Sport im Verein erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit. Dies zeigte sich nun bei der Jubiläumsfeier des TSV Rottendorf. Vor 155 Jahren gegründet, hat der Verein breitem Zuspruch. Gut 1500 Menschen – knapp jeder vierte Einwohner Rottendorfs - besuchten eine der Veranstaltungen des Festwochenendes. Mit 1750 Mitgliedern ist der TSV heute der mit Abstand größte Verein im Ort und einer der aktivsten Sportvereine im Landkreis.
Im Jahr 1869 von sieben jungen Männern in der Hirschbräu gegründet, ist der Verein vor allem in den vergangenen Jahrzehnten nochmal stark gewachsen. Der TSV habe sich "von einem beschaulichen Dorfverein zu einem dynamischen, dem Neuen aufgeschlossenen Verein entwickelt", der "wichtige soziale und kulturelle Impulse setze" und "maßgeblich zur Lebensqualität in unserer Gemeinde" beitrage, beschrieb Bürgermeister und Schirmherr Roland Schmitt die herausragende Bedeutung für den Ort. Der Bürgermeister stellte zudem die Fähigkeit des Sports heraus, Menschen unterschiedlichsten Hintergrunds und Alters anzusprechen.
Finanzielle Zuschüsse der Gemeinde
Die Grundlage bilden die vereinseigenen Sportstätten, der 1929 eingeweihte erste Sportplatz am Marienheim, die 1960 in sieben Jahren Bauzeit und mit viel Eigenleistung errichtete Vereinshalle und der 1986 errichtete neue Sportplatz am Grasholz. Eine ständige Pflege und Weiterentwicklung der vorhandenen Anlagen durch den Verein bilden die Voraussetzung hierfür. Der Verein könne sich, versicherte der Bürgermeister, auf die Unterstützung der Gemeinde verlassen. Neben finanziellen Zuschüssen stellt die Gemeinde ihre Sporteinrichtungen wie die Erasmus-Neustetter-Halle, das Schwimmbad oder die Beachvolleyball-Felder zur Verfügung. Hinzukommt der jährliche Vereinszuschuss des Landkreises.
Auch Vereinsvorsitzender Bernd Horak ordnete das Vereinsleben in einen breiteren Zusammenhang ein. In dem schwierigen Umfeld der Corona-Jahre sowie der aktuellen Krisen biete die "Sportfamilie" Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, "Solidarität, Kameradschaft und auch das Gefühl von Zusammengehörigkeit" zu entwickeln. Ein Anliegen war es dem Vorstand denn auch, an der Tradition des Festkommerses festzuhalten, um "Treue, Leidenschaft, Herzblut, Schaffenskraft und Ehrenamt" des Vereinsmitglieder zu würdigen. Es sei eben diese "idealistische Einstellung", die den Turn- und Sportverein 1869 Rottendorf von einem bloßen Dienstleister unterscheide.
Sportliche Interessen testen
Das Spektrum der Sportarten erstreckt sich heute über neun Abteilungen, darunter die klassischen Abteilungen Turnen und Fußball, der seit 1922 eine eigene Abteilung hat, oder die rege Faschingsgesellschaft der RoKaGe. Auch weniger bekannte Sportarten wie Badminton, Karate, Radball, Schach, Tischtennis und Volleyball oder Suryasoul, eine Mischung aus Yoga, Tanz und Meditation, Zumba oder Yoga gehören zum Angebot. Speziell an Kinder richten sich die Rainbowdancer, an Ältere der Reha- und Fitness-Sport. Der Verzicht auf getrennte Beiträge für die Sparten ermöglicht es gerade den Kindern die sportlichen Neigungen zu testen.