009.
182 Jubilare wurden für ihre Mitgliedschaft geehrt. Eine besondere Ehrung bekam Franz Ingrisch, der zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Ehemals aktiv als Faustballer und Tennisspieler hat er großen Anteil am Bau des Tennisheims. Außerdem hat er die Buden des Schlossfestes konstruiert sowie zusammengeschweißt.

