Vor einem Jahr hat die Caritas-Sozialstation St. Gregor Fährbrück in Bergtheim ihren Neubau für die Verwaltung, den Generationentreff und die Tagespflege mit 30 Plätzen eröffnet. Das Grundstück hatte der Verein von der Gemeinde gekauft. Nun luden dessen Vorsitzender Axel Möller sowie die beiden Geschäftsführer Birgit Schuhmann und Philipp Spiegel die Mitglieder des Bergtheimer Gemeinderats zu einer Besichtigungstour ein.
Die jüngste Gemeinderatssitzung ging somit nicht im Rathaus, sondern in der Sozialstation über die Bühne. Bürgermeister Konrad Schlier informiert in dieser über den "etwas verregneten, aber hochinteressanten Waldbegang", bei dem Revierförster German-Michael Hahn seine Arbeit erläutert hatte. Der Wasserspielplatz im "Schöner Grundweg" wurde eröffnet und die Beschwerde eines Anwohners in der Straße "Am Sommerrain" wurde verworfen. Er hatte die Gemeinde um ein Sonntagsfahrverbot für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Erntemaschinen gebeten.
Mehr als zwei Millionen Euro investiert
Gesprochen wurde über Befreiungen von Bauanträgen, den Sicherheitsbericht der Polizeiinspektion Würzburg-Land und den Ersatzneubau der Freileitung zwischen den Umspannwerken in Schweinfurt und Bergtheim. Dass ein Privatbesitzer die ehemalige Bankfiliale in der Bergtheimer Raiffeisenstraße in ein Wohnhaus mit vier Einheiten umbauen und damit einer neuen Nutzung zuführen will, begrüßten die Ratsmitglieder ausdrücklich. Die Kubatur des Gebäudes wird nicht verändert.
In den letzten Jahren hat die Gemeinde Bergtheim ihre Wasserversorgung verbessert und von einem Fachbüro die Grundstücksflächen in allen drei Ortsteilen einschließlich der Häuser und Geschossflächen vermessen lassen. Nun liegen alle Zahlen vor. Die größten Ausgabeposten betragen den Anschluss an das Fernwassernetz Franken für gut 1,8 Millionen Euro, die Ertüchtigung des Wasserwerks in Bergtheim für rund 280.000 Euro und das neue Leitungsnetz in der Dipbacher Bayernstraße für knapp 132.00 Euro.
Der umlagefähige Gesamtinvestitionsaufwand für die Verbesserung der Wasserversorgungseinrichtungen der Gemeinde beträgt knapp 1,49 Millionen Euro. Das Fachbüro und die Verwaltung stellten mehrere Varianten vor. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Trinkwassergebühren nicht zu erhöhen, sondern die ermittelten und umlegungsfähigen Kosten vollständig als Verbesserungsbeiträge zu erheben.
Gremium wünscht mich mehr Baustellen-Besichtigungen
Intensiv diskutiert hat der Gemeinderat über den Antrag der Freien Wähler Bergtheim auf die Bildung eines beschließenden Bauausschusses. Zunächst stellte Carsten Volkrodt von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Antrag, dass dieser Tagesordnungspunkt nicht beschließend, sondern aufgrund weiteren Gesprächsbedarfs nur beratend ist. Dieser Antrag wurde mit 8:9 Stimmen knapp abgelehnt.
Die Freien Wähler begründeten ihren Antrag damit, dass bei Baumaßnahmen oft kurzfristige Entscheidungen nötig sind, die keinen Aufschub dulden. Bürgermeister Schlier und seine Stellvertreterin Angelika Königer (beide CSU) verwiesen auf das Recht der Mitglieder des Gemeinderats, jederzeit in der Verwaltung Akteneinsicht zu nehmen und auf den Vorteil, dass bei der Besprechung im Gesamtgemeinderat "alle gleichzeitig informiert werden".
In der Diskussion wurde deutlich, dass sich die meisten Ratsmitglieder ausführlichere Informationen und mehr Baustellenbesichtigungen wünschen. Sie würden gern selbst und vor Ort Verständnisfragen an die Fachfirmen und Architekten stellen. Letztendlich wurde die Bildung eines Bau- und Umweltausschusses mit 5:12 Stimmen abgelehnt. Es bleibt beim derzeitigen Verfahren.