Wie vielerorts steigen die Gebühren für Wasser und Abwasser. Neu beschlossen wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats eine verbrauchsunabhängige Grundgebühr.
Mindestens 50 Euro Grundgebühr kassiert die Marktgemeinde ab diesem Jahr für den Bezug von Trinkwasser. Die Jahresgebühr ist pro Zähler fällig. Hauptargument dafür sei, so Bürgermeister Wilfried Saak, eine gerechtere Kostenverteilung und größere Transparenz, denn knapp 50 Euro entfallen eins zu eins auf die jährlichen Kosten je Zähler für Wartung und Austausch und anderes durch die Mainfranken Netze (MFN) als Dienstleister.
Diese Grundkosten fallen an, egal wieviel Wasser bezogen wird. Bei der großen Mehrheit bayerischer Kommunen sei das bereits Praxis, begründete Saak. Zum Hintergrund: Die Kosten für das Wasser- und Abwassersystem bilden jeweils eigene Haushalte, die letztlich kostendeckend arbeiten müssen, inklusive etwaiger Investitionen. Kalkuliert wird üblicherweise in Vier-Jahres-Zeiträumen.
Einkaufspreis ist teurer geworden
Eine Neukalkulation war nun fällig geworden, weil Trinkwasser schon im Einkauf bei der Fernwasser Franken (FWF) mit Jahresbeginn teurer geworden ist und jetzt 1,45 Euro je Kubikmeter kostet. Errechnet wurde für den Zeitraum 2024 bis 2027 ein Gesamtkostenaufwand, der für das Trinkwasser in Sommerhausen bei etwas über 1 Millionen Euro liegt. Verringert um die Einnahmen aus den neuen Zähler-Grundgebühren von 158.000 Euro und die vorhandenen Rücklagen von 12.000 Euro ergibt sich ein neuer Wasserpreis von 2,09 Euro je Kubikmeter und damit 19 Cent mehr als bisher.
Nicht mehr rein über den Verbrauch zu finanzieren wurde in der letzten Sitzung des alten Jahres entschieden. Die Kalkulation sieht nun eine jährliche Grundgebühr vor: bei vier Kubikmeter je Stunde im Dauerdurchfluss von 50 Euro, bei zehn Kubikmeter/Stunde 125 Euro und bei 16 Kubikmeter/Stunde 200 Euro. Verbaut seien fast ausschließlich Zähler der ersten Kategorie, wie es hieß.
Abwasser wird auch teurer
Mit gestiegenen Kosten beim Abwasser-Zweckverband Ochsenfurt (AVO) und höheren Energiepreisen wird auch eine Gebührenerhöhung beim Abwasser begründet. Sie fällt mit 54 Cent deutlich aus. Der Kubikmeter-Preis steigt von 2,51 auf 3,05 Euro. Lediglich beim Niederschlagswasser, das je Quadratmeter gebührenpflichtiger Fläche angesetzt ist, sinken die Kosten leicht von 29 auf 26 Cent.
Beschlossen haben die Marktgemeinderäte gleichzeitig, dass für Trinkwasser Einsparpotentiale für die Verbaucher gesucht werden sollen. Bei den Abwasser-Gebühren will man die externen Kostensteigerungen analysieren, was die Kostenstruktur des Zweckverbands betrifft. Interne Kostenfaktoren sind marode Kanäle im Ort, die gerade abschnittsweise saniert werden, die vorgeschriebenen TV-Inspektionen und die hydraulische Überrechnung, die als Planungsgrundlage dient.
Beauftragte für die Vereine
Aus dem Marktgemeinderat heraus wurden zudem Vereinsbeauftragte bestellt. Neben den Bürgermeistern Wilfried Saak und Stefan Diroll sind dies für die jeweiligen Fraktionen Stefan Furkel (BLS), Stefan Oehler (CSU) und Markus Schwarz (WGS). Aktueller Anlass war die Neuverhandlung der Verträge mit der TSG Sommerhausen über die Nutzung des Sportgeländes an der Tränk, die nach 30 Jahren anstanden.
Saak betonte: "Ich wollte das Gremium Marktgemeinderat gerne dabeihaben und, dass diejenigen auch persönlich bestimmt werden, die involviert sein sollen". Die Vereinsbeauftragten kümmern sich besonders und sind nun direkte Ansprechpartner für alle Anliegen der Sommerhäuser Vereine.